Arnsberg/Meschede. . Das Verfahren gegen einen 25 Jahre alten Mescheder, dem schwere räuberische Erpressung vorgeworfen wird, ist am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht Arnsberg ausgesetzt worden. Zunächst soll ein psychiatrisches Gutachten eingeholt werden, das sich mit den Folgen des Drogenkonsums des Mannes beschäftigen soll.
Auf dem Land ist die Welt doch nicht immer in Ordnung. „Die Landschaft ist schön, aber der Rest ist wie bei Ihnen“, begrüßt der Vorsitzende Richter Willi Erdmann den Dortmunder Verteidiger des Angeklagten - und gibt damit indirekt einen Hinweis, dass Themen wie Drogenkonsum und -kriminalität längst auch im beschaulichen Sauerland Einzug gehalten haben.
Cannabis-Zigaretten und -Wasserpfeifen, Amphetamine und ein halber Liter Jägermeister. Das sei seine Drogenbilanz am 29. Mai 2011 gewesen, berichtet der Mann im beige-braunen Kapuzenpulli auf der Anklagebank.
Angeklagter bricht sein Schweigen
Zum Prozessauftakt hat er sein Schweigen gebrochen und bestätigt weitgehend den Tathergang laut Anklage: An besagtem Tag soll er abends einen 21 Jahre alten Briloner auf einen Parkplatz in Meschede gelockt haben. Zusammen mit zwei Mittätern (deren Namen er nicht verrät) soll er den jungen Mann geschlagen, mit Kabelbindern gefesselt, mit Hilfe eines Messers die PIN-Nr. der Bankkarte erpresst und 500 Euro vom Konto abgehoben haben. Danach sollen die drei Maskierten ihr Opfer in Todesangst gebracht haben - mit der Drohung, den Pkw anzuzünden oder in einen See zu rollen.
Der 21-Jährige, der Opfer einer Verwechslung geworden sein könnte, leidet bis heute unter den Folgen der Tat. Eigentlich hatte er sich an dem besagten Tag mit einer Frau auf dem Parkplatz des Berufskollegs in Meschede zu einem Blind-Date verabredet.