Meschede. Schon wieder fehlt ein Ortsschild, dieses Mal in Meschede. Der Landesbetrieb Straßenbau spricht von einem Trend und äußert einen Verdacht.

Der Landesbetrieb Straßenbau spricht von einem „ziemlich unschönen Trend, der sich da gerade entfaltet“: Massenweise werden Orts- und Verkehrsschilder gestohlen. Der letzte Fall: das Ortsschild von Meschede aus Richtung Hennesee. Es war über Nacht spurlos verschwunden. An der Stelle steht nun ein vorübergehender Ersatz, der auf die geschlossene Ortschaft hinweist, aber nicht mehr den Namen Meschede aufführt.

Eingriff in den Straßenverkehr

„Wir gehen auch hier bei dieser verschwundenen Ortstafel von Diebstahl aus“, sagt Oscar Santos, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenbau in Meschede. Er sagt: „Das ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, der mit Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden kann. Schließlich signalisieren die gelben Tafeln den Beginn und das Ende von geschlossenen Ortschaften und geben damit den Hinweis auf die zu fahrende Höchstgeschwindigkeit. Diese beträgt in der Regel innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h.“

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Da die Ortstafeln individuell angefertigt werden, ist nach seinen Angaben mit einem Ersatz erst in vier bis sechs Wochen zu rechnen - daher das Provisorium an der Stelle. Santos: „Die Herstellung und Montage für ein einziges Ortsschild kann bis zu 500 Euro kosten.“

Geklaut wird flächendeckend

Zuletzt waren auch die Ortstafeln in Eslohe, Reiste und Kückelheim in der Gemeinde Eslohe verschwunden. Gibt es da einen Zusammenhang? „Den sehen wir nicht“, sagt Santos. Die Liste der verschwundenen Ortsschilder wird allerdings täglich länger. Geklaut werde in ihrem Zuständigkeitsbereich (HSK, Kreis Soest, Kreis Paderborn und Kreis Höxter) flächendeckend. Über die Gründe für einen Diebstahl von Verkehrsschildern könne nur gemutmaßt werden. „In den meisten Fällen landen die Tafeln als schlechter Gag in Partykellern“, glaubt Santos.