Freienohl. . 100000 Euro Schaden nach Brandstiftung in Schützen-Lager in Freienohl. Schon am Vortag wurde im Ort eine Mülltonne angezündet.
Freienohler, achtet auf eure Mülltonnen: Ein oder mehrere Brandstifter sind gerade unterwegs. 100 000 Euro Schaden richteten sie am frühen Freitagmorgen am Festplatz der dritten Schützenkompanie Im Ohl an.
In der Nacht auf Donnerstag wurde bereits an einer Tonne hinter einer Tankstelle an der Freienohler Straße gezündelt – dort hielt sich der Schaden noch in Grenzen. Und jetzt die Eskalation. Die Kompanie hatte im Laufe der Jahre zwei ausgediente Seecontainer aufwändig mit Dächern und Anbauten zu ihrem Lager umgebaut. Die bislang unbekannten Täter setzten leere Mülltonnen zwischen den Containern in Brand, das Feuer griff auf die Holzverkleidung über. Ein Container brannte völlig aus, der zweite wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Anwohner von der Kapellenstraße gegenüber hatten um 0.40 Uhr den Feuerschein bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Der Freienohler Löschzug um Löschzugführer Ludger Göckeler war mit 22 Mann im Einsatz, unterstützt von neun Kameraden aus Wennemen. Kleines Glück im Unglück: Die meisten der eingesetzten Freienohler Feuerwehrleute sind auch zugleich Mitglieder in der dritten Schützenkompanie – sie kannten die örtlichen Verhältnisse, konnten so noch rasch die Elektroversorgung trennen.
Ehrenamt mitbeschädigt
Dennoch bleibt ein immenser Schaden: Mitverbrannt sind allein drei Sätze an Zeltplanen (unter anderem jenes, das am letzten Wochenende noch zum Martinsmarkt nach Eversberg verliehen worden war), Lattenzäune, die zuletzt das Oktoberfest in der Freienohler Festhalle schmückten, Werkzeuge, Grills, Lichterketten – alles war gerade erst eingelagert worden. Die Kriminalpolizei ist sicher: Es war vorsätzliche Brandstiftung.
Zum materiellen Schaden kommt der nicht messbare. Durch den Brand ist viel ehrenamtlich geleistete Arbeit zerstört worden. Allein Schützenbruder Uli Bürger investierte in diesem Jahr 150 Arbeitsstunden, um das Dach zu decken. Alles zerstört. „Die Idioten wissen gar nicht, was sie anrichten. Das hat schon eine demoralisierende Wirkung“, meinte Kompanieführer Gerd Demmel gestern traurig bei einer ersten Besichtigung der Brandstelle. Die Kompanie ist auch Eigentümerin des Platzes, den sie von der Stadt Meschede übernommen hat. „Das haut uns jetzt richtig zurück“, sagte Demmel traurig.
„Haben die Schnauze voll“
Morgen will sich die Kompanie zusammensetzen, um die Zukunft zu beraten. Demmel betonte: „Wir Schützenbrüder haben die Schnauze voll.“ Künftig werde alles verfolgt und angezeigt, „und wenn nur jemand unberechtigt unseren Platz betritt.“ In der letzten Zeit hatten sich Fälle von Vandalismus gehäuft – zuletzt war beim Wandertag der Kompanie am 2. Oktober der Festplatz beschmiert und verwüstet worden.
Die Polizei ist bei der Ermittlung der Täter auf Hinweise angewiesen. Zeugen, die in der Nacht zum Freitag im Bereich des Schützenplatzes Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter 0291 / 90200 zu melden.