Meschede. .

Es wird ungefährlicher im HSK. Die Zahl der Straftaten im Jahr 2010 ist deutlich zurückgegangen. Trotz hoher Aufklärungsquote bereiten Einbrüche und Betrugsfälle der Kreispolizei aber weiterhin Bauchschmerzen.

Besonders schwierig zu beackern bleibt das Internet.

14.186 Straftaten weist die Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres für den Hochsauerlandkreis auf. Rund 1000 mehr waren es im Vorjahr gewesen. Vor allem im Diebstahlbereich durfte sich die Polizei über deutliche Rückgänge freuen.

Die Zahl der Gewaltdelikte ging um neun Prozent zurück - auf 451 Fälle. Zum größten Teil handelte es sich dabei um schwere Körperverletzungen. Insgesamt gab es fünf vorsätzliche Tötungsdelikte. „Zum Glück waren das aber alles nur Versuche. Es gab keine Toten 2010“, berichtete Kriminaloberrat Hans-Jürgen Baum gestern im Mescheder Kreishaus. Zuletzt beschäftigte die Baseballschläger-Attacke zweier Männer auf einen 20-Jährigen im Juni 2010 in Bad Fredeburg die Kreispolizei.

Aufklärungsquote 54 Prozent

In Meschede kam es im vergangenen Jahr zu 1633 Straftaten. Diebstähle - worunter auch sämtliche Einbruchsarten fallen - wurden 570 mal aufgenommen. „Trotzdem bleibt hier etwas Erfreuliches zu sagen. Von 241 Einbrüchen blieben 101 ein Versuch“, sagte Kriminaloberrat Baum. Technische Prävention und wachsame Nachbarn seien hier wichtige Hilfsmittel.

Die Aufklärungsquote aller Straftaten lag 2010 bei rund 54 Prozent. Baum: „Wir können jede zweite Straftat aufklären. Das sollte unseren Bürgern ein ruhigeres Gefühl geben.“

Rund 400 Polizisten arbeiten für die Kreispolizei. Knapp 90 Ermittler sind in der Kriminaldirektion tätig. „Es dürfte ruhig mehr Personal sein“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider am Montag. „Das Land wird bald 1400 neue Polizisten einstellen. Bis von denen aber jemand soweit ist, dass er uns helfen kann, vergeht auch noch einige Zeit“, so Schneider. Für die drei Kernbereiche der Polizeiarbeit im Kreis - Gewaltprävention, Kriminalitätsvorbeugung und die konsequente Verfolgung von Straftätern - sei aber in der Tat genügend Personal vorhanden.

Meckern auf hohem Niveau

Wenn es überhaupt etwas zu meckern gibt, dann auf hohem Niveau. Denn im Landesvergleich - das Landeskriminalamt präsentierte ebenfalls am Montag seine Kriminalitätsstatistik - steht der HSK ausgezeichnet da.

Durchschnittlich geschehen pro 100.000 Einwohner im HSK lediglich 5255 Straftaten. Nur Winterberg riss mit 7033 Straftaten im vergangenen Jahr etwas aus.

Schwierig bleiben die Ermittlungen bei Betrugsfällen im Internet. Baum: „Dieses Feld ist schwierig zu bearbeiten. Die Spuren - bzw. Beweislage ist ganz schwer zu ermitteln.“ Kreisweit passierte das 2010 genau 1759 mal. In Meschede allein 215 mal. In Brilon waren es 188 Fälle, wobei die Polizei hier gleich eine Serie von Betrugsfällen aufdecken konnte. „Man muss angesichts der Personalressourcen aber abwägen, was wünschenswert und was leistbar ist“, so Hans-Jürgen Baum.