Cobbenrode. Christina Soest hat sich in Cobbenrode mit einem kleinen Laden selbstständig gemacht. Zur Geschäftsidee gehört nicht nur der Verkauf.

Seit Kurzem gibt es in Cobbenrode wieder einen Laden. Zu kaufen gibt es dort allerdings keine Lebensmittel, sondern Floristik. Inhaberin Christina Soest ist von ihrer Geschäftsidee überzeugt - und die besteht keineswegs nur aus dem Verkauf.

„Ich bin zufrieden, wie alles angelaufen ist. Allein ist es gut zu schaffen“, sagt sie. Zuletzt hatte Christina Soest viel zu tun. In der Advents- und Weihnachtszeit konnte sie sich vor Aufträgen kaum retten. „Wie es dann im Januar und Februar läuft, wird man sehen“, resümiert sie realistisch.

Lieferung morgens um 6 Uhr

Gerade wickelt Christina Soest einen großen Kranz aus verschiedenen Materialien wie Wildem Thymian, schwedischer Stoebe und Waldbeersträuchern. Die Materialien sind frisch. „Wenn ich keine Zeit habe oder wie heute wegen des Eisregens nicht selbst fahren will, dann bringt der Lieferant die Materialien morgens um 6 Uhr ins Haus. Das ist ein toller Service“, sagt sie. Zweimal in der Woche komme die Lieferung oder sie werde eben abgeholt.

Ich finde es gut, wenn die Leute mir ein Gefäß bringen und ich es neu ausdekorieren soll. Das mache ich sehr gerne und es ist ja auch nachhaltig.
Christina Soest - Inhaberin von „Natur im Blick“ in Cobbenrode

Laufkundschaft gibt es in dem kleinen Laden in Cobbenrode keine. „Natürlich kommen Kunden in den Laden, um zu schauen, was ich habe und was ich anfertige, aber dann läuft vieles über Bestellungen“, berichtetet die 42-jährige gelernte Floristin. Sie bindet Kränze und Sträuße sowohl mit frischer Ware als auch mit Trockenblumen. Besonders gefragt sind ihre Hochzeitsdekorationen oder für andere Festivitäten. Sie hat sogar schon Vorbestellungen für Kommunionsfeiern im nächsten Jahr. Auch im Trauerfall fertigt Christina Soest individuelle Floristik nach Wunsch - macht dann zusätzlich zur Beratung auch Hausbesuche.

Christina Soest in ihrem neuen Laden in Cobbenrode.
Christina Soest in ihrem neuen Laden in Cobbenrode. © WP | Gudrun Schulte

Der Laden ist hell und wohnlich gestaltet. Die vielen Kerzenlichter verbreiten gemütliche Stimmung. Aus der Teekanne duftet es angenehm. Hier nimmt man gerne Platz. Alles ist geschmackvoll dekoriert. Ausgewählte Einzelstücke machen den Charme des Raumes aus.

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Zusätzlich - und das unterscheidet ihr Angebot von viele anderen - bietet Christina Soest auch Workshops an - zum Kränze binden oder zum Gestecke kreieren im jahreszeitlichen Ablauf. Zusammen mit Daniela Ross hat sie außerdem bereits eine Meditation angeboten. „Eine Licht-Meditation zum Herunterkommen in der oft so stressigen Vorweihnachtszeit. Das Angebot war innerhalb von drei Stunden ausgebucht“, freut sie sich. Man müsse abwarten, ob das Angebot demnächst auch angenommen wird, dann könne das auch ein Thema werden, sagt Christina Soest, die offenbar eine Nische gefunden hat, in der sie und andere ihre Kreativität ausleben können. „Das ist das Schöne an meinem Beruf - dass man seine Ideen umsetzen kann und sich über das Ergebnis freut. Wenn die Kunden dann auch Freude daran haben, ist das Optimale erreicht“, strahlt sie.

Ein Tischchen an der Straße

Bei Christina Soest muss man aber nicht zwangsläufig immer etwas Neues kaufen. Im Gegenteil! „Ich finde es gut, wenn die Leute mir ein Gefäß bringen und ich es neu ausdekorieren soll. Das mache ich sehr gerne und es ist ja auch nachhaltig“, sagt sie. Weniger sei oft mehr. Ein schöner Blickfang reiche häufig. Nachhaltigkeit übt Christina Soest auch an anderer Stelle. Wenn sie zu viele frische Blumen hat und nicht alles verkauft, stellt sie die Sträuße zu Sonderpreisen auf ein Tischchen an die Straße. Werden sie dann immer noch nicht verkauft, verschenkt Sie sie in der Nachbarschaft.

Viele Nerven gekostet

Der Anfang ihres kleinen Ladens war dabei keineswegs leicht. Für die Umsetzung hat sie die ehemalige Einliegerwohnung im Haus umbauen lassen. „Es gab so viele Auflagen, die erfüllt werden mussten: Schallschutz, Brandschutz, Statik und, und, und. Bis alles genehmigt und abgenommen war, hat das viele Nerven gekostet“, verrät Christina Soest. Doch das ist schließlich Vergangenheit. Die Mutter von drei Kindern ist überzeugt, dass kein Fehler war, ihren lang gehegten Wunsch der Selbständigkeit zu verwirklichen. Und sie hat weitere Ideen, um das Geschäft gegebenenfalls sogar noch weiter auszubauen.

Geöffnet hat Christina Soest ihr Lädchen „Natur im Blick“ immer mittwoch bis freitag von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr.