Freienohl. Tanja Klauke arbeitet in der Pflegedienstleitung beim ambulanten Pflegedienst MobiDoc in Meschede-Freienohl. Weshalb sie ihrem Job liebt.

Cousinen und Tanten. Die Frauen in Tanja Klaukes Familie haben sich der Pflege verschrieben, sie sind Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen. Mit 14 Jahren begleitete sie eine Cousine das erste Mal zur Arbeit in ein Altenheim – und es gefiel der Jugendlichen sofort. Auch heute noch kann sich die mittlerweile examinierte Altenpflegerin (37) keinen schöneren Beruf vorstellen. In der ambulanten Pflege fand Tanja Klauke genau ihr Ding, die Abwechslung, die Nähe zum Menschen, das Unmittelbare und gleichzeitig selbstständige Arbeiten.

Wechsel ins Büro

Seit 2006 ist Tanja Klauke nun bei dem ambulanten Pflegedienst MobiDoc in Meschede-Freienohl beschäftigt, der Pflegedienst mit dem auffälligen Wal im Logo. Auch als ein Bandscheibenvorfall sie 2012 kurzzeitig ausbremste, blieb sie dem Unternehmen treu und das Unternehmen ihr. Die körperliche Arbeit in der ambulanten Pflege war danach nur noch eingeschränkt möglich.

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Wie ging es also weiter? „Mein Chef sagte zu mir, wir finden eine neue Aufgabe für dich“, erzählt die 37-Jährige. So fing sie nach ihrer Genesung zunächst im Büro an und arbeitet seit 2016 als stellvertretende Pflegedienstleitung. Die Stelle behielt sie auch nach den Elternzeiten für die drei Kinder, die 2017 und 2019 (Zwillinge) zur Welt kamen. Auch hier konnte sie die Stunden flexibel und nach Absprache ändern.

Familienfreundlichkeit im Unternehmen

Die Familienfreundlichkeit im Unternehmen schätzt die 37-Jährige sehr. Sie arbeitet in einem Team, das zu 90 Prozent aus Frauen besteht. 75 Prozent der Angestellten arbeiten in Teilzeit. „Wir haben auch spezielle Mama-Touren. Da bringen die Mütter ihre Kinder erst zur Kita und fahren dann zu ihren Patienten. Alles abgestimmt auf die jeweilige Situation.“ Auch wenn die Kinder mal krank seien, werde alles möglich gemacht, so Klauke. „Wir finden immer eine Lösung.“

Diese Flexibilität im Denken sei schließlich auch im Beruf gefragt: In der mobilen Pflege erwartet einen die gesamte Palette an Krankheiten und Patienten. Von der Oma, die ihre Tabletten eingeteilt bekommt, über die Chemopatientin bis hin zum Kind, das eine neue Diabeteseinstellung erhält.

Auch im Homeoffice

Aktuell arbeitet Tanja Klauke auf einer 85-Prozent-Stelle, von der sie einige Stunden auch im Homeoffice erledigt, wenn die Kinder im Bett sind. Zu ihren Aufgaben in der Pflegedienstleitung gehören unter anderem die Dienstpläne zu schreiben, die Touren zu planen und die Leistungserfassung. Sie fährt aber auch zu den Patienten und hat ein offenes Ohr, wenn ihre Kolleginnen und Kollegen sich während ihrer Tour melden.

Auch belastende Situationen werden gemeinsam besprochen. Die verarbeitet jede anders. „Ich rede darüber und es wird auch mal ein Ströphchen geweint, nehme dann aber auch nichts mit nach Hause. Wir sagen den jüngeren Kolleginnen immer: „Mitfühlen, nicht mitleiden. Es ist ein vielseitiger Beruf, er kann aber auch extrem belasten“, erklärt Tanja Klauke. Für das Team sei es deshalb auch wichtig, dass alle aufeinander achtgeben. Da werde sich auch mal gedrückt, wenn man merkt, dass es dem anderen gerade nicht gut gehe. Besonders belastend: Während der Corona-Pandemie seien diese Dinge nicht möglich gewesen.

Anerkennung der Pflegeberufe

Wenn Tanja Klauke etwas an ihrem Beruf ändern könnte? Klar, den Personalmangel hätte sie gern behoben. Und auch die Anerkennung der Pflegeberufe müsste höher sein. „Pflegekräfte sollten endlich das verdienen, was sie verdienen.“ Aber was sie am meisten trifft, sind die vielen Absagen, die sie am Telefon erteilen muss. „Es zerreißt mir das Herz, wenn ich Leuten sagen muss: Es tut mir leid, wir können nicht zu ihnen kommen“, erklärt Tanja Klauke. Zuletzt habe beispielsweise eine Frau aus einem kleinen Dorf bei Schmallenberg angerufen. Sie sagte, dass sie schon fünf Pflegedienste angerufen habe, und nur Absagen erhalten habe. Auch MobiDoc musste ablehnen. Schmallenberg gehört nicht zu ihrem Gebiet.

Gleichzeitig sei da aber auch die Dankbarkeit und Freude der Patienten. Der heutige Freitag sei dafür wieder ein gutes Beispiel, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Freitag ist Badetag und ich hab’ schon drei Schokoladen für die Kinder im Auto.“

>>> Unternehmens-Pass:

150 Mitarbeiter

8 Standorte

Pflegedienst & Service GmbH

Tarif: Angelehnt an den öffentlichen Dienst (TVöD), leistungsgerechte Vergütung bei Zusatzqualifikation

Arbeitszeit: 38 Stunden pro Woche, Homeoffice, abgesprochene individuelle Dienstzeitregelungen

Arbeitsplatz: Moderne volldigitalisierte Ausstattung, Diensthandy, Kooperationen Kliniken- u. Fachkliniken, Haus und Fachärzte, Sanitätshäuser, Apotheken, Frauenberatungsstelle, Palliativnetzwerke, Hausnotruf, Vermittlung von Menüservice, Podologen

Benefits: Geburtstagsgeld, übertarifliche Anzahl von Urlaubstagen, Anwesenheitsprämien, Gratifikationen zum Dienstjubiläum, Dienstfahrzeug, Sonn-u. Feiertagszuschläge, E-Bike, Altersvorsorge, Bonussyteme, Diensthandy, Firmenevents

Weiterbildungen: Vielfältige Fort-, u. Weiterbildung mit vollständiger Kostenübernahme, auch zur persönlichen Entwicklung, Karriereplanung

Weitere Besonderheiten: Gezielte Unterstützungsangebote für Eltern und mit Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen

Offene Stellen: In allen Standorten in den Bereichen: Pflegefachkraft, Pflegehilfskraft, Pflegeassistentin/ Pflegeassistent, Ausbildung Pflegefachfrau/ -mann, Mitarbeitende in der Betreuung und Hauswirtschaft.

MobiDoc Pflegedienst & Service GmbH, Im Langel 22, 59872 Meschede (E-Mail:info@mobidoc.de).