Velmede. Im Velmeder Bad wird jetzt Babyschwimmen angeboten. Was es kostet, wann es stattfindet, was geboten wird und wer das Angebot leitet.

Bei der klirrenden Kälte vor der Tür sind die Temperaturen im Velmeder Schwimmbad eine echte Wohltat. 33 Grad ist das Wasser heute warm. Warmbadetag für ein neues Angebot, das bereits gut ankommt: Daniela Sprenger bietet seit einigen Wochen endlich Babyschwimmen in der Gemeinde Bestwig an. Als Velmederin hatte sie dafür nach der Geburt ihres Sohnes Jakob noch weite Wege auf sich nehmen müssen - wie all die anderen Mütter und Väter aus der Gemeinde. „Und sogar meine Mutter ist vor 30 Jahren mit mir schon zum Babyschwimmen nach Freienohl gefahren“, sagt Daniela Sprenger. All das zusammen war Sprengers Motivation, sich nun zu engagieren.

Unter 20 bis 25 Minuten Fahrzeit war hier bislang nichts zu machen.
Daniela Sprenger

„Unter 20 bis 25 Minuten Fahrzeit war hier bislang nichts zu machen“, sagt die 33-jährige. Letztlich war sie selbst mit Jakob regelmäßig zum Babyschwimmen nach Warstein gefahren. Denn auch in den Bädern in der näheren Nachbarschaft gab und gibt es ein solches Angebot nicht - oder aber die Warteliste ist so lang, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, dazwischenzukommen. Und das könne es doch wohl nicht sein. Und schon gar nicht, wenn man doch in der eigentlich glücklichen Lage sei, ein Bad quasi direkt vor der eigenen Haustür zu haben. Ein Bad, in dem die 33-Jährige als Mitglied im Förderverein der Wasserfreunde bereits in der Vergangenheit Aufsichten übernommen hat. Und ein Bad, in dem sie auch bereits vor dieser Zeit regelmäßig war, weil ihr Wasser schon immer wichtig gewesen sei.

Für das Babyschwimmen wird das Wasser des Velmeder Bades auf 33 Grad aufgeheizt.
Für das Babyschwimmen wird das Wasser des Velmeder Bades auf 33 Grad aufgeheizt. © WP Meschede | Frank Selter

Als es dann vor etwa einem dreiviertel Jahr im Kreise der Wasserfreunde um die Frage ging, wie das Velmeder Bad noch attraktiver gemacht werden könne, hatte Sprenger einen Babyschwimmkurs vorgeschlagen. Mit der Frage „Und wer soll das machen?“ hatte die 33-Jährige dabei bereits gerechnet und mit einem Lächeln, sehr zur Freude der anderen Wasserfreunde, ein überzeugendes „Ich“ in den Raum geworfen. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich bereits informiert, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um einen solchen Kurs zu leiten. Eine entscheidende Voraussetzung brachte Daniela Sprenger dabei bereits mit: Als examinierte Sportlehrerin hat sie die erforderliche Qualifikation nämlich schon in der Tasche, weil der Schwimmverband NRW das abgeschlossene Studium als Basismodul Trainer C anerkennt.

Nicht nur Mütter, auch Väter genießen die gemeinsame Zeit mit dem Baby im Wasser.
Nicht nur Mütter, auch Väter genießen die gemeinsame Zeit mit dem Baby im Wasser. © WP Meschede | Frank Selter

Damit reichte der 33-Jährigen eine ganztägige Fortbildung in Köln. Titel: „Praktischer Einstieg in das Thema Babyschwimmen im ersten Lebensjahr“. Von morgens 8 bis nachmittags um 17 Uhr ging es für Daniela Sprenger am letzten Wochenende der Sommerferien ans Eingemachte - in Theorie und Praxis. Die Entwicklung von Babys, ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten in den verschiedenen Lebensphasen, verschiedene Haltetechniken und die Arbeit mit unterschiedlichen Materialien sind dabei nur einige Themen, um die es dabei ging. „Abends hat mir der Kopf gedröhnt“, sagt Daniela Sprenger und lacht. Spaß gemacht habe das ganze aber trotzdem.

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Derweil hatte der Förderverein der Wasserfreunde bereits mit der Bestwiger Gemeindeverwaltung über die Möglichkeit eines Warmbadetages gesprochen. Denn er ist, ebenso wie die Fortbildung, eine Grundvoraussetzung, um überhaupt ein Babyschwimmen anbieten zu können. Die Gemeinde hatte sich dabei nicht lange bitten lassen. Denn auch im Rathaus weiß man schließlich, dass ein solches Angebot ein Segen für Familien in der Gemeinde ist.

Förderverein der Wasserfreunde schaffte Materialien an

Der Förderverein schaffte am Ende aus seinen eigenen Mitteln noch die erforderlichen Materialien an - Matten, Becher, Schüsseln, Bälle, Schwämme, Pinsel, Lappen, eben alles, was das Babyschwimmen für die Kleinen so spannend und erfahrungsreich macht. Damit stand der Einführung des neuen Angebotes im Oktober schließlich nichts mehr im Wege.

Matten, Becher, Schüsseln, Bälle, Schwämme, Pinsel oder Lappen - beim Babyschwimmen kommt alles zum Einsatz, was das Angebot für die Kinder so  spannend und erfahrungsreich macht.
Matten, Becher, Schüsseln, Bälle, Schwämme, Pinsel oder Lappen - beim Babyschwimmen kommt alles zum Einsatz, was das Angebot für die Kinder so spannend und erfahrungsreich macht. © WP Meschede | Frank Selter

Der erste Kurs, den Diplom-Sportlehrerin Daniela Sprenger anbietet, läuft inzwischen also bereits seit einigen Wochen. Mit sechs Teilnehmern ist er schon gut besucht - aber nicht ausgebucht. Wer noch einsteigen möchte, hat also aktuell noch die Chance dazu. Ausgebucht hingegen ist bereits der Kurs, der im Anschluss im Januar starten wird. Für ihn gibt es sogar schon eine Warteliste. Der beste Beweis dafür, wie groß die Nachfrage ist und wie überfällig ein solches Angebot war. Deswegen würde sich Daniela Sprenger auch über mindestens eine weitere Mitstreiterin freuen. „Wenn jemand Interesse an der Fortbildung Babyschwimmen hat, darf sie sich gerne bei mir oder den Wasserfreunden melden“, sagt Sprenger.

Wenn jemand Interesse an der Fortbildung Babyschwimmen hat, darf sie sich gerne bei mir oder den Wasserfreunden melden.
Daniela Sprenger

Los geht es immer donnerstags um 14 Uhr. Dann öffnen sich für die Mütter und Väter mit ihren Kindern im Alter zwischen drei und sieben Monaten die Türen des Bades in der Gartenstraße. Um 14.15 Uhr beginnt dann der eigentliche Kurs. 45 Minuten verbringen die Kinder dann mit Mama oder Papa im Wasser. Vor und nach der Badezeit bleibt reichlich Zeit fürs Umziehen, Duschen und Füttern. Ab dem kommenden Jahr wird dann direkt im Anschluss ab 15.30 Uhr ein weiterer Kurs für Eltern mit Kindern im Alter zwischen acht und zwölf Monaten beginnen. Auch hierfür sind Anmeldungen bereits möglich.

Unter Anleitung von Daniela Sprenger (links) steht das Wohlfühlen im Wasser und die gemeinsame Zeit mit Mama oder Papa im Mittelpunkt.
Unter Anleitung von Daniela Sprenger (links) steht das Wohlfühlen im Wasser und die gemeinsame Zeit mit Mama oder Papa im Mittelpunkt. © WP Meschede | Frank Selter

Abgerechnet wird die Kursteilnahme übrigens über das Konto der Wasserfreunde. Auf deren Homepage unter www.wasserfreunde.info findet sich auch ein Link, der zur Anmeldeplattform Kikudoo führt. Die Teilnahme kostet für zehn Termine 100 Euro. „Wer in den aktuell laufenden Kurs noch einsteigen möchte, zahlt selbstverständlich nur die Gebühr, für die verbleibenden Termine“, sagt Daniela Sprenger, während sie aufsteht, um für die erste Mutter mit Kind auf dem Arm die Tür zu öffnen. Nur 15 Minuten später tummeln sich die beiden schon gut gelaunt im warmen Nass. Denn im absoluten Mittelpunkt steht stets das Wohlfühlen im Wasser und die gemeinsame Zeit mit Mama oder Papa.