Calle. Eric und Kelly Pilgram (beide 34) haben das „Haus am Dom“ in Calle bei Meschede gebaut. Wir stellen die Familie und ihren stilvollen Neubau vor.
Der Weihnachtsbaum funkelt vor einem Fenster im Wohn-Essbereich. An den Zweigen baumeln Sterne aus Holz, Makramee-Tannen, goldene Kugeln und bunte Erinnerungsstücke. Ein hübscher Mix aus skandinavischem Design, Boho-Elementen und amerikanischem Glamour. Ganz wie das Haus, das Eric und Kelly Pilgram im Schatten des Caller Doms gebaut haben. In diesen Tagen feiert die Familie ihr erstes Weihnachtsfest in ihrem Zuhause. Es wird auch das erste Weihnachten zu viert sein, denn im September kam Oliver, ihr zweiter Sohn, zur Welt.
Landhaus und amerikanische Weihnachtsdeko
Kelly Pilgram (34) lebte eine Zeit in Kalifornien. Die Häuser im Landhausstil und die Liebe zur Weihnachtsdekoration der Amerikaner haben ihren Geschmack beeinflusst. „Ein paar Elemente haben wir auch in unserem Haus übernommen.“ Wie die große Eingangstür mit den beiden Säulen oder das Treppengeländer „für die Weihnachtsgirlande“, sagt sie und lacht. „Ich mag den minimalistischen Look in unserem Haus. Beige, Weiß, helle Holztöne. Gleichzeitig gibt es aber auch viele gemütliche Bereiche.“ Quasi: Clean und kuschelig.
Budget und Ideen
Die Arbeitsteilung im Hause Pilgram sieht dabei folgendermaßen aus: „Ich habe viele Ideen, schmiede Pläne und organisiere, und Eric behält das Budget im Blick.“ Bei der Erklärung muss sie schmunzeln, weil ihr sofort ein paar Situationen einfallen, in denen ihr Mann gesagt hat: „Da müssten wir nach einer Alternative schauen.“ Inspiration holt sie sich auf Instagram. Zusammen mit den Tipps und Ideen der Fachleute entstanden dann die eigenen Entwürfe - das war zum Beispiel mit KWK-Küchen aus Sundern so oder mit dem Bauunternehmen Winterhoff aus Freienohl. „Dieser Prozess war schon cool.“
Bautagebuch auf Instagram
Auf Instagram zeigte Kelly Pilgram den Fortschritt des Hausbaus mit ständig wachsender Followerzahl. Der „haus_am_dom“-Account war zunächst als Bautagebuch gestartet und um Kontakte mit anderen Bauherren aus der Region zu knüpfen. Aber auch erste Kooperationen mit Handwerkern und Händlern kamen bereits zustande. Die 34-Jährige mag jedoch besonders den Austausch mit anderen. „Wenn ich mit Handwerkern oder Betrieben zufrieden war, empfehle ich die gern weiter.“ Außerdem komme man über den Account schnell mit Leuten aus dem Ort ins Gespräch. „Wir sind zwar beide hier aufgewachsen, aber wir haben auch mehr als zehn Jahre woanders gelebt.“
Das Paar kennt sich schon seit dem Kindergarten. „Bei meinen Schwiegereltern hängt ein Gruppenfoto aus dem Kindergarten. Eric schaut in die Kamera und ich schaue zu Eric.“ Eine wirklich besondere Erinnerung. Im nächsten Jahr sind sie seit 20 Jahren ein Paar. Gemeinsam zogen sie erst nach Mannheim, wo sie studierte, und ließen sich dann in Frankfurt nieder. Während der Pandemie und mit der Geburt des ersten Sohnes Leonard wuchs auch der Wunsch nach Ruhe und Raum, nach Natur und einem eigenen Zuhause für die Familie.
Baubeginn 2022
Dass es dann Calle wurde, sei Zufall gewesen. Häuser waren zu der Zeit kaum auf dem Markt, deshalb kauften sie schließlich eins der vier Baugrundstücke, die die Kirche im Angebot hatte. Der unverstellte Blick in die Natur hatte es dem Paar sofort angetan. Baubeginn war im September 2022.
Unterstützung der Eltern
Das Leben auf dem Dorf habe gerade für Familien viele Vorteile. Sie ist in der Personalleitung eines großen IT-Konzerns beschäftigt und hat die Möglichkeit, komplett aus dem Homeoffice zu arbeiten. Auch Eric Pilgram, der für einen Sportbekleidungshersteller tätig ist, kann „remote“ arbeiten. Zugleich sind beide Großeltern direkt vor Ort. „Das ist einfach so eine tolle Unterstützung, für die wir sehr dankbar sind.“
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Die Gang aus der Nachbarschaft
Zu sehen, wie die Kinder in dem kleinen Ort sofort dazu gehören, sei einfach schön, so die zweifache Mutter. „Neulich kamen wir vom Einkaufen zurück und drei Kinder aus der Nachbarschaft standen mit dem Fahrrad am Auto und fragten Leo, ob er mitspielen wolle. Er war super stolz und hat sofort sein Laufrad geholt. Mir ist da das Herz aufgegangen.“
Traditionen zu Weihnachten
Auch bei Kelly Pilgrams Eltern war es damals eher Zufall, dass sie in Calle gelandet sind. Der Vater ist Brite und war mit dem Militär in Paderborn stationiert, die Mutter kam von den Philippinen. Kelly Pilgram wuchs deshalb zweisprachig auf, auch mit ihren Söhnen spricht sie nun englisch. Welche Tradition es künftig zum Weihnachtsfest geben wird? Also ob Santa Claus die Geschenke am 25. Dezember bringt wie in England und auf den Philippinen? Oder das Christkind an Heiligabend? Oder beide? Das werde sich noch zeigen. Fest steht jedoch: „Leo ist auf jeden Fall schon sehr aufgeregt.“