Meschede. Die Stadt Meschede setzt im Wald auf einen Umbau als Folge des Klimawandels. Der neue Leiter des städtischen Forstes führt das fort.
Mit seinem Namen wird sich in Meschede der Umbau des Waldes verbinden. Der bisherige Stadtförster Roland Wiese ist mit minutenlangem Applaus und Ovationen im Stadtrat in Meschede verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger vorgestellt.
Bürgermeister Christoph Weber würdigte Roland Wiese. Der 67-Jährige ist jetzt im Ruhestand. Der Eversberger war 1989 in den Dienst der Stadt Meschede eingetreten, er kam vom Forstamt Morbach in Rheinland-Pfalz. Wiese setzte sich damals gegen 23 Mitbewerber durch. Meschedes damaliger Stadtdirektor Dr. Thomas Uppenkamp vermerkte in einer Aktennotiz, der Neue sei „allen Neuerungen aufgeschlossen, vielseitig, bestens geeignet“ – Christoph Weber bestätigte das alles aus heutiger Sicht, und bescheinigte ihm „hervorragende fachliche und persönliche Qualifikation“.
Neue Baumarten sind künftig belastbarer
Wiese wurde zunächst Revierförster für das damalige Revier Eversberg. Mit der Pensionierung des damaligen Stadtförsters Peter Kotthoff wurden 2013 die Forstbezirke Eversberg und Meschede zusammengelegt, Roland Wiese erhielt dann die Gesamtverantwortung für beide. An neuen Herausforderungen habe es nicht gefehlt – die schlimmsten waren die Bewältigung der Katastrophen durch den Orkan Kyrill und die Schäden durch den Borkenkäfer, beide hätten, so Weber, „im heimischen Wald ihresgleichen gesucht“. Wiese habe auf die sich durch den Klimawandel verändernden Bedingungen für Bäume damit begonnen, so genannte „Fremdländer“ anzupflanzen – also Baumarten, die künftig belastbarer sein werden.
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Nachfolger von Roland Wiese ist jetzt Johannes Stamm als Stadtförster. Der 30-Jährige lebt in Olsberg-Assinghausen. Stamm wechselt vom Landesbetrieb Wald und Holz zur Stadt Meschede, er betreute als Förster zuletzt Privatwald im Raum Medebach. Bürgermeister Weber sieht den Stadtforst bei Stamm „in guten Händen“ – er forderte ihn auf, den Wald im Sinne seines Vorgängers zu behandeln.
Der städtische Forst hatte in der Vergangenheit dem Haushalt immer hohe Einnahmen gesichert. Zuletzt brachte er 2022 sogar einen Rekordgewinn von 2,2 Millionen Euro ein – allerdings nur, weil durch weitere Schäden durch den Borkenkäfer und einen trockenen Sommer wieder viel Holz gefällt werden musste. Weil die Mengen an Holz aber endlich sind, werden die Einnahmen damit auf Dauer nicht zu halten sein. Was Roland Wiese begonnen hat, zeigt aber Wirkung: Trotz der Hitze sind über 90 Prozent der neu angepflanzten Bäume auch angegangen.