Meschede/Köln. . Der Sauerländer Daniel Ceylan steht an diesem Samstag im Finale der RTL-Castingshow “Deutschland sucht den Superstar“. Der 28-Jährige ist zwar nervös, hofft aber auf einen Plattenvertrag - und sagt: “Ich weiß, dass ich nicht unbedingt wie ein Superstar aussehe.“

Monatelang hat Daniel Ceylan (28) für seinen Traum gekämpft. Am Samstagabend kann er wahr werden. Um 20.15 Uhr steht der Mescheder bei RTL im Finale der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“. Unsere Redaktion hat ihn kurz vorm Ziel noch einmal zum Interview gebeten.

Wenn dir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass du bei DSDS ins Finale kommst, was hättest du geantwortet?

Daniel Ceylan: Du hast einen Vogel (lacht). Ganz ehrlich: Ich hätte niemals gedacht, dass ich ins Finale komme. Manchmal kann ich das selbst auch noch nicht fassen. Klar arbeitet man darauf hin und ich weiß auch, dass ich Musik im Blut und eine gute Stimme habe. Aber das haben ganz viele andere auch.

Wie siegessicher bist du jetzt, so kurz vorm Ziel?

Daniel Ceylan: Ich bin gar nicht sieges­sicher. Ich will natürlich gewinnen. Aber am Ende entscheiden die Zuschauer. Es ist heute Abend alles drin.

DSDSDu musst dreimal auf die Bühne. Das heißt, dreimal Texte lernen und drei Performances einstudieren. Hast du Angst vor einem Blackout? Es wäre ja nicht dein erster.

Daniel Ceylan: Klar ist man vor jeder Show nervös. Aber ich bin im Laufe der Zeit auf der Bühne immer lockerer geworden – was nicht heißt, dass ich mich im Vorfeld ausruhe. Im Gegenteil. Ich habe die ganze Woche echt hart gearbeitet. Ich werde wieder kämpfen und denke positiv. Wenn du Superstar werden willst, musst du drei Auftritte drauf haben. Schließlich will ich später so mal mein Geld verdienen – egal, ob ich das Finale gewinne oder nicht.

Bist du froh, dass dieses Zittern Samstag für Samstag ein Ende hat?

Daniel Ceylan: Ja, auf jeden Fall. Das ­Problem bei den Liveshows ist ja, dass du Leistung bringen kannst und am Ende trotzdem rausfliegst. Ich weiß auch, dass ich nicht unbedingt wie ein Superstar aussehe. Ich mache mich manchmal selbst klein, obwohl ich weiß, dass ich den Gesang drauf habe. Diese Auftritte sind auf jeden Fall was ganz anderes, als ein Auftritt auf einer normalen Bühne. Da ist man viel lockerer und viel freier.

Das Zittern ist heute vorbei, der Rummel sicher nicht. Wie wird es weitergehen?

Daniel Ceylan: Ich will auf jeden Fall mit der Musik weitermachen. Mein Ziel ist es, einen Plattenvertrag zu bekommen – den gibt es ja auch für den Zweitplatzierten. Ich will einfach mein Leben leben und Spaß dabei haben. Und den habe ich mit der Musik. Deshalb möchte ich so mein Geld verdienen.

"Ich habe keine Privatinsolvenz angemeldet" 

Wann wird man dich mal wieder in Meschede sehen?

Daniel Ceylan: Wenn ich das Finale gewinne, vermutlich erst einmal gar nicht. Der Sieger hat sofort unheimlich viele Termine und Auftritte. Wenn ich Zweiter werde, geht es vielleicht ein bisschen schneller. Und wenn ich Dritter werde, bin ich am Montag wieder da (lacht).

Du bist ein kantiger Typ. Auf manch einen wirkst du deshalb manchmal eher unsympathisch. Kannst du das nachvollziehen?

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Daniel Ceylan: Ich bin einfach nur ein ehrlicher Mensch. Klar werde ich manchmal sauer, aber das werden andere doch auch. Wenn ich sauer bin, bin ich halt sauer. Ich kann mich nicht verstellen, vielleicht ist das mein Manko. Aber ich möchte das irgendwie auch gar nicht. Ich kann genauso gut von Herzen lachen – und das mache ich sehr oft. Die Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich eine Lachbombe bin. Aber zugegeben: Ich hab’ mich jetzt einige Male selbst im Fernsehen gesehen und gedacht: „Mensch, du guckst aber schon ein bisschen böse“. Das wirkt oft einfach anders als es ist.

Wie sehr trifft es dich, wenn in den Medien deine Schulden zum Thema werden?

Daniel Ceylan: Da sind wir wieder bei meiner Ehrlichkeit. Ich habe im Interview einfach frei raus von meinen Schulden erzählt. Es ist aber nicht so, wie die Bild berichtet hat, dass ich Privatinsolvenz angemeldet habe. Ich habe Schulden wie viele andere auch. Da stehe ich auch zu. Aber es ist nicht so, dass man das nicht in den Griff bekommen könnte.

Die 500.000 Euro sind zum Greifen nah, was wirst du damit machen?

Daniel Ceylan: Ganz ehrlich: Ich habe noch nicht ein einziges Mal an die 500.000 Euro gedacht. Ich bin kein Typ, der Luxus braucht. Ich will auf meinen eigenen Beinen stehen und dabei am Boden bleiben. Ich denke jetzt ans Finale und an meine Auftritte. Klar kann ich das Geld gebrauchen. Aber meine volle Konzentration liegt im Moment auf der Live-Show heute Abend.

Gibt es etwas, das du den Meschedern so kurz vorm großen Finale auf diesem Weg mitteilen möchtest?

Daniel Ceylan: Ich möchte hier von Köln aus alle Mescheder grüßen – auch die, die mich vielleicht nicht so mögen. Ich bin in Meschede geboren und Sauerländer von ganzem Herzen. Ich wünsche jedem das Beste und freue mich über die Unterstützung. Wenn ich wieder zurück bin, werde ich mich für alles bedanken.