Meschede. Nach den Ferien wurden die ersten Fälle von Kopfläusen im HSK gemeldet. Was Eltern bei einem Befall tun können und wie die Lage in Meschede ist.

Im Hochsauerlandkreis sind im laufenden Jahr bereits 122 Fälle von Kopfläusen gemeldet worden, knapp ein Drittel davon (27 Fälle) allein in Meschede. Dabei handelt es sich um die gemeldeten Zahlen, die Kitas und Schulen an das Kreisgesundheitsamt melden. Eltern sind verpflichtet einen Kopflausbefall an die Kita oder Schule des Kinde zu melden. Die Einrichtung muss wiederum den Befall an die Behörde melden. Die gesetzliche Grundlage hierfür ist das Infektionsschutzgesetz.

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Läusebefall ganzjährig

Gibt es eine richtige Hochzeit für Läuse? Oft wird gesagt, dass es häufig im Winter über Mützen zu Läuseübertragungen kommt oder nach den Zeltlagern im Sommer. Laut HSK-Gesundheitsamt sieht die Lage aber folgendermaßen aus: „Seit geraumer Zeit haben wir im HSK ein ganzjähriges Läusevorkommen.“ Einen direkten Zusammenhang mit Frerienlagern im Sommer gibt es laut Kreisverwaltung nicht.

Wenn die Schule oder Kita – wie zuletzt auch in Einrichtungen im Mescheder Stadtgebiet – darüber informiert, dass es Läusefälle gibt, sollte man bei allen Familienmitgliedern genauer hinschauen.

Hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken

Läuse sitzen gern hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken. Die Haare sollten mit einem speziellen Läuse-Shampoo nach Anleitung behandelt werden und dann mit einem Nissenkamm ausgekämmt werden. Dafür in das Haar eine einfache Spülung geben, um besser kämmen zu können. Dann den Kamm durch die Haare ziehen und an einem Stück Küchenrolle abwischen. Das Robert-Koch-Institut erklärt, dass es wichtig ist, Nissen und Eier zu entfernen. Die weißlichen Eier sitzen am Haaransatz und können leicht mit Hautschuppen verwechselt werden.

Schriftliche Bestätigung vorlegen

„Eine Wiederzulassung zum Besuch der Gemeinschaftseinrichtung kann erfolgen, wenn die Behandlung mit den entsprechenden Mitteln durchgeführt wurde. Die durchgeführte Behandlung ist von den Erziehungsberechtigten schriftlich zu bestätigen und in der Einrichtung vorzulegen“, heißt es seitens des Kreisgesundheitsamtes.

Kämme, Bürsten oder Haarspangen können mit heißem Wasser und Seife abgewaschen werden und einige Tage nicht verwendet werden. Genutzte Bettwäsche, Schlafanzüge, Kleidung und Handtücher sollten bei 60 Grad gewaschen werden.

Einfrieren nicht nötig

Kuscheltiere müssen übrigens nicht eingefroren werden. „Kuscheltiere und weitere Gegenstände, die mit dem Kopfhaar des Betroffenen in Berührung gekommen sind, für drei Tage in einer verschlossenen Plastiktüte aufbewahren – länger überleben Kopfläuse ohne Blutmahlzeit nicht“, erklärt das Gesundheitsamt in einer Mitteilung.

Demnach wäre eine Einrichtung erst nach drei Tagen läusefrei, wenn kein Wirt in der Einrichtung ist. „Jedoch kann man aus der Erfahrung heraus sagen, dass eine Übertragung über Gegenstände in der Einrichtung eher selten bis gar nicht vorkommt, sondern das der primäre Überträger der Mensch ist“, heißt es seitens des Kreises.

Warum Juckreiz ansteckend ist

Und warum juckt es automatisch, sobald andere von Läusen sprechen? „Juckreiz ist ansteckend. Wenn wir davon hören oder sehen, dass sich andere Menschen kratzen, müssen wir uns auch kratzen. Man geht davon aus, dass es etwas mit den Spiegelneuronen zu tun hat, über die wir Mitgefühl und Verhalten lernen“, erklären die Mediziner des Gesundheitsamtes.