Eslohe. Fast wäre der Esloher Frauenkarneval abgesagt worden. Doch die kfd wendete das Blatt kurz vor knapp. Aber was bedeutet das für 2025?
Die Sorgen und die Verunsicherung im Vorfeld waren groß. So groß, dass der Frauenkarneval in Eslohe in diesem Jahr kurz vor einer Absage stand. Grund waren die geringen Anmeldezahlen: Nach rund drei Wochen Vorverkauf waren gerade einmal rund 45 Karten weggegangen. Zu wenig, um das Spektakel halbwegs kostendeckend über die Bühne zu bringen. Doch vorschnell wollte das Vorstandsteam der kfd die Flinte beim besten Willen nicht ins Korn werfen. „Es wäre doch viel zu schaden gewesen, die Veranstaltung so kurz vor knapp noch abzusagen“, betont Ulla Wagener.
Also hatte die kfd als Veranstalter kurzfristig noch einmal kräftig Werbung gemacht und dabei mit offenen Karten gespielt: „Liebe Esloher Frauen, leider läuft der Vorverkauf eher schleppend - da geht mehr“, hatte sie zu Beginn der Veranstaltungswoche in den Sozialen Netzerwerken gepostet, drei Ausrufezeichen dahintergesetzt und gleichzeitig ein früheres Ende des Vorverkaufs angekündigt, um dann im Zweifelsfall über eine eventuelle Absage entscheiden zu können. Doch so weit musste es dann gar nicht kommen. Denn: Es ging, wie von der kfd vermutet, tatsächlich mehr: Binnen weniger Tage verdoppelte sich plötzlich die Zahl der verkauften Karten. Am Ende feierten schließlich 90 Frauen bei bester Laune im Esloher Pfarrheim.
Schleppender Vorverkauf ist dabei weder ein Esloher Phänomen, noch ein Karnevalsphänomen. Seit Corona klagen Veranstalter aus allen Bereichen, darüber, dass Karten immer kurzfristiger erworben werden. Das gleiche Problem hat etwa auch der Bestwiger Verein Kultur pur. Gerade ehrenamtliche Veranstalter wie die kfd stellen diese veränderten Gewohnheiten vor Herausforderungen, schließlich ist jede Veranstaltung mit Kosten verbunden. Kosten, die in erster Linie über den Eintritt wieder hereingeholt werden müssen.
So schlägt allein der DJ beim Esloher Frauenkarneval nach eigenen Angaben mit mehreren hundert Euro zu Buche. Bei sieben Euro Eintritt für kfd-Mitglieder und 10 Euro für Nichtmitglieder muss da die Besucherzahl schon passen. „Uns geht es ja gar nicht darum, mit dem Frauenkarneval Profit zu machen“, sagt Ulla Wagener vom Vorstandsteam. Aber ein dickes Minus solle und dürfe unterm Strich eben auch nicht dabei herauskommen. Erschwerend hinzu kommt, dass Veranstalter wie die kfd auch bei Absagen von Veranstaltungen in aller Regel zumindest auf einem Teil Kosten sitzen bleiben - ohne, dass ein einziger Cent durch Eintrittsgelder hereinkommt.
Motivation gestiegen
Aber was bedeutet das haarscharfe Vorbeischrammen an einer Absage des Frauenkarnevals für das kommende Jahr? „Erst einmal gar nichts“, sagt Ulla Wagener. Das werde man dann sehen, wenn es so weit ist. Fakt sei jedenfalls, dass nach dem positiven Ende die Motivation gestiegen sei, auch im kommenden Jahr wieder etwas zu organisieren.
Ausgelassen gefeiert hatten die Frauen im Pfarrheim am Abend unter dem Motto „Ich fühl‘ mich Disco“ mit viel Glitter und Glamour. Für diejenigen, die es lieber etwas ruhiger angehen lassen, hatte bereits am Morgen ein ausgiebiges Karnevalsfrühstück mit musikalischer Begleitung im Jägerhof stattgefunden. Hieran hatten sich ebenfalls 50 Frauen beteiligt. „Damit haben wir in diesem Jahr unterm Strich also 140 Frauen zu Karneval Freude bereitet“, sagt Ulla Wagener. „Und daran lässt sich doch wohl anknüpfen“, schiebt sie hinterher und lacht.