Eversberg. Die Trauerhalle am Eversberger Friedhof ist in einem desolaten Zustand. Wie geht die Mescheder Verwaltung damit um? Was ist geplant?

Der Putz bröckelt, ein Gatter umgibt die verwitterte Fassade. Die Trauerhalle am Eversberger Friedhof ist in die Jahre gekommen. Genutzt wird die Halle nur noch selten. Während Beisetzungen bleiben die Türen oft verschlossen, der Sarg wird dann aus dem Leichenwagen gehoben und zum Grab getragen. Die Glocke läutet nicht. Was ist der Grund?

Eigene Aufbewahrungsräume

Bestatter Mertens nutzt die Leichenhalle in Eversberg eigenen Angaben zufolge beispielsweise nicht mehr. Grund hierfür sei ein mündliches Gespräch mit Verantwortlichen der Stadt gewesen, in dem es um den Zustand der Halle ging. „Wir sind davon jedoch nicht direkt betroffen, weil wir die Räume zur Aufbewahrung und Feiern im eigenen Haus nutzen“, erklärt Fritz Mertens.

Leichenkammern und Kapelle

In dem Gebäude am Eversberger Friedhof gibt es neben Leichenkammern, die nur noch äußerst selten genutzt werden, und Kapelle auch noch Toiletten, die laut Stadtverwaltung für Trauerfeier geöffnet werden. Auch der anliegende Skilift nutzt diese sanitären Anlagen.

Nicht gesperrt

Laut Stadtverwaltung ist die Halle nicht gesperrt. Dies sei und war nie der Fall, heißt es aus der Pressestelle. Die Halle könne weiterhin für Beerdigungen genutzt werden, schreibt Pressesprecherin Angelika Beuter-Sielemann in einer Mitteilung.

Sanierungskonzept

Die Kapelle wurde Mitte der 1970er Jahre erbaut. Aufsteigende Feuchtigkeit, so erklärt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung, mache dem Mauerwerk zu schaffen und auch der Anstrich verhindere „einen Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebung“. Die Grundsubstanz der Friedhofskapelle sei völlig in Ordnung, betont Reinhard Paul von der städtischen Friedhofsverwaltung. Noch in diesem Jahr soll die Außenhülle saniert werden. Die Ausschreibung für diesen Auftrag läuft bereits.

Neuer Urnenhain in der Mitte des Eversberger Friedhofs.
Neuer Urnenhain in der Mitte des Eversberger Friedhofs. © WP | Stadt Meschede

Urnenhain angelegt

Eine weitere Neuerung gibt es am Eversberger Friedhof, da pflegearme und -freie Bestattungsformen immer stärker nachgefragt würden, wie Reinhard Paul erklärt: Als Urnenhain wurde eine Rasenfläche mit drei jungen Bäumen angelegt. „Die Urnen werden am Fuß der Bäume, die hier über Jahrzehnte wachsen werden, beigesetzt - jeweils kreisförmig zehn pro Baum. Ein halbrundes Metallschild, das in der Schmiede der Abtei Königsmünster gefertigt wird, erinnert an Namen und Lebensdaten des Verstorbenen“, heißt es in einer Mitteilung dazu.

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Wenn alle Bestattungsplätze belegt sind, gibt es die Möglichkeit einen vierten Baum zu pflanzen. Außerdem gibt es in direkter Nachbarschaft zum Urnenhain ein neues Rasengrabfeld für Erdbestattungen. Auch auf dem Friedhof in Grevenstein hat die Stadtverwaltung einen neuen Urnenhain angelegt.