Schmallenberg. Wie der Hunaulift in die Saison startet und warum die Betreibergesellschaft kein Geld von der Stadt will, aber 100.000 Euro braucht.
Der Hunaulift in Bödefeld ist mit dem ersten Schneewochenende in die Saison gestartet. Jörg Schmidt, Gesellschafter und Geschäftsführer der Hunaulift GmbH, erklärt, wie er die kommende Saison sieht und wie sich die Gesellschaft auf den Klimawandel vorbereiten will. Gleichzeitig räumt er mit einem Missverständnis auf und lobt die Stadt.
Herr Schmidt, Ende November war die Jahreshauptversammlung der Hunau-Gesellschafter. Angeblich gibt es ein Defizit von 100.000 Euro. Was bedeutet dies für den Lift und seine Zukunft ?
Es gibt kein Defizit von 100.000 Euro. Da hat jemand etwas falsch verstanden. Wir brauchen 100.000 Euro, um in eine neue Saison zu starten. Aber ein Defizit von 100.000. Euro haben wir nicht. Diese 100.000. Euro werden für Versicherungen, Strom, Heizöl, usw. benötigt, um überhaupt eine kommende Saison zu gewährleisten. Es ist aber auch immer wieder eine Herausforderung, in eine neue Saison zu gehen.
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Die Stadt Schmallenberg ist ebenfalls Gesellschafter am Hunaulift. Unterstützt die Stadt den Hunaulift in angemessener Weise?
Man will ja nicht jedes Jahr zur Stadt Schmallenberg laufen. Letztes Jahr haben wir einen Zuschuss von 20.000 Euro bekommen. Der hat auch sehr gutgetan, aber da war die Grundlage eine Kapitalerhöhung, die ist die Stadt mitgegangen. Es ist nicht Ziel der Gesellschaft, jedes Jahr um Geld zu bitten. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen. Wenn sich unser Unternehmen nicht rechnet, dann müssen wir irgendwie Konsequenzen ziehen, und sehen, an welchen Schrauben wir noch drehen können. Das Unternehmen muss auf eigenen Beinen stehen. Die Stadt tut schon genug. Mit den Verantwortlichen dort kann man reden. Sie haben uns auch für dieses Jahr die Pacht gestundet. Das ist schon in Ordnung.
Wie sieht es mit dem Personal aus? Gib es genug Helfer? Und was macht die Küche?
Paul Wenghofer, unser alter Koch, ist wieder da. Der kümmert sich zusammen mit Pia Gierse nun um die Küche. Sonst ist die Personaldecke etwas dünn. Wir haben zwar genug auf unserer Liste stehen, die aber zum richtigen Zeitpunkt auch zu bekommen, ist so eine Sache. Man kann in dem Geschäft ja auch nicht lange planen. Am Donnerstag, 30. November, hatten wir beschlossen den Lift zu öffnen und für Samstag brauchten wir dann Personal. Das ist schon eine Herausforderung, so kurzfristig. Insgesamt fehlen uns ein wenig die Führungskräfte im mittleren Alter. An jungen Leuten mangelt es uns glücklicherweise nicht.
Gibt es einen Plan B, wenn der Schnee die nächsten Jahre ausbleibt?
Es sind Gespräche geführt worden mit der Stadt Schmallenberg, um eine Ganzjahreskonzession zu erwerben, damit wir ganzjährig etwas anbieten können. Was wir dann machen, wissen wir noch nicht. Das ist auch eine finanzielle Herausforderung, in dem Bereich etwas Gescheites hinzubekommen. Für mich wäre eine PV-Anlage auf den Gebäuden ein erstes Standbein. Das wäre auch gut, um die Stromkosten zu reduzieren. Auch die Vermietung der Skihütte für private Feiern ist ein weiteres wichtiges Standbein. Die Zahlen hierfür nehmen leicht zu. In Zukunft sind auch Events, wie zum Beispiel kleine Konzerte geplant. Aber das ist alles noch in der Planung, erst mal ist dieser Winter wichtig.
Was hat der Hunaulift in diesem Jahr noch geplant?
Am Samstag gibt es die „Ski Opening Party“ mit DJ und von 19 bis 20 Uhr auch Freibier. Vielleicht bekommen wir auch nochmal ein Event mit Radio Sauerland hin. Aber das ist Zukunftsmusik und noch nichts Konkretes geplant. Wir werden aber an jedem ersten Freitag im Monat das Rondell (den Schirm) öffnen - unabhängig von der Schneelage.
Wie war das erste Skiwochenende?
Das war sehr gut. Wir wollten erst nur mit dem Zauberteppich beginnen, aber die Schneeverhältnisse haben es zugelassen, dass wir auch den großen Lift öffnen konnten. Die Liftspur gab das her. Das hat uns auch finanziell gutgetan. Mit Liftbetrieb Anfang Dezember rechnet man auch nicht unbedingt. So kann es weitergehen. Dafür muss es jetzt nur kalt bleiben.