Ramsbeck. Das Geschäft von Jan-Niklas Pankoke boomt. Was steckt hinter dem Erfolg seiner Betontankstelle in Ramsbeck? Vor allem Heimwerker profitieren.

Die Geschäftsidee von Jan-Niklas Pankoke boomt – so sehr, dass er inzwischen ein Zweigwerk eröffnen.

Koki, wie er rund um Bestwig genannt wird, macht in Beton. Vor drei Jahren hat er in Ramsbeck im Industriegebiet Ziegelwiese die erste Betontankstelle im Hochsauerlandkreis eröffnet – das ist keine Konkurrenz zu den großen Betonwerken, sondern etwas für Privatleute, für Heimwerker: Wer nur kleinere Mengen an Beton benötigt, der ist hier genau richtig. „Der Bedarf gerade für Heimwerker ist enorm“, sagt er.

Expansion: Weiterer Standort in Warstein

Jetzt ist Koki expandiert. Im Enkerbruch in Warstein steht seine zweite Betontankstelle: „Der Standort ist günstig“, begründet er seinen Schritt – dort gebe es zum einen viele Unternehmen, zum anderen musste, wer bislang Beton brauchte, entweder in Richtung Meschede oder nach Erwitte und Anröchte fahren. Die Betontankstelle in Warstein ist sogar zertifiziert: Der Beton ist damit auch für Garten- und Landschaftsbau sowie für den Straßenbau geeignet. Auch für Ramsbeck ist eine Zertifizierung angedacht.

>>> Lesen Sie hier: Woran Projekt mit neuen Wohnungen in Ostwig scheitert <<<

Der 33-Jährige ist hauptberuflich Disponent bei der Spedition Hartmann, nebenbei ist er Geschäftsführer der Betontankstellen Sauerland GmbH. Bei einer beruflichen Fahrt in den Westerwald lernte er den Hersteller dieser Anlagen für Betontankstellen kennen – damals war er aber noch zu jung, um selbst so ein Projekt zu starten.

Lieferung auch von kleinen Mengen

Später bemerkte er selbst bei Arbeiten, wie schwierig es ist, an Beton in kleineren Mengen und in guter Qualität zu kommen. Mischt man selbst mit Sand, Splitt und Zement aus dem Sack, dann ist bei mehreren Mischungen keine wie die andere. Bei Fertigmischungen muss nur Wasser hinzugefügt werden, sie sind aber teuer. Blieb bisher die Fahrt zum großen Betonwerk – die öffnen aber nicht für kleine Mengen am Samstag, wenn man gerade Hilfe im Garten bekommen könnte.

Das hat Pankoke mit seinen Betontankstellen geändert. Wenn die Kumpels Zeit haben für die Gartenarbeit, dann ist auch samstags von 6 bis 14 Uhr, in der Winterzeit von 8 bis 14 Uhr geöffnet – ansonsten montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr oder in der Winterzeit von 7.30 bis 16.30 Uhr.

Kein Mischen mehr zuhause

150 Liter sind die kleinste Einheit, die Mindestabnahmemenge, steigern lässt sich das dann in Schritten von 100 Litern. Das Mischwerk produziert frischen Beton mit acht verschiedenen Rezepturen – alles geeignet für Randsteine, für das Setzen von Pfosten, für Rabatte, für Streifenfundamente, bei Pflasterarbeiten, für Ausbesserungsarbeiten und für Estrich. Ein Verzögerer für eine dreistündige Verarbeitungszeit lässt sich dazugeben. Das alles ermöglicht sowohl Beton für den Außenbereich als auch fürs Fliesenlegen.

Kunden wählen an einem Terminal aus. Wer da unsicher ist, was benötigt wird, bekommt den Verwendungszweck für jede Mischung angezeigt. Der Beleg mit dem QR-Code wird am Mischwerk eingescannt, wenn der Anhänger unter der Schütte steht – das dauert alles nur ein paar Minuten. Einer der Vorteile für den Kunden: Man braucht keinen Mischplatz mehr zuhause, der bei der Herstellung von Beton völlig verschmutzt würde.

Corona und gestiegene Rohstoffpreise

Ausgerechnet Corona hat der neuen Betontankstelle in Ramsbeck einen Schub gegeben: „Es war gut zu tun in der Coronazeit“, sagt Koki – „alle haben ihre Gärten in der Zeit offenbar gemacht.“ Auch Pankoke merkt inzwischen gestiegene Rohstoffpreise: Zement, mit dem hohen Energiebedarf bei den Herstellern, habe sich ebenso verteuert wie Steine, Splitt und Sand. Beachten muss man nur das hohe Gewicht – dafür benötigt man das passende Fahrzeug mit der nötigen Nutzlast: Die kleinste Abgabemenge wiegt bereits 575 Kilogramm.