Wenholthausen. Der Kulturverein 91 Wenholthausen will 2024 durchstarten. Erstmals präsentiert der Verein ein komplettes Kulturprogramm für die Region.
Ein eigener Kulturverein für einen Ort mit gerade einmal 1500 Einwohnern? Macht das Sinn? „Ja, auf jeden Fall“, ist sich der Vorstand des Kulturvereins 91 in Wenholthausen sicher. Schließlich wolle man ja ein zusätzliches Angebot nicht nur für den eigenen Ort, sondern auch für das Umland schaffen. Und dabei gehe es in erster Linie um Unterhaltung, die Spaß macht.
Erstmals ein komplettes Kuturprogramm
„Wir spielen ja schon immer Theater, hatten aber auch weitere Angebote, wie Kinder-Veranstaltungen mit Volker Rosin oder die Einrichtung des Reinhold-Hesse-Weges. Jetzt aber ist es uns erstmals gelungen, für 2024 ein komplettes Kulturprogramm auf die Beine zu stellen“, sagen Reinhold Hesse und Jürgen Stracke vom Vorstand. Darüber sei man froh und darauf sei man auch ein bisschen stolz, weil man mit 109 Mitglieder ein recht kleiner Verein sei.
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Entstanden ist der Kulturverein bereits im Jahr 2016. Damals war der Gesangverein St. Cäcilia von 1891 umstrukturiert worden. „Der reine Gesang war für uns, aber auch den Frauenchor Choryfeen, perspektivlos. Deshalb haben wir uns anders aufgestellt“, sagt Hesse. „Eben als Kulturverein 91.“ Wie groß die Veränderung ist, wird deutlich, wenn man sich das Programm für das kommende Jahr anschaut: Neben der traditionellen Theateraufführung, kommen Steffi Neu - bekannt vom WDR-Radio - und der Kabarettist William Wahl. Zudem wird eine Fahrt zum Pur-Konzert angeboten.
Verbunden ist das Ganze mit viel Organisation und ehrenamtlicher Arbeit: Zunächst recherchiert der Vorstand im Internet: Was könnte zum Verein passen? Was passt ins Budget? Und was passt in den Veranstaltungskalender des Ortes und letztlich auch in den Belegplan der Schützenhalle? Denn die Schützenhalle ist der einzige große Veranstaltungsort in Wenholthausen.
Gemeindeschützenfest und Jubiläen
Im nächsten Jahr feiern dort zwei Vereine ein Jubiläum und auch das Gemeindeschützenfest findet 2024 in Wenholthausen statt. „Man muss also langfristig planen, damit man freie Termine in der Halle bekommt“, weiß Jürgen Stracke. Zudem suche der Verein nach Künstlern, die gut sind, aber vielleicht noch nicht so bekannt wie die ganz Großen. Denn die seien in der Regel nicht bezahlbar. Bewusst suche man daher Künstler, von denen man denke, dass sie noch Potenzial nach oben haben und in den kommenden Jahren bekannter werden, sagt Stracke. Weitere Kontakte kommen über Reinhold Hesse zustande. Als Buchhändler hat er gute Kontakte zu Verlagen und kann so Autoren für Lesungen generieren.
Keine öffentlichen Gelder
Öffentliche Gelder bekommt der Kulturverein nicht. „Deshalb sind wir besonders stolz auf das, was wir alleine stemmen“, betont Hesse. Es gebe zwar Sponsoren, die den Verein unterstützen. Das beziehe sich aber auf Beträge, mit denen beispielsweise der Druck von Eintrittskarten finanziert werde. „Die Gagen für die Künstler müssen wir selbst zahlen“, erläutert Hesse.
Wichtig ist dem Vorstand des Vereins auch, anderen Vereinen keine Konkurrenz zu machen - etwa dem Kunstverein „ProForma“ aus Eslohe: „Wir haben eine ganz andere Ausrichtung. Wir wollen einfach schöne, leichte Unterhaltung anbieten: Kultur vor Ort“, sagen Hesse und Stracke.
Reichlich Ideen
Der Kulturverein will nun genau beobachten, wie das Programm 2024 angenommen wird. Wenn es gut läuft, wolle man auf jeden Fall so weitermachen - vielleicht auch mal wieder speziell etwas für Kinder oder Senioren anbieten. „Ideen haben wir reichlich. Wir sind offen für alle kulturelle Dinge, die in erster Linie Spaß machen sollen“, betont Nele Hesse. Sie ist mit 19 Jahren die Jüngste im Team. Seit dem vergangenen Jahr steht sie auch auf der Bühne des Original Wennetal-Theaters und bereits seit 2019 schminkt sie die Darsteller. Jetzt kümmert sie sich im Verein um Social Media. Simon Stracke (22) gehört ebenfalls ins Team. Er ist zuständig für die Eventtechnik. Gearbeitet wird auch an einer neuen Homepage, die künftig nicht nur das Theater präsentieren soll.
Folgende Veranstaltungen hat der Verein für das kommende Jahr geplant
Original Wennetal-Theater: Aufführung der Komödie „Wo zur Hölle geht’s zum Himmel“ am 11. Februar um 16 Uhr sowie am 17. und 24. Februar jeweils um 19 Uhr mit After-Show-Party in der Schützenhalle.
Lesung mit Steffi Neu: „Meine Mutmacher“ - Wahre Geschichten übers Straucheln und wieder Halt finden am 18. Juni um 19.30 Uhr in der Schützenhalle.
Fahrt zum Pur-Open-Air-Konzert in Hemer am 30. August. Abfahrt ist um 16 Uhr am Wenne-Parkplatz.
Gastspiel von William Wahl: Mehrfach preisgekrönt, präsentiert der Kopf der A-Capella Band „Basta“ das Programm „Nachts sind alle Tasten grau“ mit Kabarett, Kunst, Komik und Klavier. Termin ist der 27. September, um 20 Uhr in der Schützenhalle.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen läuft bereits im Tintenfass Eslohe und Backshop Franzes in Wenholthausen. Die Fahrt zum PUR-Konzert kann nur direkt bei Zacharias-Reisen in Freienohl gebucht werden - unter dispo@zacharias-reisen.de.