Schmallenberg/Oberkirchen. Thea Gerke aus Oberkirchen hat ihr Abi am Gymnasium in Schmallenberg mit 1,0 bestanden. Was sie nun plant und welche Tipps sie hat.

Thea Gerke ist die beste Absolventin des Jahrgangs am Schmallenberger Gymnasium. Ihr Abitur hat sie mit der Note 1,0 bestanden. Wie die Oberkirchenerin das geschafft hat und was sie nun für die Zukunft plant.

Abitur geschafft, Abiball gefeiert - nun beginnt ein ganz neuer Lebensabschnitt: Wie fühlen Sie sich?

Thea Gerke: Nach der langen Prüfungsphase und den Planungen für unseren Abiball bin ich stolz auf meine Stufe und erleichtert, dass alles so gut geklappt hat. In den letzten Jahren ist ein enger Zusammenhalt sowie Freundschaft zwischen uns allen entstanden, weshalb es uns schwerfällt, die gemeinsame Schulzeit zu beenden. Aber während ich wehmütig an die gemeinsame Schulzeit denke, bin ich trotzdem gespannt und voller Vorfreude auf die kommende Zeit. Dieses Jahr ist von großer Veränderung geprägt, da wir einen Lebensabschnitt abschließen, der uns 12 Jahre, also den Großteil unseres Lebens, begleitet hat.

Blick auf das Städtische Gymnasium in Schmallenberg.
Blick auf das Städtische Gymnasium in Schmallenberg. © Archiv

Was machen Sie nun als Erstes? Entspannen, Reisen, Jobben …?

Für mich war schon lange klar, dass mich mein Fernweh erstmal aus dem Sauerland zieht und ich die Welt bereisen möchte. Ich werde den Sommer durch Europa reisen und die restliche Zeit bis zu meinem Studium mit Praktika, Jobben und weiteren Reisen überbrücken.

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Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft mit Blick auf Studium oder Ausbildung?

Mein Plan ist es, im kommenden Jahr zu studieren. Da ich mich selbst für Reisen und fremde Kulturen interessiere, habe ich mich über Möglichkeiten informiert, im Tourismus zu arbeiten. Dabei bin ich auf Betriebswirtschaftslehre gestoßen und ja, ich weiß, dass dem Studiengang der Ruf anhaftet, oft studiert zu werden, da die Studierenden sonst eventuell keinen Plan hätten. Trotzdem denke ich, dass BWL mit Schwerpunkt auf Tourismus das ist, was mir Spaß machen wird.

Glauben Sie, dass Ihr gutes Abitur Ihnen Vorteile bringt?

Ein gutes Abitur ermöglicht eine größere Auswahl an Universitäten sowie Studiengängen. Auch die Möglichkeiten auf ein Stipendium sind eventuell erhöht. Ich denke schon, dass ein gutes Abitur in dieser Hinsicht Vorteile mit sich bringt, aber ich bin auch der Meinung, dass der Notenschnitt nicht absolut ist und die Schüler definiert.

Abiturprüfung an einem Gymnasium.
Abiturprüfung an einem Gymnasium. © ZB | Matthias Bein

Stand Ihr Berufswunsch schon lange fest und wie sind Sie darauf gekommen? Wer hat Sie inspiriert?

Um ehrlich zu sein, war ich, wie viele andere in meinem Alter, die letzten Jahre eher planlos, was meine Zukunft betrifft. Durch das Verknüpfen meiner Stärken und Interessen in Fächern wie Mathe, Englisch oder Erdkunde, konnte ich meinen Berufswunsch weiter einschränken. Letztlich konnte ich durch den Ausschluss von den Berufsfeldern, die mich nicht interessieren beziehungsweise die mir nicht liegen, eine Entscheidung treffen. Auch die berufliche Beratung, die meine Schule anbietet, hat mir in dieser Hinsicht weiter geholfen.

Im Rückblick, wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was war das Schönste daran?

Die letzten Jahre, also die Oberstufe, war stark von Corona geprägt. Dadurch fand ich es schwieriger, uns als Stufe kennenlernen zu können. Erst in unserem letzten Schuljahr und durch unsere gemeinsame Abschlussfahrt nach Frankreich sind wir eng zusammen gewachsen. Auch an unsere letzte Schulwoche, also die Mottowoche, werde ich mich immer gerne erinnern. Auch wenn manche Lehrkräfte das nicht hören wollen, aber für mich waren die Momente in meiner Schulzeit am Schönsten, in denen wir den Prüfungsstress vergessen konnten und entsprechend unseres Schulmottos „Lernen. Leben. Lachen.“ ausgiebig lachen konnten. Auch die Arbeit in der Schülervertretung war immer mit Spaß verbunden und mir hat ebenfalls gefallen, dass wir als Schüler den Schulalltag mit gestalten konnten.

Sie sind noch G8 - sehen Sie das als Vorteil an oder hätten Sie auch lieber zu den G9-Jahrgängen gehört und doch etwas mehr Zeit in der Schule gehabt?

Meiner Meinung nach sind wir noch sehr jung, um die Schule zu beenden. Ich kann für viele in meinem Jahrgang sprechen, wenn ich sage, dass es mir schwer fällt, Entscheidungen für meine berufliche Zukunft zu treffen, da wir durch die Schulzeit regelrecht gehetzt sind. Trotz guter Beratung wissen viele noch nicht, was sie nach der Schule machen wollen und ich bin der Meinung, dass ein weiteres Jahr die Möglichkeit geben könnte, dies herauszufinden. Ich denke, dass die kommenden G9-Jahrgänge davon profitieren können, dass der Schulstoff sowie Klausurphasen weniger gehetzt werden müssen und somit eventuell mehr Zeit für Außerschulisches sowie Praktika, Exkursionen oder Vertiefungen zur Verfügung steht.

Welche Tipps können Sie Schülern mit auf den Weg geben, um gut durchs Abitur und die Schulzeit insgesamt zu kommen?

Genießt die Zeit, die ihr mit euren Mitschülerinnen und Mitschülern verbringt! Die gemeinsame Schulzeit vergeht schneller als man denkt. Außerdem rate ich allen, ein gutes Verhältnis mit den Lehrkräften zu pflegen. Meine gesamte Stufe hat mit fast allen Lehrern viel gelacht, wodurch das ein oder andere Fach erträglicher wurde. Es ist wichtig, Schule als einen positiven Ort wahrzunehmen, um erfolgreich seinen Abschluss zu machen. Daher möchte ich allen Schülern den Tipp mit auf den Weg geben, den Stress und Druck der Schule zwischendurch abzulegen, um wieder neue Freude am Lernen zu finden, falls die Motivation während eines langen Schuljahres schwindet.