Bestwig. . Ein 50-jähriger Mann aus Bestwig hat im Juli mehrere Spielhallenautomaten zerstört. Zuvor hatte er mehrere tausend Euro verzockt, dann rastete er aus. Nun wurde er verurteilt, 1200 Euro muss er zahlen.

Es ist spät in der Nacht im Juli 2013. Im Casino Royal haben die meisten Automaten schon Feierabend. Nur der 50-jährige Bestwiger findet kein Ende. „Ich habe mehrere 1000 Euro reingeschmissen“, berichtet er vor Gericht. Als ihm der Verlust bewusst wird, packt ihn die Wut. Mit Hilfe eines Aschenbechers zerstört er zunächst die Scheiben von zwei Spielautomaten. Anschließend steigt er auf einen Stuhl und zertritt zwei weitere. Der Schaden: 5961 Euro.

Er selbst kann sich nur noch daran erinnern, dass er den Spielautomaten zerstört hat, der ihm die hohen Verluste beschert hat: „Ich bin ausgerastet.“ Von dem ganzen Ausmaß hat er erst am nächsten Tag erfahren. Eine Angestellte der Spielhalle hat die Szenerie allerdings komplett beobachtet. Sie erzählt vor Gericht von der Randale des Angeklagten, den sie als „Stammgast“ bezeichnet. Alle vier Automaten habe er zerstört: „Ich habe ,Aufhören’ geschrien.“

„Wer außer Ihnen soll dies gewesen sein?“

Doch dies half nicht, deswegen rief sie erst ihren Chef und danach die Polizei an. Als diese eintrifft, hat der Angeklagte das Casino Royal aber bereits verlassen. Der 50-Jährige ist vor Gericht kein Unbekannter. Mehrere Vorstrafen – unter anderem wegen Drogenhandel und Sachbeschädigung – stehen in seiner Akte.

Der Vorsitzende Richter Phillip Weidlich glaubt der Spielhallen-Angestellten – für ihn ist es eindeutig, dass der Angeklagte alle vier Spielautomaten zerstört hat. „Wer außer Ihnen soll dies gewesen sein?“, fragt er in seiner Urteilsbegründung. Trotzdem berücksichtigt er das Teilgeständnis und kommt so zu einer Geldstrafe von 1200 Euro. Möglicherweise droht dem Angeklagten in dieser Sache sogar noch ein Zivilprozess – dann kämen weitere Kosten auf ihn zu. Fest steht in jedem Fall: Es war ein teurer Abend.