Meschede. Am Bahnhof in Meschede soll mehr Sicherheit herrschen. Dazu wird jetzt ein Plan umgesetzt. Es gibt auch Ideen zur Gestaltung.

Auch im Stadtgebiet von Meschede wird immer stärker auf eine Videoüberwachung von neuralgischen Punkten gesetzt. So hat sich der Stadtrat zuletzt für eine entsprechende Ausrüstung ihres neuen Piraten-Spielplatzes am Hennesee entschieden, um den Bereich vor Beschädigungen zu schützen. Jetzt kommen Videokameras auch an anderer Stelle.

Moderne Videotechnik

Am Mescheder Bahnhof soll es künftig sicherer werden. An dem Bahnhof werden in diesem Jahr Videokameras installiert. Auf Anfrage bestätigte ein Bahnsprecher: „Der Bahnhof Meschede wird bis Ende des Jahres mit moderner Videotechnik ausgestattet.“ Die Arbeiten dazu laufen, an den beiden Aufzügen sind bereits Kameras installiert worden - in der Vergangenheit waren dort nur Attrappen aufgehängt.

Im Bereich der Aufzüge am Mescheder Bahnhof sind bereits Videokameras installiert worden.
Im Bereich der Aufzüge am Mescheder Bahnhof sind bereits Videokameras installiert worden. © Jürgen Kortmann

Der Bahnhof Meschede ist Bestandteil des „Videoprogramms“ des Landes NRW: Für zehn Millionen Euro werden insgesamt 100 Bahnhöfe mit der Videotechnik ausgestattet. Eine entsprechende Liste der Bahnhöfe hat das Land mit den Aufgabenträgern im Schienenpersonennahverkehr (für Mescheder der Nahverkehr Westfalen-Lippe), der Bundespolizei und dem „Kompetenzcenter Sicherheit“ in NRW festgelegt - das Kompetenzcenter übernimmt landesweit für das Verkehrsministerium Aufgaben bei Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Personenverkehr. Dabei spielten Fahrgastfrequenzen, die Anzahl von Zughalten und die polizeiliche Statistik eine zentrale Rolle.

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Auf die gespeicherten Bilder wird nur die Bundespolizei Zugriff bekommen. Der Bahnsprecher erinnert daran, dass die Abwehr von Gefahren und die Strafverfolgung auf Bahnhöfen und in den Zügen in der Zuständigkeit der Bundespolizei liege.„Die Videoüberwachung stellt neben der Präsenz von Sicherheitspersonal eine wichtige Säule des umfassenden Sicherheitskonzepts dar“, so der Sprecher. Die Videotechnik diene der Deutschen Bahn in erster Linie zur Beobachtung und zur Überwachung betrieblicher Abläufe sowie zur Wahrung ihres Hausrechtes.

Mulmiges Gefühl auch bei Jüngeren

Profitieren werde damit das Sicherheitsempfinden der Menschen in Meschede, meint Bürgermeister Christoph Weber. Er begrüßt deshalb ausdrücklich die Videoüberwachung am Bahnhof: „Ich finde das gut.“ In der Vergangenheit seien Pläne noch gescheitert, dies durchzuführen: „Das ist damals als nicht erforderlich angesehen worden.“ Weber sagt, dass das Sicherheitsgefühl im Bereich des Bahnhofes zu den Themen gehöre, dass nicht nur Ältere, sondern auch junge Menschen in Meschede bewege. Bei den Diskussionen zur Gründung des neuen Achterrates in Meschede als Vertretung junger Leute habe sich gezeigt, dass sie immer ein mulmiges Gefühl am Bahnhof hätten und sich dort nicht wohlfühlten. Bestätigt werde dies von Schülern und Schülerinnen aus den fünften Klassen, sagt der Bürgermeister: Sie besuchen ihn regelmäßig im Rathaus im Rahmen ihres Politikunterrichts - auch dabei werde immer die Situation am Bahnhof beklagt.

Die Stadt, so der Bürgermeister, sei im Austausch mit der Bahn, wie der Bereich dort verbessert werden könne: „Die Bahn ist sehr bemüht.“ Schwierig sei es, weil weder Bahn noch Stadt Eigentümer des großen Gebäudekomplexes sei, der die Rückseite zum Bahnhofsgelände bildet, und kein Ansprechpartner dafür vor Ort sei. So gebe es im Rahmen der Gespräche zwischen Bahn und Stadt Ideen, die Wände grafisch anders zu gestalten, außerdem den Vorschlag, einen zweiten Fußweg vom Bahnsteig aus in Richtung der Le-Puy-Straße zu errichten. Aber: „Die Umsetzung von Lösungen ist komplex, weil immer ein Dritter dabei sein muss.“