Remblinghausen/Schmallenberg. Matthias Kramer steigt bei MSG Maschinenbau Schmallenberg ein. Diese Rolle spielte das Schützenfest in Meschede-Remblinghausen dabei.
Matthias Kramer ist 34 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Anna und Tochter Carlotta (2) in Remblinghausen. 2019 stieg er in die Unternehmensführung der Firma MSG Maschinenbau ein, seit Anfang 2022 ist er Miteigentümer. Das ist seine Geschichte. Eine Karriere, wie sie nur das Sauerland schreiben kann. Denn ohne ein Gespräch vor der Theke beim Schützenfest in Remblinghausen wäre vieles anders gelaufen.
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Kramer legte 2008 das Abitur am Gymnasium der Stadt Meschede ab. „Ich war nicht so der Überflieger und habe ehrlich gesagt nur das Nötigste getan“, blickt er über seine Schullaufbahn. Er entschied sich anschließend für eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Firma Ketten Wulf in Kückelheim, absolvierte dort auch ein Duales Studium an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest.
Fachrichtung Maschinenbau
Die Fachrichtung Maschinenbau interessierte ihn schon damals. „Zu wissen, wie es in der Industrie läuft, auf dem Feld quasi, ist ein absoluter Vorteil“, sagt Kramer. Wie schweißt man? Was läuft bei einer Zerspanung ab? Wie funktioniert ein Lager? Ohne Vorkenntnisse habe man es schwer mit den wirklichen Fachleuten in Werkstätten. Nach dem Dualen Studium ging es für den Remblinghauser nach Ulm, wo er für Bosch Rexroth arbeitete. In der Entwicklungsabteilung war Kramer Teil eines großen Teams. „Ich habe viel gelernt dort“, sagt der 34-Jährige. Eine Zukunft konnte er sich dort jedoch nicht vorstellen. Durch Zufall lernte er in Ulm jedoch jemanden kennen, der ihn für den Masterstudiengang in der Automatisierungstechnik an der RWTH Aachen begeisterte.
Und dann kam das Schützenfest 2014 in Remblinghausen. „An der Theke fragte mich mein Onkel, ob ich mir vorstellen könne, bei ihm anzufangen“, erinnert sich Matthias Kramer. Thomas Schulte, selbst Ingenieur und Gründer der MSG Maschinenbau, hatte den Werdegang seines Neffen stets verfolgt. „Wir waren schon immer auf einer Wellenlänge.“ Schulte saß zum Beispiel auch im Hörsaal, als Kramer seine Masterarbeit an der RWTH verteidigte, in der es um ein Exoskelett fürs Bein, also einen äußeren Antrieb mit einer Stützkonstruktion, ging.
Start in der Messtechnik
Bei MSG Maschinenbau startete Kramer zunächst in der Messtechnik. Die Abteilung bestand zu diesem Zeitpunkt aus einer Person. Matthias Kramer führte standardisierte Verfahren ein, um den Support bei den Kunden zu verbessern, Prozesse zu vereinfachen und umfassendere Lösungen für ihre Maschinen anbieten zu können. „Thomas hat mir immer zugehört und für diese Wertschätzung bin ich sehr dankbar“, sagt Matthias Kramer über seinen Onkel.
2019 stieg er als Nachfolger in die Unternehmensführung ein, seit Anfang 2022 ist er Miteigentümer. „Dieser Schritt war natürlich auch mit einem finanziellen Risiko verbunden. Das habe ich damals gründlich mit meiner Frau besprochen. Sie sagte aber: Geh’ den Schritt, wir unterstützen dich“, erklärt Matthias Kramer. Unternehmertum und Gründungen bedeute eben häufig zunächst einmal ein großer Haufen Schulden und sehr viel Verantwortung, so Kramer.
Skifahren als großes Hobby
Die neue Rolle in der Firma bedeutete aber auch, dass er geschäftliche Themen ins Wochenende mitnimmt. Ausgleich verschaffen Familie, Freunde und das Skifahrten.
Auch aus Remblinghausen kommen viele MSG-Kollegen. Denen begegnet man natürlich auch privat. Wie ist das? Für Kramer ist dies eher ein Vorteil, weil sich beide Seiten dann gut kennen. „Klar, wird hier auch diskutiert, auch durchaus mal lauter. Aber mir ist es wichtig, dass alle wissen: Es ändert nichts an der Beziehung zueinander. Es geht immer um die Sache.“
Automotivbranche und Großrohrsektor
Und diese „Sachen“, das sind individuelle Maschinen, die MSG Maschinenbau konstruiert und fertigt. Die Maschine wird einmal komplett in einer der Hallen im Schmallenberger Industriegebiet aufgebaut und schließlich zerteilt ausgeliefert. Dies geschieht durchschnittlich einmal im Monat. Doch die Zeiträume in denen bei MSG gedacht wird sind weitaus größer: Von der Konstruktion bis zur Auslieferung vergehen ein bis eineinhalb Jahre. MSG bedient unter anderem namhafte Hersteller aus dem Großrohrsektor und der der Automotivbranche.
Gesundes Wachstum als Ziel
„Mein Ziel ist es, dass die Firma gesund wächst und die Mitarbeiter ebenfalls an ihren Aufgaben wachsen und lernen“, so Matthias Kramer. „Wir verbringen hier einen Großteil unseres Tages, deshalb möchte ich, dass sich hier alle möglichst wohl fühlen. Die Leute sollen kommen, weil sie bei uns arbeiten wollen und nicht, weil sie es müssen.“
Unternehmens-Pass
- Mitarbeiter: 40
- Standort: 1
- Branche: Maschinenbau
- Arbeitszeit: 40 Stunden Überstundenkonto/ Gleitzeit
- Tarif: nein
- Arbeitsplatz: Homeoffice je nach Arbeitsplatz möglich, junges Team mit erfahrenen Kräften, verschiedene Abteilungen arbeiten an einer Lösung – alle werden gehört.
- Benefits: E-Bike-Leasing, private Krankenzusatzversicherung, vermögenswirksame Leistungen, betriebliche Altersvorsorge, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Tankgutscheine, Poolfahrzeuge
- Weiterbildung: individuelle Unterstützung (Beispiel: Schlosser bildet sich zum Schweißfachmann weiter)
- Offene Stellen: Maschinenbauer, Elektriker für Betriebstechnik, Konstrukteur, Technischer Vertrieb Messtechnik
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