Bad Fredeburg. Mit der neuen Ortsumgehung erweist sich die Kreuzung Leißestraße/B511 als gefährliche Stelle. Der Wunsch nach einem Kreisverkehr wird lauter.

Mit der Öffnung der Ortsumgehung Bad Fredeburg erweist sich nun die Kreuzung Leißestraße/ B511 als Knotenpunkt, an dem sich zu Stoßzeiten der Verkehr staut - auch weil Linksabbieger unter Umständen sehr lange warten müssen. Von mehreren Seiten ist der Redaktion außerdem zugetragen worden, dass es dort regelmäßig zu gefährlichen Situationen kommt.

Ein Unfall hat sich laut Michael Eiloff, Bezirksausschussvorsitzender, direkt nach der feierlichen Eröffnung der Ortsumgehung zugetragen. „Die Lage spitzt sich nun zu“, sagt Eiloff.

Aufkommen wegen des Schulzentrums

Michael Eiloff ist der Bad Fredeburger Bezirksausschussvorsitzende.
Michael Eiloff ist der Bad Fredeburger Bezirksausschussvorsitzende. © Klaus-Peter Kappest

Grund für die Bedenken in Bad Fredeburg sei einerseits das erhöhte Verkehrsaufkommen auf diesem Streckenabschnitt mit der neuen Umgehungsstraße, andererseits sei die Kreuzung aber auch schon vorher „eine gefährliche Ecke“ gewesen. Hinzu kommt, dass dort morgens und mittags - auch aufgrund des Schulzentrums - ein reges Verkehrsaufkommen herrscht. „Da sind Schulbusse unterwegs, Elterntaxis, aber auch viele, die zur Arbeit fahren.“

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Das Thema hätte die Kommunalpolitik schon vor einigen Jahren angesprochen. Auch Gespräche mit Straßen NRW hätten damals stattgefunden. Warum das Vorhaben abgelehnt wurde, kann der Bad Fredeburger Bezirksausschussvorsitzende nicht nachvollziehen. „Ein Kreisverkehr würde an dieser Stelle absolut Sinn machen“, ist Michael Eiloff überzeugt. Er selbst fährt mittlerweile nicht mehr durch Motmecke und Leißestraße auf die B511, sondern nimmt den Umweg über den Kreisverkehr im Ohle und Wehrscheid. Zeitlich sei er so wesentlich schneller.

Stadtverwaltung hat eine klare Meinung

Auch die Stadtverwaltung hat eine klare Meinung dazu: „Bereits seit mehreren Jahren hat die Stadt Schmallenberg den Wunsch gegenüber den Straßenbaulastträgern, vornehmlich gegenüber StraßenNRW für die Bundesstraße, geäußert, diese Kreuzung zu entschärfen und zu einem Kreisverkehr umzubauen“, erklärt Pressesprecherin Anke Sibert. Die zur Beurteilung veranlassten Verkehrszählungen in der Vergangenheit hätten allerdings zu dem Ergebnis geführt, dass das Verkehrsaufkommen zu gering sei, der Umbau zu einem Kreisverkehr folglich nicht notwendig. Mit Blick auf die Umgehungsstraße müsse die Situation neu beurteilt werden.

Das Archivbild zeigt eine Luftaufnahme aus März 2022: die Realschule, Leißestraße und der Kreuzungsbereich sind zu sehen.
Das Archivbild zeigt eine Luftaufnahme aus März 2022: die Realschule, Leißestraße und der Kreuzungsbereich sind zu sehen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

„Es ist uns bekannt, dass sich an der Kreuzung in der Vergangenheit Unfälle ereignet haben. Allerdings handelt es sich nicht um eine Unfallhäufungsstelle“, erklärt Straßen NRW auf Anfrage der Redaktion. In den letzten drei Jahren habe es dort nur Unfälle mit Blechschäden gegeben, Personen seien nicht zu Schaden gekommen.

Und weiter: „Im September dieses Jahres fand ein Ortstermin mit der Stadt Schmallenberg und der Kreispolizeibehörde statt. Es wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtverhältnisse im Kreuzungsbereich beschlossen.“ Damit gemeint sind laut Straßen NRW der Rückschnitt von Bäumen im Kurveninnenbereich. Durch eine Baumaßnahme im Kreuzungsbereich sei derzeit außerdem die Straßenmarkierung nicht vollständig. Diese soll kurzfristig komplett wiederhergestellt werden.

Neue Beurteilung

„In der Vergangenheit ergab die verkehrliche Beurteilung der Kreuzung keine Veranlassung für einen Umbau“, erklärt die Behörde mit Blick auf den Bau eines von der Kommunalpolitik gewünschten Kreisverkehrs. Die Kreuzung sei bis zum jetzigen Zeitpunkt leistungsfähig und hinsichtlich der Unfallsituation unauffällig. Aber auch Straßen NRW räumt ein: „Mit Freigabe der Umgehungsstraße ist eine Beurteilung aufgrund der neu entstehenden Verkehrsmengen und der Auswirkungen im Straßennetz erforderlich.“

>>> Hintergrund

Im Kreuzungsbereich Leißestraße kreuzen sich die Bundestraße B 511 mit den Kreisstraßen K 20 und K 36.

Die Ortsumgehung Bad Fredeburg ist am 8. September 2023 eröffnet worden.

Seitdem wird der Verkehr nicht mehr durch den Ortskern, sondern über die B511 an Bad Fredeburg vorbei in Richtung Altenilpe und dann wieder auf die L776 über den Rimberg geleitet.