Meschede. Die Weisse Liste ist eine Bewertung von Kliniken. Aufgeführt sind auch Meschede und Grafschaft: Es gibt eine gute und eine nicht so gute Note.

Bewertungen werden auch für Krankenhäuser und Kliniken immer wichtiger: Patienten sind mobil, sie schauen, wo sie die möglicherweise beste und kompetenteste Behandlung bekommen. Einen Katalog mit Empfehlungen hat die Bertelsmann-Stiftung zusammen mit Patienten- und Verbraucherorganisationen aufgebaut und jetzt wieder aktualisiert: die Weisse Liste. Auch das St.-Walburga-Krankenhaus Meschede als Teil des Klinikums Hochsauerland und das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft sind aufgeführt.

Patienten befragt

„Wir helfen Patienten, Pflegebedürftigen und Angehörigen bei der Suche nach zuverlässigen Gesundheitsanbietern, und bieten unabhängige Informationen und Entscheidungshilfen für Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten. Verpflichtet sind wir dabei nur dem Gemeinwohl“, heißt es in der Erläuterung. Für die Weisse Liste werden zum einen Daten aus den gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsberichten ausgewertet, zum anderen wurden Patienten und Angehörige befragt.

Blick auf das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft im Stadtgebiet Schmallenberg.
Blick auf das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft im Stadtgebiet Schmallenberg. © Hans Blossey

Das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft schneidet bei der Bewertung von Patienten dreimal überdurchschnittlich ab: bei der Weiterempfehlung, bei der Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung und bei der Zufriedenheit mit Organisation und Service. Lediglich die Zufriedenheit mit der pflegerischen Betreuung wurde durchschnittlich bewertet. Ausschlaggebend für diese Bewertung waren die Angaben zu den Unterkategorien Berücksichtigung von Wünschen und Bedenken in der Betreuung durch die Pflegekräfte sowie der Umgang der Pflegekräfte mit den Patienten - beide Male nur durchschnittlich. 130 Fragebögen wurden hier ausgewertet.

Blick in den Flur und auf die Pforte im St.-Walburga-Krankenhaus. 
Blick in den Flur und auf die Pforte im St.-Walburga-Krankenhaus.  © Ute Tolksdorf

Der Standort St.-Walburga-Krankenhaus des Klinikums Hochsauerlandkreis wird von Patienten dagegen in Teilen negativ bewertet: Die Weiterempfehlung: unterdurchschnittlich. Zufriedenheit mit ärztlicher Versorgung: unterdurchschnittlich. Die Zufriedenheit mit Organisation und Service: unterdurchschnittlich.

Sauberkeit kritisiert

Einzig durchschnittlich wird die Zufriedenheit mit der pflegerischen Betreuung gesehen. Bei der ärztlichen Versorgung ziehen die Unterkategorien Umgang der Ärztinnen und Ärzte mit den Patienten, angemessene Informationen durch die Ärztinnen und Ärzten und Qualität der medizinischen Versorgung die Bewertung nach unten. Bei Organisation und Service werden die Sauberkeit und eben die Organisation kritisiert. 676 Fragebögen wurden hier ausgewertet.

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Dieselben Werte erzielte übrigens das Karolinen-Hospital Hüsten, das Marienhospital Arnsberg und das St. Johannes-Hospital Neheim - sie gehören ebenfalls zum Klinikum Hochsauerland. Pressesprecher Richard Bornkeßel erklärte dazu auf Anfrage: „Wir haben mit der sorgfältigen Prüfung und Bewertung der Ergebnisse begonnen, diese aber noch nicht abgeschlossen. Wir verweisen an dieser Stelle aber auf eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, wonach die Krankenhäuser deutschlandweit 2022 im Vergleich zum Jahr 2019 um 15 Prozent weniger somatische Fälle behandelt haben. Im gleichen Zeitraum verzeichnet das Klinikum Hochsauerland, als eines von ganz wenigen Häusern in Deutschland, keinen Fallzahlenrückgang, sondern einen gleichbleibend hohen und stabilen Zuspruch der Patienten.“

Positiver Zuspruch

Dabei hätten zunehmend mehr schwer erkrankte Patientinnen und Patienten auf eine Behandlung im Klinikum Hochsauerland vertraut, so dass die im Klinikum Hochsauerland erbrachte Versorgungsleistung in Summe sogar stark angestiegen sei. Bornkeßel: „Aufgrund dieses im deutschlandweiten Vergleich sehr positiven Zuspruchs der Patientinnen und Patienten sowie den Rückmeldungen aus regelhaft durchgeführten Patientenbefragungen gehen wir daher aktuell davon aus, dass die individuellen Rückmeldungen, die in die Weisse Liste eingeflossenen sind, nicht unsere grundsätzliche Leistungsfähigkeit sowie die Reflexion der Patientinnen und Patienten repräsentieren.“

Die Rücklaufquote der Fragebögen für die Weiße Liste sei zudem sehr gering. „Inwieweit dies repräsentativ ist, liegt im Auge des Betrachters“, so der Pressesprecher.