Schmallenberg. Eine lebensgefährliche Situation hat sich jetzt auf dem Schulweg an der Grundschule in Schmallenberg ereignet. Die Polizei ermittelt.
Eine lebensgefährliche Situation hat sich jetzt an der Schmallenberger Grundschule morgens auf dem Schulweg ereignet: Der Fahrer eines Baufahrzeugs missachtet die rote Ampel und fährt unmittelbar an einer Gruppe Kinder und Mütter vorbei, die gerade bei Grün die Straße Wormbacher Berg direkt am Schulgelände überqueren. Ein halber Meter mehr und es wäre zu einem tragischen Unfall gekommen.
Es ist morgens kurz nach halb acht, es wird langsam hell, als drei Mütter und insgesamt neun Kinder die Straße zur Grundschule überqueren. „Wir waren insgesamt zwölf Personen auf der Fahrbahn“, erzählt eine Mutter, die selbst dabei war und auch Anzeige bei der Polizei erstattet hat. „Ich war in Schockstarre“, erinnert sie sich. „In dem Moment konnte ich weder schreien noch mich bewegen.“ Gar nicht auszudenken, was hätte passieren können.
„Wir sind nicht auf den letzten Drücker losgelaufen, sondern ganz entspannt über die Straße gegangen“, sagt sie. Die Schmallenbergerin begleitet ihr Kind zu Fuß von Zuhause bis zur Schule, da sie seit Schulstart im Sommer schon einige gefährliche Situationen beobachtet hat. „Da fahren Eltern ihre Kinder mit dem Auto teilweise bis auf den Schulhof, lassen das Kind aussteigen und setzen zurück.“ Einmal habe sie ein Kind, das sich gerade hingehockt hatte, um sich den Schuh zu binden im letzten Moment zur Seite gezogen. Und gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit sei der Schulweg natürlich noch gefährlicher. „Da spielen sich unglaubliche Szenen ab.“
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Um diese Uhrzeit morgens herrscht ein enormes Verkehrsaufkommen an der Wormbacher Straße. „Das ist so ein Durcheinander“, sagt die Mutter. Die Grundschule beginnt, die ersten Eltern bringen ihre Kinder in den angrenzenden Valentin-Kindergarten und viele Menschen sind bereits auf dem Weg zur Arbeit. Warum der Fahrer des Pritschenwagens die rote Ampel überfahren hat, kann sie sich nicht erklären. „Vielleicht hat er aufs Handy geguckt.“
Der Fahrer kam aus Richtung Werpe und ist Berg runter aus einer langgezogenen Kurve gekommen, dennoch bleibe genügend Zeit, die Ampel zu sehen und zu reagieren. Auch Bäume versperren an dieser Stelle nicht die Sicht. Hinweisschilder machen darauf aufmerksam, dass Kinder dort auf dem Schulweg sind. „Zu schnell war er nicht unterwegs, das will ich gar nicht sagen“, ergänzt die Schmallenbergerin. Aber auch bei 30 km/h hätte Schreckliches passieren können.
Keine Entschuldigung
„Er ist direkt vor uns über die Straße gefahren, ohne zu bremsen, ohne anzuhalten. Einen Schritt mehr und er hätte vermutlich ein Kind überfahren“, sagt die Schmallenbergerin. „Hätte er wenigstens angehalten und sich entschuldigt, hätten wir auch keine Anzeige bei der Polizei erstattet.“ Man hätte miteinander reden können und das Thema wäre erledigt gewesen.
Mehrere Zeugen haben den Vorfall beobachtet und waren geschockt. Das Erlebnis habe gezeigt, dass man seine Kinder noch so gut vorbereiten könne auf den Schulweg - am Ende zähle das Verhalten der Autofahrer. Darum der dringende Appell: „Bitte fahre Sie vorsichtig, insbesondere in der Nähe von Schulen und Kindergärten.“
Tipps der Polizei für den Schulweg:
- Gehen Sie mit Ihrem Kind den Schulweg so oft, bis er sich gut eingeprägt hat.
- Wählen Sie den sichersten Weg, auch wenn er länger ist.
- Beobachten Sie Ihr Kind gelegentlich unauffällig auf dem Schulweg.
- Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Zeit für den Schulweg.
- Bereiten Sie Ihr Kind auf eventuell vorkommende Hindernisse (z.B. blockierter Gehweg, Ampelausfall, etc.) vor.
- Auffällige Kleidung und Tornister mit Reflektoren schützen Ihr Kind.
- Ihr Kind sollte die Fahrbahn möglichst wenig überqueren.
- Wenn Ihr Kind die Straße überqueren muss, sollte das immer an einer Kreuzung oder Einmündung geschehen.
- Straßen mit schnellem Fahrzeugverkehr sollte Ihr Kind ausschließlich an Ampeln oder Zebrastreifen überqueren.
- Seien Sie immer Vorbild!