Meschede. Aus einem erwarteten Verlust von 161.000 Euro im Mescheder Haushalt wird ein Gewinn von 2,2 Millionen Euro - doch im Rathaus freut sich niemand.

Über diese Nachricht müssten Kommunalpolitiker in Meschede eigentlich jubeln: Wenn der Kämmerer ihnen statt eines erwarteten hohen Minus einen satten Gewinn ankündigt. Aber warum jubeln sie nicht? Im Gegenteil: Alle schauen ernst drein.

Weiterhin Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit

Die Antwort: Weil es sich um den städtischen Forst handelt. Und auch der Mescheder Wald hat auch weiterhin noch nicht die Krise überwunden. Jetzt liegen die Zahlen für das letzte Jahr vor, Kämmerer Jürgen Bartholme nannte sie im Ausschuss für Nachhaltigkeit und Ordnung. Eigentlich war für das Jahr 2022 ein Verlust von 161.000 Euro erwartet worden, weil - wegen der Schäden in den Vorjahren und dadurch schon gestiegener Holzmengen - nicht mehr so viel Holz geschlagen und verkauft werden sollte.

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Tatsächlich aber ist jetzt ein Gewinn von 2,2 Millionen Euro da. Denn auch 2022 haben die Schäden durch den Borkenkäfer und durch den trockenen Sommer weiter angehalten. Dadurch musste erneut viel Holz gefällt werden: 17.000 Festmeter wollte man eigentlich nur schlagen, geworden sind es dann 51.000 Festmeter (nach 65.000 im Jahr 2021). Es ist fast ausschließlich vom Käfer befallenes Holz. Gerechnet worden war nur mit 715.000 Euro, geworden sind es dann aber 3,4 Millionen Euro - wegen der Menge und auch durch einen deutlich gestiegenen Holzpreis (68,76 Euro je Festmeter statt 35,95 Euro davor). Natürlich stiegen durch die Holzmengen auch die Ausgaben auf über 400.000 Euro an.

Immerhin: Die neuen Pflanzen gehen gut an

Alle aber wissen: Die Mengen an Holz sind endlich, damit können auch die hohen Einnahmen aus der Vergangenheit durch den Forst nicht auf Dauer erhalten werden - wie es ja eigentlich auch schon der für 2022 erwartete Verlust andeutete. 301.000 Euro hat die Stadt im letzten Jahr deshalb schon für die Wiederaufforstung ausgegeben. Die gute Nachricht: Über 90 Prozent der Pflanzen sollen, trotz der Hitze, gut angegangen sein. Statt auf die Fichte setzt die Stadt für die Zukunft auf verschiedene Baumarten. Knapp 650.000 Euro sind noch in einer Rücklage für weitere Pflanzungen (und für Instandsetzungen von Wegen).

Bekannt wurde im Ausschuss auch, dass der städtische Forst einen neuen Leiter erhält. Johannes Stamm, derzeit beim Landesbetrieb Wald und Holz, wird zum 1. Oktober Nachfolger von Roland Wiese, der in den Ruhestand geht.