Meschede. Sommerzeit ist Badezeit: Doch was tummelt sich alles im Hennesee bei Meschede? Wir haben zwei Experten befragt, welche Fische es dort gibt.

Forelle, Karpfen und Aale: Der Hennesee bei Meschede ist nicht nur für Wassersportler oder Badegäste ein beliebter Aufenthaltsort. Im Stausee sind auch einige Fischarten beheimatet, die Anglern und Fischfreunden eine Freude machen. Doch was genau schwimmt im Hennesee?

Hier ist ein Rotauge gefangen worden: Dieser Fisch kommt im Hennesee besonders häufig vor.
Hier ist ein Rotauge gefangen worden: Dieser Fisch kommt im Hennesee besonders häufig vor. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

„Im Hennesee leben rund 15 verschiedene Fischarten“, sagt Markus Kühlmann vom Ruhrverband, Abteilung Flussgebietsmanagement. „Dies sind unter anderem Seeforelle, Hecht, Zander, Flussbarsch, Kleine und Große Maräne, Rotauge und Brasse. Aber auch die vom Aussterben bedrohte Quappe.“ Eine bunte Vielfalt an Unterwasser-Lebewesen, die der Badegast meist gar nicht erst bemerkt.

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Fischereimeister Markus Kühlmann vom Ruhrverband kümmert sich auch um die Hennetalsperre bei Meschede.
Fischereimeister Markus Kühlmann vom Ruhrverband kümmert sich auch um die Hennetalsperre bei Meschede. © Steffen Gerber

„Die häufigste Art im Hennesee ist der Flussbarsch gefolgt vom Rotauge“, sagt Markus Kühlmann. Der Vorsitzende vom Angelsportverein Hennesee, Christian Baczyk, ergänzt: „Der Barsch und die Kleine Maräne kommen am häufigsten vor – denn die frisst der Barsch bevorzugt.“ Der Ruhrverband kümmert sich um den Fischbestand. Die Mitarbeiter setzen die Fische in den Stausee und kontrollieren somit die Arten, die sich hier heimisch fühlen. Alle drei Jahre wird der Fischbestand untersucht – das nächste mal im Herbst dieses Jahres.

Hecht ist der Spitzenreiter

„Das Größte, was im Hennesee lebt, ist der Hecht, der kann bis zu 1,50 Meter lang werden. Der Zander wird etwa einen Meter“, sagt Christian Baczyk. Auch die Seeforelle kann über einen Meter lang werden, so Markus Kühlmann. „Es tauchen mittlerweile auch immer häufiger Welse in unseren Talsperren auf, die hier deutlich über zwei Meter lang und über 60 Kilogramm schwer werden. Sie wurden aber nie vom Ruhrverband in die Talsperren eingesetzt, da sie eigentlich keine heimische Fischart sind. Wir vermuten, dass sie unerlaubt in den Talsperren freigelassen wurden“, sagt der Flussgebietsmanager vom Ruhrverband. Am anderen Ende der Größenskala befindet sich die Kleine Maräne, diese wird bis 20 Zentimeter, und der Kaulbarsch, bis ungefähr zehn Zentimeter.

Ein noch junger Zander ist hier zu sehen: Die Tiere sind beliebt auf dem Speiseplan, wenn sie größer werden.
Ein noch junger Zander ist hier zu sehen: Die Tiere sind beliebt auf dem Speiseplan, wenn sie größer werden. © RIECK, Heinz-WerneR

Wer angelt, wird wohl besonders oft einen Barsch am Haken haben, so geht es zumindest Angelexperte Christian Baczyk. „Mit einem Wurm oder Köderfisch ist man am erfolgreichsten“, so Baczyk. Umso besser, dass der Barsch einer der leckersten Fische aus dem Hennesee ist: „Gut schmecken eigentlich alle Fische unserer Sauerlandseen. Aber besonders beliebt sind Flussbarsch, Zander und Große Maräne – da sie ein festes, weißes Fleisch und wenig Gräten haben“, erklärt Markus Kühlmann. Die beste Zeit zum Angeln sei früh morgens oder spät abends, so Christian Baczyk. „Der richtige Köder muss dabei sein und ich muss Zeit haben“ – dann seinen die Erfolgsaussichten am Hennesee aber gar nicht so schlecht. Ein Fischereischein und ein Erlaubnisvertrag sind allerdings Pflicht.

Keine Angst im Wasser

Badegäste oder Wassersportler werden eher weniger mit den Wasserbewohner zu tun haben. „Die Fische halten sich nicht in der Nähe von Menschen auf“, sagt Markus Kühlmann. „Den Hecht sehe ich schon mal zwischen Menschen schwimmen“, sagt Christian Baczyk – der gerne selbst schnorcheln geht. Aber die Schwimmer haben nichts zu befürchten: „Sie gehen an nichts, was größer ist als eine Ente“, so der Angelexperte. Den Anglern Konkurrenz machen am Hennesee Kormorane. „Sie kommen von der Nordsee hier her und fressen ungefähr zwei Kilogramm Fisch am Tag. Und sie verwandeln den See in eine Kloake. Ein großes Problem für uns“, so Baczyk.