Meschede. Die Caritas Meschede hat die ehemalige „Truhe“ modernisiert. Sie bietet jetzt bezahlbare Second-Hand-Mode für alle am neuen Standort.

Die Caritas Meschede wagt mit der ehemaligen Truhe eine Neuanfang: Vom Kaufhaus für Bedürftige zum Second-Hand-Geschäft für alle, die nachhaltige Mode kaufen wollen.

Kleiderkammer der Caritas

Bereits seit 2007 gibt es in Meschede die Kleiderkammer der Caritas. Dazu gehörte die „Truhe“, ein kleines Geschäft im Hanseshof, in dem die Kleidung, die in der Kleiderkammer abgegeben wurde für wenig Geld an Menschen verkauft wurde, die nicht viel Geld zur Verfügung hatten. Zu Anfang war noch ein Bon nötig, der zum Einkauf berechtigte, doch schon in den letzten Jahren war der Einkauf dort für jedermann möglich. Allerdings war das nur wenigen bekannt. Gut erhaltene Kleidung, Handtücher, Bettwäsche - Textilien jeder Art fanden dort neue Besitzer.

Das neue Ladengeschäft der Caritas bietet viel Platz für ansprechende Dekorationen.
Das neue Ladengeschäft der Caritas bietet viel Platz für ansprechende Dekorationen. © Brigitta Bongard

Abgabestelle am Stiftsplatz

Die Abgabestelle, an der Bürger die Sachen, die sie nicht mehr brauchten, hinterlegen konnten, war in einer Garage der Kirche am Stiftsplatz. Von dort wurden diese dann von den ehrenamtlichen Helfern der Caritas abgeholt, sortiert und auf etwaige Schäden überprüft. Danach ging es zur Truhe, wo weitere fleißige Helfer alles in die Regale räumten und dann für den Verkauf zuständig waren.

Ladenlokal wurde zu klein

Das recht kleine Ladenlokal und die Wege sahen die Verantwortlichen schon lange als Problem, sodass sich die Ehrenamtler auf die Suche nach einer Alternative machten. Dass dies in Meschede nicht einfach werden würde, war allen klar, dennoch dauerte es lange, ein Geschäft zu finden, das den Ansprüchen entsprach und dabei auch finanzierbar war.

Dekorationen sind jetzt auch auf breiter Schaufenster-Front möglich.
Dekorationen sind jetzt auch auf breiter Schaufenster-Front möglich. © Brigitta Bongard

Ladenlokal des Paradiesvogels

Gefunden wurde es letztlich in der Steinstraße. Das Ladenlokal, in dem sich früher Lederwaren Rautert und zuletzt der „Paradiesvogel“ befand, erwies sich als optimal. Auf zwei Etagen befinden sich jetzt im Untergeschoss die Kleiderkammer und im Erdgeschoss die ehemalige „Truhe“.

Bei so viel Neuem musste dann aber auch ein neuer Name her. Mit „Von mir zu dir“ war dieser schnell gefunden und drückt aus, worum es geht.

Verkauf und Sortieren an einem Ort

„Wir können jetzt direkt hier die Kleidung annehmen, sortieren und verkaufen. Dabei verkaufen wir nicht nur an Bedürftige, sondern an jeden, der Wert auf Nachhaltigkeit legt oder einfach nur Spaß an Second Hand hat“, so Dagmar Dicke, die mit den anderen ehrenamtlichen Helfern glücklich über den schönen Laden ist.

Das Team und die Preise

„Wir sind 24 Leute im Verkauf und 12 in der Kleiderkammer und wechseln uns ab. Jetzt bildet hier alles eine Einheit, was die Organisation ebenfalls viel einfacher macht.“

Aber auch optisch macht der Laden was her. Hell und modern mit viel Fläche für Regale und Kleiderständer - da macht das Einkaufen Spaß. Das zeigte sich auch bei der Eröffnung des Geschäftes. Um 16 Uhr standen die Leute schon Schlange, und innerhalb kurzer Zeit waren die Ständer und Regale nahezu leergeräumt.

Eröffnung

Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, immer wieder für Nachschub zu sorgen. Auch wenn man das Geschäft jetzt an einem anderen Ort findet, sind die Preise dennoch geblieben. Kleidungsstücke kosten zwischen 1 und 7 Euro, Der höchste Preis im Geschäft ist 10 Euro. Neben Kleidung gibt es Schuhe, Taschen, Schmuck, aber auch Schultaschen und vieles mehr. Abgeben kann man die Dinge, die einen neuen Besitzer suchen, direkt im Eingangsbereich in einer Kiste. „Wir bitten allerdings darum, Tüten nur während der Öffnungszeiten zu bringen“, bittet Dagmar Dicke. „Wir hatten schon Tüten vor der Tür stehen, was zum Einen nicht schön aussieht, zum Anderen besteht die Gefahr, dass die Sachen gestohlen werden.“

Die Öffnungszeiten sind dienstags von 14.30 bis 17 Uhr, donnerstags von 16 bis 18 Uhr, freitags 9.30 - 12 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat von 10.30 bis 13 Uhr.