Bad Fredeburg. Der Gewerbe- und Touristik-Verein Bad Fredeburg hat Ende des Jahres nur noch ein Vorstandsmitglied. Wie Elizabeth Clasen den Verein retten will.
Mit der Eröffnung der Umgehungsstraße und den Veränderungen im Tourismus steht nicht nur Bad Fredeburg als Ort vor neuen Herausforderungen, sondern auch der Bad Fredeburg g.u.t Gewerbe & Touristik e.V. „Die Mitglieder des Vereins, aber auch die Bevölkerung müssen sich der Diskussion stellen, wie die Zukunft des g.u.t. aussehen soll“, sagt Elizabeth Clasen, die zweite Vorsitzende.„So wie es zurzeit ist, kann und wird es nicht bleiben.“
Zurzeit besteht der geschäftsführende Vorstand aus lediglich zwei Personen, das sind Elizabeth Clasen als stellvertretende Vorsitzende und eine Schriftführerin. Letztere wird zum Jahresende aus privaten Gründen zurücktreten, so dass der Verein handlungsunfähig wird, sofern kein Nachfolger gewählt wird. Gemäß Satzung muss der geschäftsführende Vorstand mindestens mit zwei Personen besetzt sein. Idealer Weise gibt es einen Vorsitzenden, zwei Stellvertreter und einen Schriftführer.
Informationsveranstaltung im Kurhaus
„Ich möchte einen Appell an alle Bad Fredeburger richten“, sagt Clasen mit Nachdruck. Sie lädt daher ausdrücklich alle Interessierten in der Bevölkerung - Mitglieder, Nichtmitglieder, Vereine - zu einer Informationsveranstaltung am Montag, 23. Oktober, um 19 Uhr in den Rundsaal des Kurhauses in Bad Fredeburg ein.
An diesem Abend soll diskutiert werden - unter anderem über die Fragen, ob der Verein erhalten oder aufgelöst werden soll? Ob eine Satzungsänderung oder eine Namensänderung sinnvoll ist?
Den Ort weiterentwickeln
„Ich möchte gerne weitermachen“, sagt Elizabeth Clasen mit Nachdruck. „Aber allein kann ich das nicht stemmen.“ Eine stabile Vorstandsarbeit benötige einen vollständigen Vorstand. „Der g.u.t. braucht Ideenträger und Umsetzer, also Anpacker, die hinter dem bestehenden oder vielleicht einem neuen Vereinszweck stehen. Der g.u.t. braucht Mobilmacher, die viele andere miteinbinden und Freude daran haben, Bad Fredeburg als Ort weiterzuentwickeln und in eine gute Zukunft zu führen.“
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Sie selbst sei vor zwei Jahren angetreten in dem Gedanken und mit der Vorfreude, Bad Fredeburg mitzugestalten. Elizabeth Clasen stammt gebürtig aus Bad Fredeburg. Mit 19 Jahren hat sie ihren Heimatort zum Studieren verlassen, ihr beruflicher Werdegang hat sie für einige Jahre nach Hessen geführt, vor 6,5 Jahren ist sie schließlich zurückgekehrt und arbeitet seitdem als Stellvertretende Klinikleitung der Johannesbad Kliniken Fredeburg GmbH.
Ein „genialer Moment“
Gerade mit Blick auf die lang ersehnte Eröffnung der Umgehungsstraße sei aktuell ein „genialer Moment“, um den Verein und natürlich auch den Ort neu aufzustellen. „Es wäre daher schön, wenn möglichst viele der Einladung folgen und durch inhaltliche sowie personelle Vorschläge, aber auch durch Anregungen die Vereinsarbeit unterstützen.“
Auch Michael Eiloff (CDU), Vorsitzender des Bezirksausschusses Bad Fredeburg, betont: „Es muss ein Neuanfang stattfinden. Niemand hat ein Interesse daran, den Verein sterben zu lassen.“ Dennoch könne die Arbeit nicht auf zwei Schultern verteilt werden. Mit dem Ausscheiden von Astrid Völlmecke habe ein Bruch stattgefunden. Da könne und wolle man aber keinem Gewerbetreibenden und keinem Touristiker einen Vorwurf machen. Vielmehr gehe es jetzt darum, auf die Situation aufmerksam zu machen. „Viele Bad Fredeburger wissen vermutlich gar nicht, wie es um den Verein steht“, so Eiloff.
Alle Bürger sind angesprochen
Elizabeth Clasens Idee, eine Informationsveranstaltung für alle Bürger zu veranstalten, befürwortet Michael Eiloff. Schließlich könne sich jeder, der den Ort mitgestalten möchte, in dem Verein engagieren. Er ist sich sicher: „Es wird eine Lösung geben.“ In welche Richtung sich das entwickelt, sei aber schwierig vorauszusagen.