Meschede. Ein Schauspiel am Hennesee bei Meschede: Wasser stürzt in Massen aus der Talsperre herab. Die Auswirkungen sind auch in der Innenstadt zu sehen.

Ein beeindruckendes Schauspiel hat sich am Mittwochmorgen am Ablass des Hennedamms bei Meschede geboten. Der Ruhrverband führte dort eine Volllast-Funktionsprüfung der Absperrorgane durch. Dabei wird die Wasserabgabe durch die Ringkolbenventile innerhalb des Damms binnen weniger Minuten auf 100 Prozent gesteigert.

Um mehrere Zentimeter

Aus dem Grundablass stürzten dann 25 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Henne, deren Wasserspiegel sich bis in die Stadt hinein innerhalb kürzester Zeit um mehrere Zentimeter hob. Das hört sich zwar nicht nach viel an, die Wiesen unter Hellern waren jedoch von jetzt auf gleich vollständig unter Wasser, und die Fluten nahmen die Abkürzungen, nämlich den direkten Weg, anstatt sich wie gewohnt um die Schleifen zu schlängeln.

Auch die Wiesen bei Hellern wurden zeitweise überflutet.
Auch die Wiesen bei Hellern wurden zeitweise überflutet. © Brigitta Bongard
Hier geht es hinunter Richtung Stadt Meschede.
Hier geht es hinunter Richtung Stadt Meschede. © Brigitta Bongard

Durch die aufgewühlten Sedimente kam eine schmutzig-braune Brühe neben dem Herneboulevard entlang geflossen, später auch in der Henne in der Innenstadt.

Ohrenbetäubendes Getöse

Um sicherzustellen, dass keine Personen dabei zu Schaden kommen, waren entlang des Flüsschens mehrere Mitarbeiter des Ruhrverbands abgestellt, die dafür sorgten, dass sich niemand dem Ufer näherte. Direkt am Auslass stieg der Wasserspiegel unter Volllast um ein Vielfaches mehr. Die Gischt spritzte meterweit und das Getöse des Wassers war ohrenbetäubend.

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Um zu prüfen, ob die Absperrorgane innerhalb des Damms auch bei Volllast ordnungsgemäß arbeiten, wurden diese dann bei vollem Durchfluss fallengelassen. Innerhalb von Sekunden war das Wasser gestoppt, und der Pegel sank sofort wieder auf sein normales Niveau. „Wir machen diese Prüfung alle zwei Jahre, um sicherzustellen, dass im Ernstfall wirklich alles richtig funktioniert“, erläutert Michael Strocka, Betriebsleiter des Hennetalsperre.

Der Hennedamm mit seinem Kraftwerk haben diesen Test damit auch in diesem Jahr mit Bravour bestanden.