Meschede. Ein weiterer Leerstand soll verschwinden: Merve Erciyas plant in Meschede ein besonderes Café. Vom Konzept war auch der Vermieter begeistert.
Eltern, die mit Kleinkindern ins Café gehen wollen, kennen das Problem: Ständig fühlt man sich beobachtet. Das Kind ist quengelig, muss aber still sitzen, ein ungestörter Plausch mit der Freundin ist da kaum möglich. „Man denkt immer, dass sich andere gestört fühlen.“ Merve Erciyas ist Mutter eines 14 Monate alten Jungen und kennt das Problem. Sie weiß aber auch die Lösung: ein Eltern-Kind-Café für Meschede.
Eltern und Kinder willkommen
Ein Eltern-Kind-Café ist genau das, wonach es sich anhört: Ein Café, in dem Eltern mit ihren Kindern willkommen sind. Die Meschederin Merve Erciyas kennt das Angebot aus anderen Städten und vor allem aus ihrer Heimatstadt Wuppertal. „Ich bin dort mehrmals mit meiner Schwester und meinen Neffen und Nichten gewesen.“ Als sie nach dem Studium heiratete, zu ihrem Mann nach Meschede zog und dann selbst ein Kind bekam, erinnerte sie sich wieder an dieses Angebot. „Ich finde, so etwas fehlt hier einfach.“
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Eigentlich ist die junge Mutter studierte Medienwissenschaften, doch in ihrem Beruf gearbeitet hat sie nicht. „Als ich mit dem Studium fertig war, begann Corona, dann habe ich geheiratet und mein Sohn kam auf die Welt.“ Während des Studiums hatte sie sie in der Gastronomie gejobbt. „Jetzt erfülle ich mir mit ,Little Turtle’ einen Traum.“ Little Turtle, kleine Schildkröte, so soll das Café heißen.
Vermieter war von Konzept begeistert
Ein Ladenlokal hat sie bereits gefunden und angemietet. „Der Vermieter war von meinem Konzept begeistert“, sagt sie. Das Eltern-Kind-Café entsteht im Rebell 5 gegenüber der Buchhandlung Wortreich. der jungen Mutter war die zentrale Lage wichtig und dass s auch ohne Auto gut erreichbar ist, sodass man den Besuch mit den Einkäufen in der Innenstadt verbinden kann.
Ihr Mann nutzt aktuell die Eltern-Zeit, um die Räume zu renovieren und die Wandbemalung zu erstellen. „Er ist mein Motivator“, schwärmt die junge Frau und er kann unglaublich gut freihändig zeichnen.“ Seine aktuelle Aufgabe: Im „Little Turtle“ entsteht an den Wänden die Unterwasserwelt einer Seeschildkröte mit Seesternen und Algen.
Die Einrichtung - in Bodennähe
Als Einrichtung plant die 27-Jährige keine Tische und Stühle, sondern Sitzbänke in Bodennähe. Der Boden wird mit Spielmatten ausgelegt, die Besucher ziehen ihre Schuhe aus, so dass man auch Kleinkinder unbesorgt auf dem Boden krabbeln lassen kann. Getränke und Snacks für Mütter und Kinder werden entweder kindersicher auf Regalen an den Wänden verstaut oder in kleinen Holzständern sicher deponiert, so dass sie nicht umfallen können.
Spielzeug für Kinder bis zu fünf Jahren gibt es selbstverständlich auch, genauso wie einen Wickel- und Stillbereich. „Meine Gäste sollen sich wie zu Hause fühlen“, sagt sie, deshalb plant sie auch die Küche nicht als Theke, sondern will sie in den Raum integrieren.
Das Angebot
Merve Erciyas will dazu ein einfaches Café-Sortiment anbieten: Kuchen, Waffeln, Desserts in Glasschälchen, Panini-Brote, Yoghurt-Bowls mit Früchten und Toppings. „Alles, was man gut aus der Hand essen kann. Und für die Kleinen frische Obstteller je nach Saison, dazu Quetchies oder Babyccinos.“
Öffnen will sie in der Woche von 9 bis 17 Uhr. „Am Wochenende würde ich die Räume dann gern für Kindergeburtstage vermieten. Je nach Wunsch wird es dann Pakete mit Getränken, Snacks und Deko geben. Als Eröffnungstermin peilt sie Ende Oktober an. Eine Instagram-Seite ist bereits freigeschaltet.
Und warum heißt das Café ,Little Turtle’? Auch dazu gibt es eine Geschichte: Der Kosename ihre Sohnes lautet, „küçük tospiğim“, was man mit „meine kleine Schildkröte“ übersetzen kann.
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