Bestwig. So sieht die Zukunft der drei Grundschulen in Velmede, Nuttlar und Ramsbeck aus. Ein Schul-Kapitel in Bestwig wird im Sommer enden.
Der Bestand der drei Grundschulen in der Gemeinde Bestwig ist auch langfristig gesichert. Die Schülerzahlen dafür sind hoch genug in den kommenden Jahren. Sie wurden im Schulausschuss in Bestwig vorgestellt.
Die Zukunft der drei Grundschulen
Der Zeitraum der Prognose reicht dabei bis zum Schuljahr 2029/2030. Die Voraussetzungen: Bei Grundschulen wird bei bis zu 29 Erstklässlern eine Eingangsklasse gebildet, bei 30 bis 56 angemeldeten Erstklässlern sind es zwei Eingangsklassen.
An der Andreas-Schule Velmede schwanken die Schülerzahlen zwischen 145 und 177 Schülern und Schülerinnen pro Schuljahr in den kommenden Jahren. Jeweils zwei Klassen pro Jahrgang können gebildet werden. An der Wilhelmine-Lübke-Grundschule in Ramsbeck werden zwischen 99 und 130 Schüler und Schülerinnen erwartet, hier schwankt es in den Jahrgängen zwischen einer Ein- und Zweizügigkeit bei den Klassen. Zwischen 99 und 111 Schüler und Schülerinnen werden die Grundschule am Sengenberg in Nuttlar besuchen.
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Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung
Ab August 2026 gibt es den Rechtsanspruch darauf, ganztägig gefördert zu werden - zunächst für alle Kinder der ersten Klasse. Danach wird der Rechtsanspruch in den folgenden Jahren um eine Klassenstufe ausgeweitet: Ab Mitte 2029 hat dann jedes Grundschulkind der Stufen 1 bis 4 Anspruch auf die Ganztagsbetreuung. Die Offene Ganztagsschule ist in der Gemeinde Bestwig an der Andreas-Schule - dort hat sie sich in den letzten Schuljahren auf etwa 30 Schüler und Schülerinnen eingependelt.
Vielfach, so die Gemeindeverwaltung in ihrer Bestandsaufnahme, scheine Eltern die Betreuungsform „acht bis eins“ bzw. „13plus“ auszureichen. Es wird allerdings von einem künftig erhöhten Betreuungsbedarf ausgegangen - das zeige sich, weil es schon im laufenden Schuljahr mit 47 Anmeldungen eine höhere Zahl an Kindern gebe. Fürs kommende Schuljahr 2024/25 gibt es bereits 34 Anmeldungen. Die Gemeinde will jetzt eine Untersuchung zum tatsächlichen Bedarf an Plätzen für die Offene Ganztagsschule an den drei Grundschulen vornehmen und den Bedarf an zusätzlichen Räumen ermitteln.
96 Kinder verlassen die Grundschulen
96 Kinder aus der Gemeinde Bestwig werden zum Sommer die Grundschulen verlassen: Von den 96 Kindern wechseln 41 zu Realschulen, 30 zu den Gymnasien nach Meschede, 15 zu Sekundarschulen, neun zu Hauptschulen, eines zu einer Förderschule.
Vor Ort werden die Kinder keine eigene weiterführende Schule mehr in der Gemeinde besuchen können. Denn zum Sommer endet das Kapitel der weiterführenden Schule in der Gemeinde: Der Teilstandort der Sekundarschule Olsberg-Bestwig läuft mit dem Ende des Schuljahres 2023/24 jetzt aus. Der Jahrgang in den beiden zehnten Klassen steht als letzter im Schulzentrum vor seiner Abschlussprüfung, danach endet die Sekundarschule vor Ort in Bestwig.
Elternwille gegen Sekundarschule
Sekundarschul-Leiter Michael Aufmkolk sprach, wie er sagte, mit „etwas Wehmut“ im Schulausschuss. Letztlich aber hätten die Eltern entschieden, die ihre Kinder an anderen Schulen anmeldeten - die aktuelle Entwicklung gerade mit den 41 Neuanmeldungen zu Realschulen zeige dies wieder: „Das ist ein Klientel, das wir gerne gehabt hätten.“ Aufmkolk sagte, „am Willen und der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Bestwig“ habe es nicht gelegen, dass der Teilstandort jetzt ende. Auch Ulrike Mikitta, Vorsitzende des Schulausschusses, betonte: „Es war leider der Wille der Eltern, dass wir keine weiterführende Schule mehr haben.“ Bürgermeister Ralf Péus machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Wir hatten uns das alles anders vorgestellt.“