Schmallenberg. Der Verkehrsverein Schmallenberg hat auf dem alten Friedhof die Ausstellung „Stille Weihnacht“ installiert. Was genau dahinter steckt.

Ein Friedhof ist normalerweise nicht der Ort, an dem man sich in der Dunkelheit gerne aufhält. Doch Martin Vollmert und sein Team tauchen den alten Friedhof in Schmallenberg am Zehnthofweg in ein weihnachtliches Ambiente.

Zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 2. Februar 2024 werden elf Glasobjekte mit christlichem Hintergrund und eine Krippe ganztägig ausgestellt. Die zumeist historischen Verglasungen werden am späten Nachmittag angestrahlt und verbreiten so ein festliches, warmes Licht. „Weihnachten fühlbar gemacht“, so der Kommentar eines Passanten. Die Ausstellung soll einen Ruhepol in der aktuell unruhigen Zeit bieten. Hier geht es zur Fotostrecke.

Lesen Sie auch:

Martin Vollmert hatte vor zwei Jahren die Idee zur Ausstellung. In 56 Berufsjahren als Kunstglasermeister hat er zahlreiche historische Fenster vor der Verschrottung bewahrt und restauriert. Auch Musterfelder namhafter Künstler und eigene Kreationen hat er gesammelt. Diese wollte er der Öffentlichkeit in besonderer Weise zugänglich machen. Sein Freund Dietmar Bellinger war sofort begeistert und half Sponsoren zu finden, Fördergelder zu beantragen und organisierte die Kommunikation mit dem Denkmalamt und bei der Suche eines Trägervereins.

Das Kernteam der Ausstellung von links nach rechts: Thorsten Salamon, Daniel Kriegeskorte, Martin Vollmert, Werner Bauerdick und Dietmar Bellinger
Das Kernteam der Ausstellung von links nach rechts: Thorsten Salamon, Daniel Kriegeskorte, Martin Vollmert, Werner Bauerdick und Dietmar Bellinger © WP | Stefan Schwope

Planung und Umsetzung der Ausstellung verliefen im Team. „Der kreative Austausch, um Lösungen zu finden, war besonders schön“, so Thorsten Salamon vom Verkehrsverein Schmallenberg. Und Problemstellungen gab es einige. Der besondere Ort der Ausstellung ist als ehemaliger Friedhof denkmalgeschützt. Geplante Betonfundamente wurden nach konstruktiven Hinweisen der Denkmalbehörde durch schwere Stahlplatten ersetzt.

Sicherheitsglas soll vor Vandalismus schützen

Um Blendungen der Besucher durch die Beleuchtung zu vermeiden, wurden Schutzplatten gefertigt und verschweißt. Vorhandene kalte LED Beleuchtung auf dem Gelände wurde gegen warmer LED Beleuchtung ausgetauscht oder rutschige Wege mit Sand, Beleuchtung und Handläufen versehen. Auch gegen möglichen Vandalismus wurden durch Sicherheitsglas, Stahlrahmen und Kameratechnik Maßnahmen ergriffen. Die Arbeiten wurden hauptsächlich im Ehrenamt erledigt. Auch die ansässigen Nachbarn halfen dem oft bis spät und im kalten, regnerischen Wetter arbeitenden Team mit Kaffeespenden.

Überregional ist die Ausstellung bereits beworben worden. Die offizielle Eröffnung für die Organisatoren, Sponsoren und geladenen Gäste findet am Freitag, 1. Dezember, statt. Danach wird die Ausstellung für alle Bürger und Gäste kostenlos begehbar sein.

Zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 2. Februar 2024 werden elf Glasobjekte mit christlichem Hintergrund und eine Krippe ganztägig ausgestellt. 
Zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 2. Februar 2024 werden elf Glasobjekte mit christlichem Hintergrund und eine Krippe ganztägig ausgestellt.  © WP | Stefan Schwope

Das Aufstellen der kunstvollen Fenster wurde zu 80 Prozent über ein LEADER-Kleinprojekt in der Region „4 mitten im Sauerland“ gefördert, die Illumination und der Selbstanteil über engagierte Sponsoren wie Westenergie für den Betrieb der Beleuchtung, Banken, Vereine, Firmen und Tourismusbetriebe. Die Ausstellung wird uns auch in den kommenden vier Jahren zur Weihnachtszeit erfreuen.

In dieser unruhigen Zeit ein wenig zur Ruhe kommen

Als Schirmherr konnte Bürgermeister Burkhard König gewonnen werden, der mit seinem Team bei behördlichen Umsetzungsfragen und der Energieversorgung unterstützte. Veranstalter ist der Verkehrsverein Schmallenberg.

Martin Vollmert und Dietmar Bellinger sind sich in ihren Zielen einig: „Für uns ist es ein Erfolg, wenn viele Menschen die Ausstellung besuchen und in dieser unruhigen Zeit ein wenig zur Ruhe kommen. Wir würden uns auch freuen, wenn der ‚Alter Friedhof‘ in Schmallenberg mit seiner wunderschönen Aussicht wieder bekannter wird und ins öffentliche Leben zurückkehrt.“