Meschede. Zwei Männer hatten nach einer illegalen Klettertour einen Rettungseinsatz ausgelöst. Die Stadt Meschede wird eine Rechnung schicken.

Nach einer illegalen Klettertour auf einem ehemaligen Steinbruch-Gelände in Drasenbeck bei Meschede werden die beiden Betroffenen teure Rechnungen erhalten. Sie waren am Freitagnachmittag auf dem Gelände in Not geraten und hatten einen aufwändigen Rettungseinsatz ausgelöst. Die Stadt Meschede bestätigte, dass sie die Kosten dafür berechnen wird.

Auch Kosten für den Hubschrauber

Begründung: Das Gesetz über Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz (BHKG) sieht für Einsätze, die fahrlässig herbeigeführt werden, keine Gebührenfreiheit mehr vor. Pressesprecher Jörg Fröhling: „Die Stadt Meschede wird den Verursachern des Einsatzes dessen Kosten in Rechnung stellen. Die Kosten werden nach Personal- und Materialeinsatz veranschlagt.“

Der Rettungshubschrauber im Einsatz: Mit einer Seilwinde wurden die beiden Männer gerettet.
Der Rettungshubschrauber im Einsatz: Mit einer Seilwinde wurden die beiden Männer gerettet. © Feuerwehr der Stadt Meschede

Da der Stadtverwaltung dazu aber noch keine Informationen vorlägen, könne die Höhe derzeit noch nicht einmal schätzungsweise genannt werden. Auch die Höhenretter werden laut Fröhling für den Hubschraubereinsatz den Verursachern wohl ihre Kosten in Rechnung stellen.

Die beiden Männer hatten auf einem Felsvorsprung festgesessen. Sie kamen nicht mehr nach vorn und auch nicht mehr zurück. In ihrer Not wählen sie den Notruf und hatten Glück, dass sie Netzempfang in dem Bereich hatten.

Bergwacht und Höhenretter angefordert

Der Löschzug Meschede, die Löschgruppe Remblinghausen und der Rettungsdienst rückten zu dem weitläufigen Gelände aus und mussten die betroffenen Personen erst einmal ausfindig machen. Als sie entdeckt worden waren, musste die Feuerwehr weitere Retter nachalarmieren: Sie selbst hatte nicht das passende Gerät, um die Männer aus dieser Lage zu befreien. So wurden die Bergwacht des DRK Winterberg und die Höhenretter der Feuerwehr Soest angefordert.

Auch die Höhenrettung der Feuerwehr Soest wurde nach Meschede alarmiert.
Auch die Höhenrettung der Feuerwehr Soest wurde nach Meschede alarmiert. © Feuerwehr der Stadt Meschede

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Mit weiterer Unterstützung durch einen Rettungshubschrauber aus Dortmund, der seine Seilwinde einsetzte, konnten die beiden Personen schließlich gerettet werden. Sie kamen mit leichten Verletzungen davon. Im Einsatz waren mehr als 30 Kräfte, die mehr als zweieinhalb Stunden gebunden waren.

Feuerwehr und Bergwacht am Einsatzort vor dem Rettungshubschrauber.
Feuerwehr und Bergwacht am Einsatzort vor dem Rettungshubschrauber. © Feuerwehr der Stadt Meschede

Auch die Polizei war vor Ort: Der ehemalige Steinbruch ist abgesperrt und für einen Kletterbetrieb nicht zugelassen. Eine Strafanzeige sei aber bislang nicht gestellt worden, teilte Pressesprecher Michael Schemme mit. Der Eigentümer des Geländes könnte die beiden Männer wegen Hausfriedensbruchs belangen