Freienohl. Von der Sperrung der Brücke an der Rümmecke in Freienohl ist ein ganzes Wohnquartier betroffen. Jetzt ist klar, was dort geplant ist.

Es ist ein Aufregerthema in Freienohl: Die Situation im Bereich der Rümmecke-Brücke. Ein ganzes Wohnquartier ist davon betroffen. Jetzt steht fest, wie es dort weitergehen soll.

Baubeginn erst 2025 möglich

Seit 2021 bestehen bereits die Probleme: Nach Starkregen und einer Überschwemmung waren dort bei einer Prüfung durch den für die Landstraße zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW größere Schäden an der Brücke festgestellt worden. Sie sind so umfassend, dass inzwischen feststeht: „Der Zustand des gesamten Bauwerks ist baufällig“, so Sprecher Oscar Santos. Die jetzige Brücke wird beseitigt und muss komplett neu gebaut werden. Baubeginn der neuen Brücke sei im Jahr 2025. Die lange Zeitdauer sei der umfangreichen Planung für dieses Projekt geschuldet – dessen Arbeiten dann auch noch ausgeschrieben werden müssten.

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Fest steht jetzt auch: Für die Dauer der Arbeiten wird eine Behelfsbrücke entstehen – denn der Verkehr durch Freienohl kann nicht umgeleitet werden, weil die Hauptstraße auch als Bedarfsumleitung im Falle einer Sperrung der Autobahn A 46 immer zur Verfügung muss. Bislang gibt es im Bereich der Rümmecke, neben der Brücke für den Fahrzeugverkehr, einen derzeit gesperrten, einseitigen Bereich für Fußgänger sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine kleine Brücke als Geh- und Radweg. Mit dem Neubau wird künftig ein Bauwerk daraus, so die Planung.

Der Zustand des gesamten Bauwerks ist baufällig.
Oscar Santos - Sprecher von Straßen.NRW in Meschede

Vor allem bei Eltern von Schulkindern ist der Unmut über den gesperrten Fußweg groß. Dort ist das Geländer zur Bachseite so verrostet, dass die Gefahr bestehe, durchzubrechen, falls sich jemand dagegen lehne, sagt Oscar Santos. Nach der Sperrung der Fußgängerbrücke deswegen ist vom Landesbetrieb eine vorübergehende Überquerungshilfe eingerichtet worden. Im Bereich der Querungshilfe liegen auch die Bushaltestellen für Schulkinder.

Wenn der Bus an der Haltestelle steht, ist kaum Platz zwischen der Überquerungshilfe und dem Bus für das Vorbeifahren anderer Fahrzeuge – so kam es im September zu einem Unfall, als ein Mädchen dort von einem Auto angefahren wurde. Der Unfall sei unter anderem, heißt es in einer Information der Stadtverwaltung, „durch Fehlverhalten des Autofahrers verursacht worden“. Danach haben bei einem Ortstermin Polizei, Landesbetrieb und Stadt Meschede diese Bushaltestellen hier als „gefährlich“ eingestuft: Busse müssen dort jetzt das Warnblinklicht einschalten, haltende Busse dürfen dann nicht überholt werden. In der Mitteilung der Stadtverwaltung heißt es: „Die Verkehrssicherheit wird durch die Anordnung einer Kennzeichnung als gefährliche Haltestelle wiederhergestellt.“

Mobile Ampel nur in der Bauphase

In dem Bereich ist es nicht möglich, betont Oscar Santos, anstelle der Überquerungshilfe eine mobile Ampel aufzustellen: Denn unmittelbar im Brückenbereich zum Talweg und zu Straße Rümmecketal gibt es fest installierte Ampeln – eine Koordination zwischen mobiler und bestehender Ampelanlage sei aber nicht möglich. Für ein weiteres Jahr bleibe die Überquerungshilfe damit bestehen. Während der Bauzeit werde dann eine mobile Ampelanlage installiert.

Meschedes Bürgermeister Christoph Weber, selbst Freienohler, teilt die „Irritationen“ im Ort, wie er sagt: Wenn eine Brücke so marode sei, warum werde sie dann für Fußgänger gesperrt – nicht aber für Autos? Er könne auch den Unmut verstehen, warum sich viele in Freienohl fragten, dass dies alles so lange dauern solle.