Eversberg. Naturphänomen erinnert an Szene in Horrorfilm: In einem Garten bei Meschede lassen sich plötzlich tausende Vögel nieder. Was dahintersteckt.
In Eversberg hat sich ein seltenes Naturschauspiel ereignet: In einem Garten ließen sich plötzlich tausende Vögel nieder. Die Tiere begannen eifrig und mit lauten Getöse zu picken. Als die Besitzerin langsam ein Fenster öffnete, schreckte der Schwarm zwar kurz auf, landete jedoch danach wieder auf der Wiese, um seinen Snack fortzusetzen.
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Ein Video davon löst bei den einen Betrachtern Begeisterung aus, anderen jagt es ein leichten Schauer über den Rücken, weil es an Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“ erinnert.
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Im Herbst werden die Schwärme größer
„Es handelt sich dabei um einen Schwarm Stare. Die Tiere sind äußerst gesellig“, erklärt Harald Legge vom Verein für Natur- und Vogelschutz im HSK. „Der Schwarm besteht aus männlichen und weiblichen Tieren, darunter auch viele Jungvögel.“ Je näher der Herbst rückt, desto größer werden die Schwärme. Im Schwarm schützen sie sich vor Angreifern aus der Luft.
Vogelkot in Rom
Laut Nabu erreichen mitteleuropäische Starenschwärme im September und Oktober ihre Maximalzahl, bevor sie dann Süd- und Westeuropa fliegen. „Die größten Schwärme von über einer Million Vögeln gibt es alljährlich in Rom und an anderen Orten in ihren Überwinterungsgebieten“, heißt es von der Naturschutzbehörde. Dort bereitet auch der Kot für Ärger. In dem Eversberger Garten waren die Hinterlassenschaften jedoch kein Problem. Schon kurz nach dem Schauspiel setzte Regen ein.
Was fressen die Stare?
„Es muss auf dieser Wiese Insekten geben, die die Stare gern mögen“, stellt Harald Legge fest. Auf dem Video ist zu erkennen, dass die Vögel eifrig piken und sich nur auf den Rasenflächen aufhalten, die zum Wohnhaus an der Baumhofstraße gehören. Eventuell besteht ein Zusammenhang mit einer Wiesenschnakenplage, die es im Frühjahr auf eben diese Wiese gegeben hatte. Deren Larven schlüpfen nämlich im Herbst und begeben sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Überwintern in tiefere Erdschichten. Gut möglich also, dass sich die Stare als natürliche Schädlingsbekämpfer betätigt haben.
Tolle Wellenbewegungen am Himmel
Auch für Harald Legge sind der Anblick eines Starenschwarm immer etwas außergewöhnliches – besonders der Anblick eines Schwarms im Flug. Die Tiere orientieren sich in der Luft an bis zu sieben Vögeln in ihrer Umgebung und versuchen immer die Abstände zu einander einzuhalten. „So entstehen diese tollen Wellenbewegungen“, erklärt Legge.