Grafschaft. Michael und Sonja Schrewe laden zu einem besonderen Event nach Schmallenberg-Grafschaft ein. Was für sie die Faszination Mini Cooper ausmacht.
Der Mini Cooper: Ein kleiner Flitzer mit einer bunten Community begeistert Michael Schrewe und seine Frau Sonja. Seit fünf Jahren organisiert das Paar Ausfahrten in Schmallenberg. Das nächste Mal am Samstag, 22. Juli. Wie es dazu kam und was den kaufmännischen Angestellten an dem Auto fasziniert, verrät er im Interview.
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Wie ist das Mini-Cooper-Treffen entstanden?
Wir fahren seit rund sieben Jahren Mini und sind nach und nach in die Community gerutscht. Es gibt immer mal wieder Treffen, Stammtische und Ausfahrten. Nach einer solchen Ausfahrt haben wir uns gedacht, das versuchen wir auch mal. Und so wurde vor fünf Jahren das erste „HSK Stochen“ ins Leben gerufen.
Dabei steht „HSK Stochen“ für...?
Wir sind stolz „Hochsauerländer“ zu sein, von daher stand der erste Teil des Namens. Dann haben wir nach einem sauerländischen Begriff für „mit dem Auto fahren“ gesucht und kamen auf „stochen“. Hier bei uns heißt es: „Ich stoch’ mal eben nach Schmallenberg“.
Und wie viele Teilnehmer haben Sie?
Im ersten Jahr waren es nur 30, die jedoch begeistert waren von der Landschaft und der Arbeit, die wir in das Event gesteckt hatten. Durch Bilder und Beiträge bei Facebook wuchs die Teilnehmerzahl im letzten Jahr auf rund 200. Als Highlight hatten wir 2022 den Besuch des Freizeitparks Fort Fun, wo wir abends allein mit mehr als 100 Minis eine Parade fahren durften.
Im Internet heißt es, „der typische Mini-Fahrer ist eine Fahrerin. Jung, eher unter 30, gern Studentin.“ Was sagen Sie?
Ich denke man muss da etwas differenzieren, zum einen gibt es die, die den Mini als Zweitwagen nur am Wochenende nutzen, dann jüngere Leute, die sich ein etwas älteres Modell holen, um diesen selbst aufzupeppen. Und dann - wie es auch bei uns der Fall ist: Die Kinder gehen eigene Wege und für zwei ist der Mini absolut ausreichend. Wir selbst fahren ein Mini Cooper S Cabrio und einen elektrischen Mini SE. Dabei ist die Mini-Gemeinschaft keine Tunerszene, wie es sie bei anderen Marken gibt. Die Autos müssen bewegt werden und das am besten in einer Gruppe!
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Was macht für Sie die Faszination „Mini Cooper“ aus?
Zum einen sind es natürlich die Fahreigenschaften, das verspielte Interieur und die Qualität. Was jedoch eine noch größere Faszination ist, ist die Gemeinschaft, die hinter der Marke steht. Ich hab mal gesagt: „Durchs Mini-Fahren haben Facebook-Freundschaften Gesichter bekommen.“ Wir haben so viele unterschiedliche Menschen aus allen Ecken Deutschlands kennengelernt. Natürlich wird man nicht mit jedem „warm“, aber die Quote liegt schon bei 99 Prozent. Wir planen zwei bis drei Events im Jahr und haben nun eher das „Problem“ dass sich zu viele anmelden. Die Veranstaltung „HSK Stochen“ war nach rund acht Minuten mit 135 Teilnehmern ausverkauft und wir brauchten eine Warteliste.
Wer sind die Teilnehmer und woher kommen sie?
Aus Berlin, Aachen, Aurich, Stuttgart. Der Altersdurchschnitt liegt um die 40 bis 50 Jahre, da es einige 18, 20-Jährige aber auch über 60-jährige gibt. Diesmal reisen rund 60 Personen schon Donnerstag an und bleiben bis Dienstag. Die Zimmerbuchung übernehmen die Teilnehmer selbst, aber ich gehe von mehr als 150 Übernachtungen in und um Grafschaft aus. Im letzten Jahr haben wir eine Woche nach dem Event das Datum für diese Jahr bekannt geben und eine Stunde später waren in Grafschaft fast alle Zimmer wieder gebucht.
Aus 200 Teilnehmern wurden jetzt wieder 135 - warum war es Ihnen wichtig, die Zahl zu reduzieren?
Wir wollten den familiären Charakter erhalten. Wir planen das „HSK Stochen“ bereits seit August letzten Jahres. Es ist vom Prinzip immer gleich aufgebaut: Treffen an der Jakobushütte in Grafschaft, Ausfahrt durchs Hochsauerland und Endpunkt in Schanze am Almbeach. Da die Teilnehmer sich nicht wie Gäste, sondern wie Teil einer Familie fühlen sollen, organisieren wir besondere Details und Überraschungen. Wir kalkulieren die Events nach Teilnehmerzahl und versuchen die Kosten möglichst günstig zu halten. Wir möchten damit keinen Gewinn erzielen. Und da wir alles alleine planen, kommen wir bei 200 Teilnehmern einfach an unsere Grenze.
Wie kam es zum Treffpunkt in Grafschaft? Was ist daran optimal?
Ich bin Grafschafter und so lag es nahe. Wir hatten auch schon mal über einen Wechsel der Location nachgedacht, aber in Gesprächen immer wieder rausgehört: „Die Jakobushütte gehört zu ,HSK Stochen’!“ Viele Teilnehmer kommen aus der Großstadt und da hat so eine idyllische Hütte einen besonderen Stellenwert. Natürlich hat der Ort auch etwas mehr Verkehrsaufkommen dadurch, da wir jedoch nur ein paar Stunden vormittags an der Hütte sind, ist es relativ unproblematisch. Direkte Anwohner sind informiert und gern auf ein Stück Kuchen eingeladen, und natürlich geschieht die Planung in Abstimmung mit dem Ordnungsamt.
Sie haben vor zwei Jahren den Mini-Schriftzug mit Autos erstellt - wie dirigiert man 100 Pkw?
Die Fahrer kamen damals auf den Patz und wurden von den Helfern auf vorab ausgemessene und markierte Positionen eingewiesen, ohne zu wissen warum. Erst als sie ausstiegen, sahen sie die Formation. Ich hatte die Aufstellung vorab am Computer erstellt, danach haben meine Frau und ich den Platz vermessen und markiert. Das Einweisen geht natürlich nicht zu zweit, aber da haben uns unser Sohn, Freunde und Arbeitskollegen tatkräftig unterstützen.
Was muss man über den Mini-Cooper wissen?
Am besten nichts! Besser ist, man besucht ein Treffen der Community und taucht in diese Welt einfach ein. Egal welches Alter, Geschlecht oder welche Nationalität - das ist eine offene Gemeinschaft mit lauter netten Leuten. Was wären unsere Events, ohne diesen verrückten Haufen? Wir bieten nur eine kleine Bühne, die Stars sind die Teilnehmer.
Hintergrund
Zuschauer sind zur Startaufstellung am Samstag 13 Uhr in der Straße Zum Schwimmberg 11 willkommen.
Schon am 2. September haben Sonja und Michael Schrewe ein weiteres Event in Planung: Eine Art kulinarische Wanderung mit Minis im Hochsauerland. Derzeit hat das Paar bereit 170 Anmeldungen zu einer Ausfahrt, die es so auch noch nicht in der Mini-Szene gegeben habe.