Mesched. In Meschede gibt es einen eigenen Fördertopf für Balkonkraftwerke. Auch Mieter können einen Zuschuss beantragen. So gefragt ist das Programm.

Die Stadt Meschede hat die Summe in ihrem Fördertopf für Balkonkraftwerke und Stromspeicher erhöht. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen.

Sechs Tage für die Bearbeitung eines Antrags

Jeweils 50.000 Euro waren zuvor schon als Fördersummen für die Jahre 2023 und 2024 bereit gestellt worden. Seit Anfang August ist die für 2023 zur Verfügung stehende Summe aber schon ausgeschöpft - weil aber weiterhin viele Anträge für einen Zuschuss im Rathaus eingehen, stellt die Stadt nun noch einmal 25.000 Euro zur Verfügung, damit Bürger nicht bis 2024 auf die Auszahlung warten müssen. Bislang sind bereits 221 Balkonkraftwerke und elf Stromspeicheranlagen bewilligt worden. 41 weitere Anlagen können nach der Erhöhung jetzt bewilligt werden. Auch Mieter können sie beantragen.

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Der durchschnittliche Förderbetrag liegt in Meschede bei 215 Euro pro Anlage. Die Fördersumme ist auf einen einmaligen Förderbetrag von bis zu 30 Prozent der Beschaffungs- und Investitionskosten begrenzt, maximal auf 250 Euro pro Anlage. Stolz ist man in der Verwaltung auf die Bearbeitungszeit: Zwischen Antragstellung und Bewilligung liegen nur sechs Arbeitstage - „viel schneller geht es nicht“, so Kämmerer Jürgen Bartholme.

Was das Programm bringt

Skeptisch reagiert die Stadtverwaltung auf die Anregung der FDP, noch zu ermitteln, was man eigentlich mit der Förderung erreiche, wie viele Kilowattstunden Strom dadurch produziert würden. Das habe man bisher nicht abgefragt, so der Kämmerer: Jetzt müsste man dann alle, denen Anlagen bereits bewilligt wurden, wieder eigens anschreiben. Und eigentlich sollte das Verfahren ja unbürokratisch sein: „Nachher fangen wir doch wieder an, Dinge abzufragen.“ Aus Vergleichen lässt sich aber errechnen: Durch etwa 260 Anlagen würde umgerechnet Strom zum Preis zwischen 32.000 und 47.000 Euro im Jahr erzeugt, 47 bis 68 Tonnen CO2 würden eingespart.

FDP warnt vor dieser Form von Subventionierung

Dr. Jobst Köhne (FDP) dämpfte die Euphorie über den Erfolg des Förderprogramms: Es handele sich bei der städtischen Förderung um eine Form der Subventionierung. Und auch ohne diese Förderung würden die Bürger sowieso Balkonkraftwerke bauen. Subventionen, meinte Köhne, sollten eher dazu dienen, „um Leute über die Rentabilitätsschwelle zu heben“.

Das Antragsformular für die Förderung von Balkonkraftwerken steht auf der Homepage der Stadt unter www.meschede.de bereit, um heruntergeladen zu werden. Es sind ein Eigentums- oder Mietnachweis, die Abschlussrechnung, das Inbetriebnahmeprotokoll des Netzbetreibers und ein Foto der Anlage einzureichen.