Meschede/Hochsauerlandkreis. Eine neue Studie für den Hochsauerlandkreis in Meschede zeigt jetzt auf, welche jungen Leute am meisten unter den Corona-Beschränkungen litten.
Wie haben junge Menschen im Hochsauerlandkreis die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen empfunden? Dazu gibt es keine genaue Auswertung. Die Ergebnisse einer gerade vorgelegten Befragung zeigen jetzt allerdings zumindest Tendenzen.
Für das Kreisjugendamt in Meschede ist eine Studie unter jungen Besucher in elf Kinder- und Jugendfreizeitstätten durchgeführt worden – sie soll belastbare Daten zu deren Angeboten liefern. Die Zahlen werden den Politikern im Kreisjugendhilfeausschuss vorgestellt.
Vom Lockdown 2020 bis zur Normalisierung 2022
401 junge Leute beteiligten sich an den Befragungen, darunter im „aki“ und im „Mittelpunkt“ in Meschede, der „Villa Freiraum“ in Freienohl, „Mittendrin“ in Bestwig und der Offenen Tür in Eslohe. Dabei ist auch gefragt worden, wie sie die Corona-Zeit erlebten – zwischen dem ersten Lockdown im März 2020 und der weitgehenden Normalisierung im Frühsommer 2022.
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Die Extreme der Skala dabei: 23 Prozent empfanden die Zeit als „sehr schlimm“, 16 Prozent als „gar nicht so schlimm“. Insgesamt haben 36 Prozent die Corona-Bedingungen als negativ empfunden, 27 Prozent als eher nicht belastend. Jungen beurteilten die Zeit dabei eher als Mädchen als „sehr schlimm“. Außerdem: Je älter die Befragten, umso negativer die Einschätzung.
Jungen erlebten Einschränkungen intensiver als negativ
Besonders schlimm wurde bei den Einschränkungen wahrgenommen, dass man die Freunde und Freundinnen nicht mehr treffen durfte, dass man wenig unternehmen konnte und dass Klassenfahrten ausfielen. Schulschließungen dagegen bekommen bei der Bewertung einzelner Aspekte auf der Skala von 1 („fand ich total schlimm“) bis 5 („fand ich sogar eher gut“) eine 2,9. Auch hier gilt: Jungen erlebten die meisten der geltenden Einschränkungen intensiver als negativ. Für sie war es auch eine schlimme Erfahrung, dass die Freizeitstätten schließen mussten – das gilt auch für Maskenpflicht. Dass die Schulen geschlossen waren, hat dagegen Mädchen etwas stärker belastet.
Nach Einschätzung der Studie haben etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in der Phase der Pandemie den Draht zu den Mitarbeitern in den Freizeitstätten verloren. Empfohlen werden deshalb Maßnahmen zur Steigerung der Reichweite oder eine aufsuchende Arbeit von Jugendlichen. Allerdings sagen auch 46 Prozent, dass in den Freizeitstätten inzwischen alles wie früher sei, 30 Prozent bemerken Veränderungen – nämliche negative, wenn zum Beispiel Mitarbeiter oder Freunde nicht mehr dort seien, aber auch positive Veränderungen wie etwa neue Angebote.