Wasserfall. Der mysteriöse Todeskampf eines Hasen am Skihang von Fort Fun in Bestwig-Wasserfall wirft Fragen auf. Ist es ein Fall von Hasenpest?
Diese Bilder wird Ela Held wohl so schnell nicht wieder aus dem Kopf bekommen. Gemeinsam mit ihrer Tochter musste sie in Wasserfall mit ansehen, wie ein Hase elendig verendet ist. Der Todeskampf des Tieres wirft Fragen auf.
Es ist die Mittagszeit des vergangenen Sonntags (25. Februar) als die Ramsbeckerin gemeinsam mit ihrer Tochter und zwei Hunden auf der grünen Wiese des Skihangs gegenüber vom Haupteingang des Freizeitparks Fort Fun unterwegs ist. Dort ist Ela Held oft unterwegs, um ihre beiden Boxer auszuführen. Und oft hat sie dabei auch schon Hasen beobachtet. Ein solches Erlebnis wie am vergangenen Sonntag hatte sie allerdings noch nie. „Es war wirklich schrecklich“, sagt sie und hofft, solche Beobachtungen nicht erneut machen zu müssen.
„Aus etwa 50 Metern Entfernung haben wir gegen 12 Uhr einen Hasen beobachtet, der auf Wiese herumsprang“, berichtet die 53-Jährige. „Erst ist er gehüpft, dann hat er sich auf den Rücken geschmissen und sich schließlich gekugelt“. Es habe aus der Entfernung so ausgesehen, als ob er mit etwas gekämpft hat. Etwa zehn Minuten sei das so gegangen, dann sei der Hase kurz ruhig liegen geblieben. „Und dann hat alles wieder von vorne begonnen“, sagt die Ramsbeckerin.
Ebenso wie Ela Held und ihre 29-jährige Tochter beobachten auch die beiden Boxer das Geschehen. „Die beiden jagen zwar nicht und hören aufs Wort, aber trotzdem haben wir sie sicherheitshalber ins Auto gebracht, bevor wir erneut zu der Stelle gegangen sind“, sagt Ela Held. Der Hase habe sie ganz nah herangelassen, sei dann noch einmal kurz gehüpft und schließlich liegengeblieben. Eigentlich habe sie noch ein Video machen wollen, aber da sei es schon zu spät gewesen. „Als wir noch näher herangegangen sind, haben wir festgestellt, dass der Hase tot ist“, sagt Held. Die Ramsbeckerin nahm das Tier schließlich und legte es an den Waldrand. „Damit meine und auch andere Hunde nicht an ihn gehen“, erklärt sie. Schließlich sei der Hintergrund des Todeskampfes ja völlig unklar gewesen - und damit auch, ob das Tier möglicherweise irgendetwas Schlimmes übertragen könne.
Über einen befreundeten Jäger hat die Ramsbeckerin den Jagdpächter über den Vorfall informieren lassen, damit der Hase beim Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg untersucht werden kann. Ein Ergebnis gibt es allerdings noch nicht.
An Mutmaßungen, ob es sich um einen Fall von Hasenpest handeln könnte, will sich das Veterinäramt des Hochsauerlandkreises derweil nicht beteiligen. In der Vergangenheit habe es immer mal wieder Fälle von Tularämie - also der Hasenpest - gegeben, sagt Martin Reuther, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Aktuell allerdings seien keine Fälle im Hochsauerlandkreis gemeldet und bekannt.
Bei der Tularämie handelt es sich um eine hochansteckende und häufig tödlich verlaufende bakterielle Erkrankung. Der Erreger ist vor allem in Wildtieren zu finden und kann verschiedenste Tierarten befallen - Hasen sind allerdings besonders empfänglich. Aus diesem Grund wird die Krankheit umgangssprachlich auch als Hasenpest bezeichnet. Tularämie kann auf den Menschen übertragen werden und zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten.
Grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber
Das Krankheitsbild beim Menschen hängt davon ab, auf welchem Weg der Erreger in den Körper gelangt ist. Nach einigen Tagen können grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall oder Erbrechen auftreten. Bei Infektionen über Hautwunden könnten schlecht heilende Geschwüre die Folge sein.