Meschede. Über Meschede haben wieder laute Fluggeräusche für Aufmerksamkeit gesorgt. Diesmal war ein ungewöhnlicher Gast am Himmel unterwegs.

Laute Fluggeräusche am Himmel über Meschede haben am Montag, 16. April, für Aufmerksamkeit gesorgt – es war ein militärischer Flug, wie sich herausstellte. Wer war da unterwegs?

Ziel: Annaberger Heide

Gegen 20 Uhr waren Hubschraubergeräusche zu hören. Bei dem Hubschrauber in 900 Metern Höhe handelte es sich um einen schweren Transporthubschrauber der Koninklijke Luchtmacht, also der Luftwaffe der Niederlande. Der Hubschrauber war, offenbar zur leichteren Orientierung, entlang der Autobahn A46 unterwegs in östliche Richtung. Der Hubschrauber hatte seinen Transponder aktiviert, deshalb konnte sein Flug auch über Flight-Tracking-Portale verfolgt werden.

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Bei dem Transporthubschrauber handelte es sich um eine Boeing CH47 vom Typ Chinook. Die zweimotorigen Hubschrauber gehören in den Niederlanden zur 298. Squadron des Defense Helicopter Command auf der Gilze-Rijen Air Base bei der Stadt Breda – dort war der Hubschrauber auch zuvor gestartet. Zweieinhalb Stunden später landete er am Übungsplatz Annaberger Heide der Bundeswehr im Dreiländereck zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Auch bei Rettungseinsätzen wird der Chinook-Hubschrauber eingesetzt - hier bei der Bekämpfung von Waldbränden.
Auch bei Rettungseinsätzen wird der Chinook-Hubschrauber eingesetzt - hier bei der Bekämpfung von Waldbränden. © dpa | Ethan Swope

Hier wird deutscher Luftraum überwacht

Dort liegt auch der Fliegerhorst Holzdorf-Schönewalde der deutschen Luftwaffe, wo die Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 der Bundeswehr stationiert ist – auf dem Gelände kann unter anderem das Absetzen von Ladung aus der Luft trainiert werden. Aus unterirdischen Bunkern in der Annaberger Heide wird auch der gesamte Luftraum über Deutschland überwacht. Notfalls werden von hier aus auch die Eurofighter alarmiert, wenn ein ziviles Flugzeug keinen Funkkontakt zur Flugsicherung hat oder wenn der deutsche Luftraum verletzt würde.

Auch Bundeswehr setzt auf Chinook

Die Niederlande setzen ihre Chinook-Hubschrauber für diverse Aufgaben ein: Um Soldaten und Ausrüstung zu transportieren, für Operationen ihrer Special Operations Forces, zum Transport von Verwundeten, für humanitäre Hilfe.

Künftig wird die Chinook in Deutschland häufiger zu sehen sein: Die Bundeswehr ersetzt damit ihre bisherige Hubschrauberflotte vom Typ CH-53-G, die Lieferung der neuen Maschinen ist zwischen 2027 und 2033 geplant. Mit der Anschaffung von 60 Chinook setzt die Bundeswehr auf ein bewährtes, weltweit genutztes System, durch die internationale Zusammenarbeit erleichtert werden soll. Finanziert werden die neuen Hubschrauber aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr. Chinook - so heißt übrigens der warme Fallwind an der Ostseite der Rocky Mountains. Sein Name wurde von den nordamerikanischen Chinook-Indianern abgeleitet.