Meschede. Das Mescheder Stadtgebiet soll von einer neuen Förderung profitieren: Damit könnten dann auch die letzten Orte Glasfaser bekommen.

Bis 2030 soll es in Deutschland eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen bis ins Haus geben. Das sieht die „Gigabitstrategie“ der Bundesregierung vor. Auch das Mescheder Stadtgebiet soll davon profitieren.

520 Adressen bilden die „grauen Flecken“

Denn auch die letzten so genannten „grauen Flecken“ sollen beseitigt werden: Das waren bislang Gebäude mit nur mäßig schnellem Internet – meistens eher abgelegene Häuser oder in Bereichen, wo technische Gründe wie angrenzende Brücken oder Bahnlinien einen Durchbau von Leitungen als zu aufwendig verhinderten.

Das Dorf Enste, Erflinghausen und Frenkhausen, Blüggelscheidt, Klause und Schederberge gehören dazu, auch viele einzeln gelegene Häuser bis hin zur Jugendherberge Meschede: Insgesamt rund 520 Adressen, über das Stadtgebiet verteilt. Die großen privaten Unternehmen lassen diese 520 Adressen bisher unbeachtet links liegen: Denn der Ausbau des Glasfasernetzes dort wäre für sie nicht wirtschaftlich.

Bis zu eine Million Euro an Kosten kommen auf Stadt zu

Jetzt soll sich die Unterversorgung ändern. Denn der Bund gibt drei Milliarden Euro zur Förderung. 50 Prozent der Ausbaukosten übernimmt der Bund, 30 Prozent das Land NRW, 20 Prozent muss eine Stadt bezahlen. Darauf stellt sich die Stadt Meschede ein. Das hat der Stadtrat beschlossen: Über den Hochsauerlandkreis wird ein Förderantrag gestellt, gleichzeitig stellt man sich auf eine Summe zwischen 677.000 und rund einer Million Euro ein, die vermutlich im Jahr 2025 gezahlt werden müssen.

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Wird damit dann in naher Zukunft das gesamte Stadtgebiet flächendeckend Glasfaseranschlüsse haben? Meschedes Bürgermeister Christoph Weber sagt diplomatisch: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Durch andere Förderprogramme habe man den Ausbau in der Vergangenheit schon forcieren können, etwa in Gewerbegebieten. Weber erinnert daran, dass die Stadt mit der Deutschen Glasfaser und GlasfaserPlus jetzt auch zwei Partner für den Eigenausbau gewonnen habe. Aber weil das Ganze eben den Gesetzen des Marktes unterliege, sei er vorsichtig: „Wir sind auf den privatwirtschaftlichen Eigenausbau angewiesen. Bevor die Rohre nicht tatsächlich liegen und die Hausanschlüsse nicht da sind, haben wir das Projekt nicht abgeschlossen.“