Meschede/Freienohl. Zwei neue Denkmäler gibt es in der Stadt Meschede. Davon hat eines einen Bezug zu der militärischen Geschichte. Was dahinter steckt.

Die Stadt Meschede hat zwei neue Denkmäler – eines davon hat Bezug zu der militärischen Geschichte von Meschede.

Schießpulver im Pulverturm gelagert

Neu eingetragen in die Denkmalliste ist jetzt zum einen der Pulverturm in Meschede, markant mit seinem ungewöhnlichen Dach, einer Glockendachhaube. 1820 bis 1860 ist in Meschede ein Landwehr-Bataillon militärisch ausgebildet worden. Die Mitglieder der Landwehr kamen für vierwöchige Übungen nach Meschede, so die für den Denkmalschutz bei der Stadt Meschede zuständige Annika Dollberg. Untergebracht waren sie in einer Kaserne, sondern in Quartieren bei Bürgern. Die Kosten für die Rekrutierung, für die Verpflegung und Unterbringung hatte die preußische Bezirksregierung in Arnsberg zu tragen – auch für den Festungsbau. So errichtete 1825 die Bezirksregierung auch den Pulverturm.

Der Pulverturm in Meschede: Darin wurde für die Landwehr Pulver gelagert.
Der Pulverturm in Meschede: Darin wurde für die Landwehr Pulver gelagert. © Jürgen Kortmann

Exerziert hat die Landwehr auf „Feldmanns Wiesen“ (heute Teil des Betriebsgeländes der Honsel-Werke). Schießübungen fanden nördlich der Stadt im „Schweinsbruch“ statt (heute am Ende der Waldstraße). Auf dem Weg dorthin passierten die Soldaten den Pulverturm – wo das Schießpulver lagerte. Dies entsprach den damals geltenden Vorschriften, wonach geladene Waffen aus der Stadt ferngehalten werden mussten. Dem Pulverturm komme als „äußerst seltenem Exemplar“ dieses Bautyps ein besonderer Wert zu.

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Brunnen versorgte die Freienohler

Ebenfalls ein Denkmal ist jetzt der sogenannte Düring-Brunnen an der Brunnenstraße in Freienohl. Der Brunnen hat ein Tonnengewölbe aus dem 19. Jahrhundert, geschmückte Gittertüren und außen ein Becken mit einer Schwengelpumpe aus den 1970er/80er Jahren. 1803 war der Brunnen überbaut worden, deshalb ist unbekannt, wie alt er ist. Eine Vornutzung ist laut Annika Dollberg wahrscheinlich, da der Brunnen aus einer unterirdischen Quelle gespeist wurde. Der Brunnen liegt am Rand des vor 1272 angelegten Gründungsbereichs der Stadt Freienohl. Die Quelle versiegte vermutlich vor der Fertigstellung der Oberen Ruhrtalbahn 1871 beim Bau des Tunnels für die Eisenbahn.

Ebenfalls jetzt unter Denkmalschutz: Der Düring-Brunnen an der  Brunnenstraße in Freienohl.
Ebenfalls jetzt unter Denkmalschutz: Der Düring-Brunnen an der Brunnenstraße in Freienohl. © Stefan Pieper

Für den Denkmalschutz ist der Brunnen ein wichtiges Element der frühen Infrastruktur Freienohls. Freienohl ist von Brandkatastrophen heimgesucht worden. Im 19. Jahrhundert waren besondere Feuerlöschteiche angelegt worden – wie der Speicher in der Brunnenstraße. An der oberhalb gelegenen Krummestraße waren alle Hofstellen verpflichtet, eine sogenannte „Branntgasse“ freizuhalten, um bei einem Feuer schnell Löschwasser aus dem Brunnen holen zu können.