Meschede. Diese Szene sorgte für Aufmerksamkeit: Bis zu neun Hubschrauber rattern im Tiefflug und langsam über Meschede. Jetzt mit Video.
Es ist 14.20 Uhr am Mittwoch, auf einmal ist ein lautes Rattern über dem Stadtgebiet Meschede zu hören. Mehrere Hubschrauber erscheinen am Himmel. Sie fliegen tief. Und sie fliegen langsam. Die Formation hält Abstand zueinander und fliegt geordnet weiter. Dennoch dauert es einige Minuten, bis sie weiterzieht. Zahlreiche Passanten nehmen das Schauspiel bei klarer Sicht am blauen Himmel mit nur wenigen Wolken wahr. Kurz vor 16 Uhr: Wieder setzt das Brummen ein. Wieder tauchen Hubschrauber auf.
Rettungseinsatz oder Polizeiaktion?
Was war da los? Ein Rettungseinsatz? Eine Suche der Polizei? Tatsächlich sind derartige Hubschrauber zu dem Zeitpunkt in der Nähe unterwegs, allerdings nicht über dem Stadtgebiet Meschede. Diese Hubschrauber haben grüne und braune Farben - sie werden vom Militär gesteuert. Mehr war zunächst nicht bekannt. Eine Anfrage beim Luftfahrtbundesamt brachte aber schließlich die genaue Antwort.
Lesen Sie auch:
Auffällig: Solche Hubschrauber kreisten am Mittwoch über Teilen des Hochsauerlandkreises, aber vor allem über dem hessischen Raum, ehe sie vom Radar in der heimischen Region verschwanden. Sie könnten daher Teil einer Großübung gewesen sein, die in Norddeutschland abgehalten worden war, so eine erste Vermutung. Weitere erste Erklärungen nach Angaben der Bundeswehr: Entweder Routineflüge oder ein Verlegungsflug, das bedeutet, dass Einheiten von einem Stützpunkt zum anderen fliegen.
Am Ende steht fest: Es war nicht die Bundeswehr, sondern das US-Militär, das über dem Hochsauerlandkreis flog. Die amerikanischen Streitkräfte waren zuletzt mehrfach im heimischen Luftraum unterwegs. Dabei werden deren Daten auch von der Luftüberwachung registriert. Je bis zu neun Hubschrauber der Amerikaner waren auf einem Flug von Ansbach - dort betreiben die Amerikaner ihre strategische Luftverkehrsdrehscheibe für die US-Landstreitkräfte in Europa - über Kassel und den Hochsauerlandkreis ins niederländische Eindhoven. Am Zielort befindet sich die Air Base der niederländischen Air Force.
Zweimotorige Kampfhubschrauber
Zu sehen waren jeweils Formationen mit bis zu vier Hubschraubern, die übrigen halten Abstand aus Sicherheitsgründen. Sie waren in einer Höhe von 415 Metern unterwegs. Bei den Hubschraubern handelte es sich um einen AH-64 Apache, das ist ein schwerer, zweimotoriger Kampfhubschrauber, der vor allem von der US-Armee eingesetzt wird.