Schmallenberg. Eine besinnliche Atmosphäre schafft der Weihnachtsbaumweg in Schmallenberg. Wer dahinter steckt und wie die Idee zustande kam.

„Unser Tal muss schöner werden!“ – so entstand in Schmallenberg vor ca. 25 Jahren während einer Nachbarschaftsversammlung die Idee zum Weihnachtsbaumweg. Seitdem wird der ungefähr 700 Meter lange Weg zwischen Wasserpforte und altem Sportplatz mit Weihnachtsbäumen geschmückt, um den Spaziergängern - egal ob Jung oder Alt - Freude zu bereiten. Anfangs wurden auf den angrenzenden Wiesen 25 Bäume gesetzt, dieses Jahr erleuchten 18 geschmückte Fichten die schneebedeckte Landschaft.

Der Weg hat über die Jahre Berühmtheit erlangt – auch überregional in NRW. Ein Fernsehbericht 2022, unzählige Fotos des weihnachtlichen Tals in den sozialen Medien und Mund-zu-Mund-Werbung wie „Hast du den schon gesehen?“ trugen dazu bei. Karin Salamon erzählt: „Wir bekommen jedes Jahr begeistertes Feedback. Viele Spaziergänger kommen extra wegen der Weihnachtsbäume - zurück geht es dann durch die weihnachtlich beleuchtete Schmallenberger Innenstadt. Einmal besuchte eine Frauengruppe den Weg - und an jedem Baum wurde ein Schnaps getrunken“, fügt Karin Salamon lachend hinzu.

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Die Lichterketten werden von Familie Landwehrmann gespendet, der Strom und die damit verbunden Kosten von ca. 150 Euro pro Saison von Familie Richter/ Salamon vom Hof Heute-Mühle. Reparatur- und Erneuerungsarbeiten an der Ausrüstung erledigen jedes Jahr vier bis sechs Helfer aus der Nachbarschaft, mit denen sich Gerhard Richter immer in der Woche vor dem ersten Advent abspricht.

Der Weihnachtsbaumweg: (von links) Günter Schauerte, Hermann Dornseifer, Gerhard Richter, Burkhard Rickert.
Der Weihnachtsbaumweg: (von links) Günter Schauerte, Hermann Dornseifer, Gerhard Richter, Burkhard Rickert. © WP | Stefan Schwope

Auf die Frage nach Vandalismus antwortet Gerhard Richter: „Nur einmal wurde ein Baum abgeschnitten und die Spitze mitgenommen. Ein anderes Jahr wurde eine Lichterkette geklaut.“

Gegen die Kälte hilft heißer Kaffee

Einige Tage vor dem Aufbau und dem Schmücken der Bäume beginnen Gerhard Richter und seine Frau die Vorarbeiten noch im Warmen mit dem Entwirren und Testen der Lichterketten. Mit seinem Enkel Anton Salamon geht es dann nach draußen: Die Befestigungspfosten für die Bäume werden in die Wiese eingeschlagen und zwischen den Pfosten ungefähr 25 Meter lange Verlängerungskabel verlegt. Der Aufwand, der hinter dieser besonderen Weihnachtsaktion steckt, ist schon enorm.

Auf das gelungene Ergebnis wird nach getaner Arbeit angestoßen.
Auf das gelungene Ergebnis wird nach getaner Arbeit angestoßen. © WP | Stefan Schwope

Am nächsten Tag wird an einem Nachmittag in zwei Helfergruppen weiter gearbeitet. Eine Gruppe bindet die Bäume an die Pfosten, die andere bringt mit selbst entwickelten Aufhängewerkzeugen die Lichterketten an. Gegen die Kälte hilft dabei heißer Kaffee.

Tipp für Männer

Am Schluss wird der Weg „testbeleuchtet“ und anschließend mit einem Bier auf das Ergebnis angestoßen. Der Abbau der Bäume erfolgt inklusive Getränke-Genuss andersherum. Am Ende gibt der Helfer Burkhard Rickert den Spaziergängerinnen noch einen Tipp mit Augenzwinkern: „Hier kommen sogar Männer mit, weil es am Weihnachtsbaumweg keine Geschäfte gibt!“

Der Weg hat über die Jahre Berühmtheit erlangt – auch überregional in NRW. Ein Fernsehbericht 2022, unzählige Fotos des weihnachtlichen Tals in den sozialen Medien und Mund-zu-Mund-Werbung wie „Hast du den schon gesehen?“ trugen dazu bei. 
Der Weg hat über die Jahre Berühmtheit erlangt – auch überregional in NRW. Ein Fernsehbericht 2022, unzählige Fotos des weihnachtlichen Tals in den sozialen Medien und Mund-zu-Mund-Werbung wie „Hast du den schon gesehen?“ trugen dazu bei.  © WP | Stefan Schwope

Vom ersten Advent bis Mitte Januar wird der Weihnachtsbaumweg im Lennetal mit Blick auf die am Berg gelegene historische Altstadt Schmallenberg beleuchtet. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten und fleißigen Helfern, die ein wunderschönes Stück Weihnachtstradition geschaffen haben.