Wehrstapel. In Wehrstapel bei Meschede standen zwei alte Stellwerke. Ein marodes Bauwerk wurde abgerissen. Was passiert nun mit dem anderen?

Die Fenster sind mit diversen Platten verrammelt, das Fachwerk verwittert. Im Ort gilt das Gebäude am Bahnübergang als optischer Schandfleck. Das alte Stellwerk „Evf“ am früheren Bahnhof Eversberg in Wehrstapel hat seine besten Jahre hinter sich - aber wohl noch einige vor sich.

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Seit rund 20 Jahren sitzt in dem sogenannten Bahnwärterhäuschen kein Mensch mehr, denn die Zeiten von Hebelkraft und Drahtseilen sind lange vorbei. 2005 wurde das moderne Zentralstellwerk an Bestwiger Bahnhof in Betrieb genommen, von dort wurden dann die umliegenden Bahnübergänge - bis nach Siedlinghausen - per Knopfdruck gesteuert. Die Deutsche Bahn sparte Personal und Unterhalt. Zurück blieben die alten Bauwerke.

Sanierung und Abriss

Saniert wurde beispielsweise das Gebäude am Übergang Ruhrstraße in Bestwig (gegenüber von Rossmann), das die Finanzberater Jerzy und Michael Arndt für ihre Agentur umgebaut haben. Abgerissen wurde hingegen das Stellwerk „Evo“ in Wehrstapel. Grund für das Handeln an dieser Stelle war nach unseren Informationen, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war. Es handelte sich um das Stellwerk im Osten in Höhe der Kläranlage.

Keine Pläne

Auch das Stellwerk am Bahnübergang sollte abgerissen werden. Doch danach sieht es nun überraschenderweise nicht mehr aus. „Es gib derzeit keine Pläne, das Stellwerksgebäude in Meschede-Wehrstapel zu entfernen“, heißt es auf Anfrage bei der Deutschen Bahn. In einem früheren Bericht im Jahr 2020 hieß es dazu noch: Der Abriss sei geplant, aber noch nicht terminiert.

Dieses Schild vom früheren Bahnhof Eversberg befindet sich heute im Heimatmuseum.
Dieses Schild vom früheren Bahnhof Eversberg befindet sich heute im Heimatmuseum. © WP | Ilka Trudewind

Regelmäßig kontrolliert

Weitere Fragen zum Zustand des Gebäudes ließ die Pressestelle der Deutschen Bahn unbeantwortet. Immer mal wieder, so berichten Anwohner, werde das Gebäude von Mitarbeitern der Deutschen Bahn kontrolliert. Die Verkehrssicherheit des Gebäudes scheint also weiter gegeben. Und Unschönheit ist kein Abrissgrund.