Bestwig. Wohncontainer mitten im Ort: An prominenter Stelle wird bald die Not bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Bestwig sichtbar.

Die Not mit fehlenden Unterkünften für Flüchtlinge wird bald sehr, sehr sichtbar, sehr augenfällig für alle werden: Hinter dem Rathaus in Bestwig werden voraussichtlich im Juli oder August zwölf Container an prominenter Stelle aufgestellt, in denen Flüchtlinge wohnen können – auf dem jetzigen Parkplatz für Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung.

280.000 Euro für Container

Die vorbereitenden Arbeiten zur Aufstellung der Container am Untergrund, für die Strom- und Wasserversorgung beginnen in Kürze, kündigte Bürgermeister Ralf Péus im Bürgerausschuss an. Jeder Container hat eine Dusche, eine Toilette und eine sogenannte Pantry-Küche, eine Kleinküche. 24 Menschen werden in den zwölf Containern leben können – aber eben auch nur 24 Menschen, die dort untergebracht werden könnten, wie Markus Sommer (CDU) sagte. Er verdeutlichte die Not bei der Unterbringung: „Das Ganze ist endlich“, und forderte die Bundespolitik dazu auf, aktiver zu werden: „Die Zahlen der Flüchtlinge werden nicht geringer: Wo soll das enden?“

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280.000 Euro kosten die Container. Jeder Container wird mit zwei Flüchtlingen belegt. Es sei ein „Pilotprojekt“, so Bürgeramtsleiterin Claudia Schmitten im Ausschuss - je nach Entwicklung könnten weitere Container auch auf anderen gemeindeeigenen Flächen aufgebaut werden. Die Container werden von der Gemeinde angeschafft, weil die Zuweisungen von Flüchtlingen weiterhin hoch und unplanbar sind, aber kaum noch Wohnraum für die zur Verfügung steht. Verwaltung und Kommunalpolitik sind sich einig, keine Turnhallen als mögliche Alternative zu öffnen – die sollen weiterhin Schulen und Vereinen dienen. Privatsphäre gebe es auch keine, wenn Menschen in Turnhallen leben müssten.

Für zwei Jahre ist die Aufstellung der Container angedacht, die Menschen sollen eigentlich schrittweise in Wohnungen wechseln können. Wie das allerdings gelingen soll, scheint fraglich angesichts der Knappheit auf dem Wohnungsmarkt.

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