Meschede. Bis zum 9. Februar ist anhaltender Dauerregen gemeldet. Wie groß ist die Gefahr erneuter Überflutungen? Worauf muss man sich noch gefasst machen?

Der Unrat, den das Hochwasser an Weihnachten 2023 angespült hatte, ist noch nicht aus den Flussbetten von Henne und Ruhr verschwunden, jetzt droht schon wieder die nächste Hochwasserlage in Meschede. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor anhaltendem Dauerregen bis zum Freitagmorgen, 9. Februar. Ähnlich wie schon vor Weihnachten war es auch in den Tagen davor immer wieder regnerisch, und auch die Niederschlagsmengen von 45 bis 60 Litern pro Quadratmeter sind vergleichbar.

Schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte es im Einzugsgebiet der Ruhr ordentlich geregnet - das zeigt sich auch in den Pegelmessergebnissen am Pegel Meschede des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv): Während der Ruhrpegel in den Tagen zuvor relativ konstant zwischen 75 und 85 Zentimetern lag, hat er am Mittwochmittag um 12 Uhr bereits einen Stand von knapp 125 Zentimetern erreicht. Der Informationswert 1 des Lanuv ist bei einem Pegelstand von 150 Zentimetern erreicht; sollte das Wasser also weiter im gleichen Tempo ansteigen, dürfte dieser Messwert spätestens am Donnerstagmorgen erreicht sein.

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Zur Erinnerung: An Weihnachten lag der Gewässerpegel noch einmal etwa einen Meter höher bei rund 2,50 Metern. Damals waren die Tiefgaragen in der Mescheder Innenstadt überflutet worden und einige Gehwege in Ufernähe standen unter Wasser. Die Tiefgarage unter dem Henne-Ruhr-Markt wurde so schwer beschädigt, dass sie erst Ende Januar wieder öffnen konnte.

Ob das allerdings wieder eintreten wird, ist bisher unklar. Auf Anfrage erklärte Britta Balt, Pressesprecherin des Ruhrverbands: „Natürlich können wir keine genauen Vorhersagen treffen. Aber aufgrund der Daten, die uns zur Verfügung stehen, und den Prognosen für die nächsten Tage kann man vermuten, dass es sich hier um eine jahreszeitentypische, mittlere Hochwasserlage handelt.“ Das würde bedeuten, dass die Hochwasserlage von Weihnachten sich nicht noch einmal wiederholt, vor allem, weil es am Wochenende bereits weniger Niederschlag geben soll. „Natürlich haben wir da ein Auge drauf, die Situation kann sich schließlich jederzeit ändern.“

Hennetalsperre: Erhöhte Abflüsse, konstante Stauhöhe

Und auch aus dem Hennesee wird der Abfluss bereits erhöht: von den üblichen 1,6 Kubikmetern pro Sekunde auf 4,6 Kubikmeter pro Sekunde am Mittwochmittag um 12 Uhr. So will der Ruhrverband dafür sorgen, dass in der Hennetalsperre genug Kapazität ist, um das zufließende Wasser aufzustauen. Derzeit staut die Hennetalsperre konstant rund 31 Millionen Kubikmeter, ihr Vollstau ist erst bei über 38 Millionen Kubikmetern erreicht.

Doch der Dauerregen ist nicht das einzige, vor dem der DWD warnt. Zusätzlich sollen die Temperaturen rund um Meschede in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag unter den Gefrierpunkt fallen - das im Kontext mit dem Regen kann zu glatten Straßen führen.