Bremke. . Die Debatte um kleinere Schützenvögel sorgt im Sauerland für Entrüstung. Das hat jetzt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg bei einem Besuch bei Esloher Parteifreunden erfahren. Die wollen gegen die Pläne im Bundes-Innenministerum “auf die Barrikaden gehen“.

Deutliche Worte haben die Esloher Christdemokraten bei einem Treffen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Patrick Sensburg gefunden, als es um die neue Schießstandsrichtlinie ging. Zur Erinnerung: Die Schützenvögel sollen künftig nur noch in einer Miniaturausgabe zulässig sein. Waren bisher die Rümpfe rund 200 Millimeter stark, soll der Bauchumfang demnächst nur noch 80 Millimeter haben. Damit wären die Vogelschießen nach wenigen Schüssen beendet.

Eslohes CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Christian Siewers und Ratsmitglied Benedikt Hümmler kritisieren die geplante Neuregelung aufs Schärfste: „Einige Teile der neuen Schießstandrichtlinie können nur in einem völlig verstaubten Ministerialbüro entstanden sein“, schimpften sie bei der Zusammenkunft mit Sensburg, die in Bremke stattfand. Mit dabei waren zudem Ulrich Bartsch, Sachkundiger Bürger aus der Gemeinde Eslohe, Hans-Georg Bette (Stadtverbandsvorsitzender der CDU-Schmallenberg) und ein Neumitglied der CDU Bestwig.

Schützen sind die Aushängeschilder jedes Orts im Sauerland

„Wir werden auf die Barrikaden gehen und alles versuchen, um diese Richtlinie zu stoppen“, kündigten die Christdemokraten bei dem Treffen an. Sie sehen in der Verkleinerung des Schützenvogels nur den Anfang. Womöglich schieße man im nächsten Jahr dann mit einem Luftgewehr auf Papierscheiben.

Die Schützen seien nach wie vor die Aushängeschilder jeder Ortschaft im Sauerland. „Und die dürfen wir uns nicht durch ignorante Ministerialbeamte zunichte machen lassen, die keinerlei Bezug und Vorstellung von Tradition, Brauchtum und Werte besitzen“, sind sich die Christdemokraten einig.

Nach Auskunft von Sensburg war die Richtlinie von einem Mitarbeiter des Innenministeriums in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sportschützenbund entstanden. Beim Verfassen dieser Richtlinie habe dieser Beamte es leider verpasst, sich die Meinung und Sachkunde der Schützenvereine einzuholen. „Nun gilt es, das Verpasste nachzuholen und der Exekutive ein wenig auf die Finger zu hauen“, so die Christdemokraten.

Am 15. März findet ein gemeinsames Gespräch des Bundes-Innenministeriums, der Sportschützen und Sauerländer Schützenbruderschaften statt. Das Gespräch zielt darauf, dass die Schießstandrichtlinie dahingehend fortgeschrieben wird, dass die Schützenvögel ohne sinnloses Reglement im traditionellen Sinne hergestellt und von der Stange geschossen werden dürfen.