Lenne. In Lenne hat der frühere Pfarrer sexuellen Missbrauch begangen. Die Gemeinde reagiert mit einem deutlichen Signal. Sie geht auf die Opfer zu.
Nachdem im Jahr 2019 öffentlich bekannt geworden war, dass in den 50er- und 60er-Jahren der frühere Pfarrer von Lenne, Robert Eickelmann, Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht hatte, haben der Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand von St. Vincentius Lenne zusammen mit Pfarrer Georg Schröder beschlossen, den Grabstein dieses Priesters auf dem Friedhof der Kirchengemeinde zu entfernen. Das teilten Georg Schröder als Leiter des Pastoralen Raums Schmallenberg-Eslohe, Michaela Rickert als Pfarrgemeinderätin und Fabian Borys als Vertreter des Kirchenvorstands in einer Pressemitteilung mit.
Weg zur Kirche
„Insbesondere betroffene Opfer des Missbrauchs werden auf dem Weg zur Kirche immer wieder an diesen Priester erinnert, wenn sie das Grabmal passieren müssen. Opfer schildern im persönlichen Gespräch von ihrer Re-Traumatisierung“, heißt es in der Erklärung. Die Vertreter und Vertreterinnen der kirchlichen Gremien erhoffen sich nach laut eigenen Angaben mit dieser Maßnahme, dass einerseits den Opfern geholfen wird und andererseits auch „öffentlich sichtbar wird, dass das Wirken dieses ehemaligen Pfarrers Mädchen und jungen Frauen und deren späteres Leben körperlich und geistig stark verletzt hat und die Kirchengemeinde sich von ihm distanziert.“
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Die Kirchengemeinde möchte aber auch betroffenen Opfern die Möglichkeit geben, persönlich über ihre Situation zu sprechen. Die Gemeindereferentin Monika Winzenick ist zum Gespräch im vertraulichen und geschützten Rahmen bereit (Telefon: 02972/36485-16, E-Mail: monika.winzenick@pv-se.de ). Pfarrer Eickelmann war 1973 verstorben.,