Meschede / Bestwig. Linda Funke unterrichtet an der Walburga-Hauptschule in Meschede und begegnet ihren Schülerinnen und Schülern mit Ehrlichkeit und Herz.

In ihrem ersten Jahr an der Walburga-Hauptschule zog Lehrerin Linda Funke (30) gleich mit ihrer Schule nach Bestwig. Dort ist die Schulgemeinde zu Gast, bis der Umbau am Schederweg fertig ist. Funke hat die Fächer Deutsch und Sport/ Schwimmen studiert und unterrichtet zudem Kunst, Erdkunde und Praktische Philosophie.

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Gab es für Sie eine Alternative zum Lehrerberuf?

Ich habe früher in jedes Freundebuch unter der Kategorie: „Was möchte ich mal werden?“ „Lehrerin oder Polizistin“ geschrieben. Diese beiden spannenden Berufe haben mich schon immer fasziniert - man konnte sich nämlich genau darunter etwas vorstellen und wusste, wie der Beruf demnächst aussehen könnte. Zudem stand für mich immer fest, dass ich etwas mit Menschen machen möchte und dass der zukünftige Beruf Abwechslung mit sich bringt.

Und gab es eine Alternative zur Walburga-Hauptschule?

Nach meinem Referendariat in Salzkotten war ich für ein Jahr als Vertretungslehrerin in Geseke beschäftigt. Leider konnten sie mir dort keine feste Beamtenstelle anbieten, sodass ich mich entschied, ortsnah an meiner Heimatstadt Warstein Schulen zu finden, die attraktiv und von der Fahrtzeit gut zu erreichen sind. Zwei Schulen in Meschede konnte ich mit meiner Persönlichkeit überzeugen. Verschiedene Aspekte haben dann dazu geführt, dass ich mich für die St.-Walburga-Hauptschule in Meschede entschieden habe.

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, woran erinnern Sie sich gern, woran nicht so gern?

Einen großen Stellenwert hatten definitiv meine Freundinnen und Freunde. Ich bin immer gerne zur Schule gegangen. Auch die Lehrkräfte am Gymnasium Warstein hatten ihren individuellen Charme, sodass Erlebnisse, wie die Skifreizeit in die Wildschönau, die Literaturaufführung sowie die Ausflüge und Klassenfahrten noch lange in guter und besonderer Erinnerung bleiben. Natürlich habe ich auch mal schlechte Noten mit nach Hause gebracht, wenn nach einem intensiven Wochenende nicht gelernt wurde und der Schwerpunkt woanders lag. Aber alles halb so schlimm, nun stehe ich hier als Lehrerin und kann mit meiner Art und Weise die Schülerinnen und Schüler begeistern.

Was würden Sie sagen, zeichnet Ihre Schule aus?

Die Schule zeichnet sich besonders durch die Schülerschaft aus. Diese besteht aus verschiedenen Nationalitäten, die unterschiedliche Werte und Normen mitbringen. Die kulturelle Diskrepanz und der Umgang mit migrationsbedingter Vielfalt ist für alle Beteiligten herausfordernd, aber auch ein wichtiger Bestandteil der Bildung. Alleine in meiner Klasse 5 kommen wir auf acht Sprachen. Ich sehe Vielfalt als Chance an, versuche die Schüler und Schülerinnen in ihrer Diversität zu stärken, sodass durch die Begegnung eine Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen geschaffen werden kann.

Gibt es ein besonderes Projekt, das Sie an Ihrer Schule betreuen?

Es gibt einige Projekte, die ich mitverantwortlich begleite. Seit kurzem haben wir ein Instagram-Profil, das ich mit einer Kollegin betreue. Dort können Storys und verschiedene Beiträge aus unserem Schulleben geteilt werden. Ebenso sind wir dadurch mit anderen Schulen im Hochsauerlandkreis in Kontakt und versuchen durch das „Reposten“ verschiedene Aktivitäten der Stadt Meschede für unsere Schülerinnen und Schüler sichtbar zu machen.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen in Ihrem Job?

Die größte Herausforderung sehe ich im Zusammenleben aller am Schulleben Beteiligten. Besonders Disziplinprobleme, fehlende Motivation oder Gewalt stellen zurzeit die allergrößte Herausforderung dar. Die Grundlage für die schulische Arbeit ist meiner Meinung nach der Respekt, die Disziplin, die Menschenwürde und der Gemeinschaftssinn. Damit dies gelingt, brauchen wir klare Regeln und Vereinbarungen, an die sich alle halten.

Wie hat sich der Alltag in Bestwig eingespielt?

Gut. Die Schüler und Schülerinnen wissen nun, welcher Bus sie von Meschede nach Bestwig befördert. Auch im Gebäude sowie auf dem Schulhof kennen sie sich bestens aus. Trotz allem freuen wir uns auf das modernisierte Gebäude in Meschede, das in 1,5 Jahren fertig sein soll.