Schmallenberg. Zwangsversteigerung am Amtsgericht Meschede: Es geht um ein Haus in Schmallenberg. Die Lage ist attraktiv, der Zustand außergewöhnlich.

Am Amtsgericht Meschede wird am Dienstag (12. März) um 9 Uhr ein Haus in der Schmallenberger Kernstadt zwangsversteigert. Bei der Zwangsversteigerung handelt es sich um ein Dreifamilienhaus an der Wormbacher Straße, Baujahr 1977. Schon in der Terminankündigung des Amtsgerichts heißt es: „Innensanierung und Desinfektion erforderlich. Grundstück verwildert.“

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Die Immobilie steht auf einem Eckgrundstück (Wormbacher Straße 19), sie ist laut Gutachten voll unterkellert und besteht aus drei abgeschlossenen Wohneinheiten. Außerdem gibt es eine massiv angebaute Garage. Die Wohnung im Keller ist 60 Quadratmeter groß, die Wohnung im Erdgeschoss umfasst 108 Quadratmeter und die im ausgebauten Dachgeschoss 78 Quadratmeter.

Schimmelpilz und Schädlinge

Die Gutachterin hat - das ist vorher üblich - das Gebäude gründlich unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Ein Käufer wird noch einmal ordentlich investieren müssen. Im Gutachten wird zudem darauf hingewiesen, dass das Haus nur teilweise von innen besichtigt werden konnte. Dazu heißt es in dem Schreiben: „Der Zugang zu den Räumlichkeiten gestaltete sich aufgrund des Zustandes der Innenräume im Ortstermin äußerst schwierig. Das gesamte Haus ist möbliert und vermüllt. Die Räumlichkeiten sind durch menschliche und tierische Exkremente, Lebensmittel - und Essensreste, Verpackungs- und Restmüll stark verunreinigt.“

Aufgrund der Verunreinigungen sei es zu Schimmelpilzbildungen und Schädlingsbefall gekommen. Weiter heißt es: „Das gesamte Gebäude kann zurzeit nicht genutzt werden und muss umfassend saniert werden.“ Auch die Ölheizung ist laut Gutachten außer Betrieb gesetzt.

Dieses Haus an der Wormbacher Straße 19 in Schmallenberg wird zwangsversteigert. Der Garten ist verwildert.
Dieses Haus an der Wormbacher Straße 19 in Schmallenberg wird zwangsversteigert. Der Garten ist verwildert. © WP | Laura Nowicki

Aktuell werde das Haus vollständig von einer Person bewohnt, die auch Miteigentümer sei. Eine weitere Einschränkung: Es besteht ein Wohnrecht. Dabei ist die Lage durchaus attraktiv. Das Haus liegt in einer Wohngegend, die überwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut ist. Nur 0,7 Kilometer sind es bis ins Zentrum, wo sämtliche Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs vorhanden sind, außerdem Ärzte und auch die Grundschule, zwei Kindergärten und das Schulzentrum sind in unmittelbarer Nähe und fußläufig zu erreichen. Zum Sportplatz Wormbacher Berg sind es nur wenige Gehminuten und man ist schnell im Wald.

Unser Archivbild zeigt einen Auktionator, der während einer Versteigerung einen Hammer in der Hand hält.
Unser Archivbild zeigt einen Auktionator, der während einer Versteigerung einen Hammer in der Hand hält. © dpa | Daniel Naupold

Verkehrswert liegt bei 191.000 Euro

Mit Blick auf eine unterstellte Folgenutzung und ohne Berücksichtigung des Wohnrechts ist der Verkehrswert auf 191.000 Euro festgelegt worden. Bei einer Zwangsversteigerung, so auch am Dienstag (12. März) um 9 Uhr, wird die Zeit für Gebote auf eine bestimmte Zeit festgelegt – ein Zuschlag wird überhaupt frühestens möglich bei 133.500 Euro. Wer bei einer Zwangsversteigerung mitbietet, der muss sich ausweisen und auch nachweisen können, dass er finanziell solvent ist – die sogenannte „Sicherungsleistung“. Diese muss zuvor auf ein Justizkonto eingezahlt werden oder ist per Scheck oder Bankbürgschaft nachzuweisen.